Belästigungen 4/2022: Dein Held ist eine schrumpelige Zitrone!

Ohne Helden geht heutzutage gar nichts mehr. Das ist eigentlich schon ein bißchen verwunderlich, wenn man sich überlegt, wie das in unserer Jugend war: Wenn da einer mit einem „Sigurd“-Hefterl dahergekommen ist und sich im Rausch der Manipulationsverblödung mit seinem Holzschwert minutenweise selber für den germanischen Haudrauf gehalten hat, konnte es schon mal klingeln – im übertragenen Sinne: in den Ohren, von der mütterlichen Watschn.

Damals war es auch noch nicht sooo lange her, daß in praktisch jeder Familie einer oder zwei oder mehr Onkels und andere den „Heldentod“ gestorben sind. „Belästigungen 4/2022: Dein Held ist eine schrumpelige Zitrone!“ weiterlesen

(periphere Notate): Die RAF, der Strauß, das Lauterbach und der Guaido

Eine sicherlich apokryphe und frei erfundene Anekdote aus der Geschichte der Rote-Armee-Fraktion berichtet, es sei in einer Strategiesitzung derselben einst diskutiert worden, wen man als nächstes entführen solle. Da wurde mancher Name genannt, auch der von Franz Josef Strauß. Den habe man als Zielperson jedoch gleich wieder verworfen, und zwar mit dem Argument: Für den zahlt keiner einen Pfennig, den werden wir nicht mehr los, müssen ihn dann jahrelang durchfüttern und uns sein fürchterliches Geschwätz anhören.

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(periphere Notate): Hatte hatte Hängematte

Man muß manchmal genau hinhören, um Radiomeldungen zu entschlüsseln und einen hinter dem Geplapper möglicherweise verborgenen Umschwung der „Linie“ zu bemerken: „Lauterbach hatte durch viele Auftritte in Talkshows den Eindruck eines seriösen Wissenschaftlers erweckt, der weiß, was zu tun ist.“ (BR24, 6. April 2022, 19 Uhr 50) „Hatte“!

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(periphere Notate): Aus dem Krieg in den Krieg

Nichts ist so peinlich und jämmerlich wie das ganztägige Gejammer im Radioprogramm des bayerischen Rundfunks über die „wegfallende Maskenpflicht“: Das sei (irgendwie) nur notgedrungen, verfrüht, unvorsichtig; „manche“ freuten sich zwar darüber, aber „viele“ seien dagegen. Die „Ethik“-Plapperpuppe Buyx plappert etwas über „in den Anstieg hinein lockern“ und daß sie „ein großer Freund der Eigenverantwortung“ sei. Jedes Unternehmen, erfahren wir, „sei nun auf sich allein gestellt“ und müsse „Lösungen“ für die schlimme „Herausforderung“ finden. Masken seien zwar „nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben“, aber „eine Arbeitsschutzmaßnahme“, die weiterhin „angeordnet“ werden könne. (Das ist in gewissem Umfang sogar richtig: im Umgang mit grobem und feinerem Staub haben die Staubschutzteile bei richtiger Anwendung kurzfristig einen gewissen Nutzen.) „Anordnen“ immerhin, uff, könne man das Aufsetzen der Maske, nicht aber das Abnehmen.

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(periphere Notate): Das verborgene Freie

Zwei oder drei Tage abzutauchen aus der elektronischen Hysterie hinein in die Welt des vor langer Zeit Geschriebenen und Gedruckten macht in gewisser Weise noch einsamer und erfüllt zugleich die Einsamkeit mit einer seltsamen Art von Licht. In Peter O. Chotjewitz’ wundervollem Buch „Der dreißigjährige Friede“ (1977) sitzt ein hinfälliger Mann reglos am Fenster, ganze Tage lang, und schaut hinaus. Er wartet auf seinen Tod, auf das Vergehen der Welt.

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Belästigungen 3/2022: In Zeiten der Kriege – Erläuterungen zu einem Ende

Der kanadische Professor und Buchautor Paul Robinson, bekannt für seine oft NATO-kritischen Versuche, „die andere“ (russische) „Seite“ – ebenfalls kritisch – verständlich zu erklären (was ihm logischerweise den ungerechtfertigten Vorwurf einbrachte, er sei als „Putin-Versteher“ automatisch auch ein „Putin-Verteidiger“), gab am 23. Februar in einem Blogeintrag bekannt, er werde im Falle eines tatsächlichen russischen Einmarschs in die Ukraine diesen Blog sofort und ohne weitere Erklärung nach acht Jahren beenden, weil es ihm nicht möglich sei, einen solchen Bruch des Völkerrechts und der Zivilisation auch nur scheinbar zu rechtfertigen.

Seine Argumente sind durch diesen kriegerischen Akt kein Jota weniger stichhaltig geworden, sie werden aber – auch das liegt in der Logik des Kriegs – nun selbstverständlich so umgekehrt, daß sie sich selbst diskreditieren. „Belästigungen 3/2022: In Zeiten der Kriege – Erläuterungen zu einem Ende“ weiterlesen

(periphere Notate): Zwei Minuten Haß auf der Streeckbank

Ich habe so lange keinen Virologen mehr zitiert, daß das jetzt doch mal wieder sein muß. Weil sich der planetarische Obervirologe derzeit nicht äußern kann (er hat seinen NDR-Podcast eingestellt, um sich nach acht Jahren endlich mal die Haare waschen zu können; hoffe ich), nehmen wir Hendrik Streeck. Der sieht meistens einigermaßen geduscht aus, ist dem durchschnittlichen deutschen TV-Glotzer folglich verdächtig („Ist das ein Russe? Jedenfalls Mafiosi!“) und sagte neulich auf n-tv (laut „Münchner Merkur“), „die hohen Inzidenzen in Deutschland seien keine große Überraschung. Schließlich habe es im vergangenen Jahr ebenso eine solche Doppelspitze in den Infektionszahlen gegeben.“

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(periphere Notate): Gegen Frieden hilft nur Krieg

Die einhunderttausend Millionen (100.000.000.000,-) Euro „Sondervermögen“ (also fiktives Geld), die in diesem Jahr für Militärausgaben „geschöpft“ werden sollen, dienen laut Bundesregierung dazu, aus der Bundeswehr „eine einsatzfähige Armee zu machen“. Da mag man sich fragen, wofür wir seit Jahrzehnten regulär und weiterhin zehntausende Millionen Steuergeld pro Jahr für die Tötungsmaschinerie ausgeben, wenn die dann nicht mal „einsatzfähig“ ist.

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(periphere Notate): Splitter aus dem Krieg der anderen

Es scheint langsam ernst zu werden: Die Zahl der Sperrungen, Rauswürfe, Löschungen, Blockaden, Kündigungen von Webseiten, Kanälen, Social-Media-Beiträgen, Bankkonten und anderen Zugängen zum Leben steigt in den letzten Tagen so exponentiell, wie das Viren nur in der Phantasie von Horrorologen hinkriegen. Die letzten Opfer waren (vor ein paar Minuten) „Anti-Spiegel“ und „Russia Today“, die im „Westen“ verboten und nicht mehr erreichbar sind. Wenn das so weiter geht, ist der „Westen“ in drei Tagen abgeschottet und wirklich einsam. Vielleicht sollte auch ich mich langsam verabschieden, prophylaktisch.

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