Daß in Extremsituationen das Leben intensiver sei, ist eine Binsenweisheit; erstaunlich jedoch, wie manchmal diametrale Extreme ineinander verschwimmen: fulminantes Lachen, das tiefste Trauer aufbricht, ein Wechselbad von Scham und Freude, leises Entsetzen, das im Amüsement herumbohrt wie ein Wurm.
Auch das Lesen wird durch solche Übersprünge intensiver. Zum (vielleicht) besten Beispiel in Herman Bangs Erzählung (oder Novelle oder Kurzroman) „Sommerfreuden“: Da irren und wimmeln Gestalten in grotesker, fast schon kafka-valentinesker Manier durch ein gerade noch in melancholischer Lähmung und vergeblicher Erwartung leerstehendes Gasthaus und bringen die Inhaber an den Rand des nervlichen und körperlichen Zusammenbruchs. „Im Regal: Herman Bang „Sommerfreuden““ weiterlesen