(periphere Notate): Schreiende Türme, schweigende Bunker

Bildung ist der gefährlichste Gegner der Propaganda. Das läßt sich daran ablesen, daß nahezu alles, was in unserer Zeit unter dem Signet „Bildung“ abläuft, pure Propaganda ist. Propaganda soll zur Tat motivieren. Folgen von Bildung sind Reflexion, Abwägung und Vernunft, die der Tat im Wege stehen, sie mindestens verzögern oder hindern. Ist die Tat geschehen, beweist sie umgekehrt die Richtigkeit der Propaganda, die als wahr „erkannt“ oder bekannt werden muß, um die Tat zu rechtfertigen.

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Belästigungen 4/2022: Dein Held ist eine schrumpelige Zitrone!

Ohne Helden geht heutzutage gar nichts mehr. Das ist eigentlich schon ein bißchen verwunderlich, wenn man sich überlegt, wie das in unserer Jugend war: Wenn da einer mit einem „Sigurd“-Hefterl dahergekommen ist und sich im Rausch der Manipulationsverblödung mit seinem Holzschwert minutenweise selber für den germanischen Haudrauf gehalten hat, konnte es schon mal klingeln – im übertragenen Sinne: in den Ohren, von der mütterlichen Watschn.

Damals war es auch noch nicht sooo lange her, daß in praktisch jeder Familie einer oder zwei oder mehr Onkels und andere den „Heldentod“ gestorben sind. „Belästigungen 4/2022: Dein Held ist eine schrumpelige Zitrone!“ weiterlesen

(periphere Notate): Die eigene Scham (und die) der anderen

Ein alter Freund soll neulich geseufzt haben, er wünschte, es wäre alles „wieder wie früher“. Daß das nicht geht, ist ganz einfach, aber nicht leicht zu erklären. Er ist dem „Corona“-Schwindel von Anfang an aufgesessen, nicht einfach so als überraschter, panisch bereitwilliger Mitläufer, sondern richtig gläubig, hat alle wechselnden, einander teilweise widersprechenden Trends nicht nur brav mitgemacht, sondern überzeugt und aktiv, inklusive flammender Predigten, in denen er die offizielle Propaganda mit einer Hingabe nachbetete, die sicherlich manch Wankelmütigen zumindest ins Grübeln gebracht hat.

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(periphere Notate): Wer ist hier von welcher Kolonne?

Man wird mir das nicht auf Anhieb glauben, aber ich habe Heiner Geißler sehr geschätzt, obwohl uns politisch oft Welten trennten. Sein scharfer Witz und seine polemischen Bonmots würzten einen politischen Betrieb, den ich als Jugendlicher in den achtziger Jahren dröge, öde und manchmal unerträglich dumm fand. (Daß ich mich heute angesichts der kaum noch zu überbietenden Unfähigkeit und unbeschreiblichen Verblödung eines Personals, das man keiner Kindergärtnerin auch nur zur Halbtagsbetreuung wünscht, manchmal nach den damals so empfundenen Figuren und Menschen zurücksehne, kann ich meinem damaligen Ich nicht vorwerfen.)

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(periphere Notate): Die RAF, der Strauß, das Lauterbach und der Guaido

Eine sicherlich apokryphe und frei erfundene Anekdote aus der Geschichte der Rote-Armee-Fraktion berichtet, es sei in einer Strategiesitzung derselben einst diskutiert worden, wen man als nächstes entführen solle. Da wurde mancher Name genannt, auch der von Franz Josef Strauß. Den habe man als Zielperson jedoch gleich wieder verworfen, und zwar mit dem Argument: Für den zahlt keiner einen Pfennig, den werden wir nicht mehr los, müssen ihn dann jahrelang durchfüttern und uns sein fürchterliches Geschwätz anhören.

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(periphere Notate): Der Frühling der Vergeblichkeit

Das „Corona“-Regime hat seinen Sommerschlaf angetreten. Damit weht einesteils eine trügerische Idylle in die Welt, ein frühlingsgemäß bleichblau strahlendes Schweben der Dinge, die mit einem Mal nicht mehr punktzielend dahinrasen, das Jetzt auf einen dröhnenden Scheinmoment zusammenzwingend, der den Kopf und das Herz fesselt wie die tobenden Kräfte im Inneren eines Wirbelsturms. Die Gegenwart scheint … nein, nicht zu zerfließen, sondern sich zu weiten, ohne daß die Grenze der ausdehenden Bewegung sichtbar wäre.

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(periphere Notate): Hatte hatte Hängematte

Man muß manchmal genau hinhören, um Radiomeldungen zu entschlüsseln und einen hinter dem Geplapper möglicherweise verborgenen Umschwung der „Linie“ zu bemerken: „Lauterbach hatte durch viele Auftritte in Talkshows den Eindruck eines seriösen Wissenschaftlers erweckt, der weiß, was zu tun ist.“ (BR24, 6. April 2022, 19 Uhr 50) „Hatte“!

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Eine Bitte in eigener Sache (und ein paar Anmerkungen)

Liebe Leser dieses Blogs,

ich freue mich sehr, daß meine unwesentlichen Gedanken, die ich hier aufzeichne, nicht spurlos in den Nebel des Vergessens verschwinden, sondern Aufmerksamkeit finden. Und ich möchte gerne im Sommer dieses Jahres eine redigierte und überarbeitete Sammlung der „peripheren Notate“ in Buchform veröffentlichen. „Eine Bitte in eigener Sache (und ein paar Anmerkungen)“ weiterlesen

(periphere Notate): Aus dem Krieg in den Krieg

Nichts ist so peinlich und jämmerlich wie das ganztägige Gejammer im Radioprogramm des bayerischen Rundfunks über die „wegfallende Maskenpflicht“: Das sei (irgendwie) nur notgedrungen, verfrüht, unvorsichtig; „manche“ freuten sich zwar darüber, aber „viele“ seien dagegen. Die „Ethik“-Plapperpuppe Buyx plappert etwas über „in den Anstieg hinein lockern“ und daß sie „ein großer Freund der Eigenverantwortung“ sei. Jedes Unternehmen, erfahren wir, „sei nun auf sich allein gestellt“ und müsse „Lösungen“ für die schlimme „Herausforderung“ finden. Masken seien zwar „nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben“, aber „eine Arbeitsschutzmaßnahme“, die weiterhin „angeordnet“ werden könne. (Das ist in gewissem Umfang sogar richtig: im Umgang mit grobem und feinerem Staub haben die Staubschutzteile bei richtiger Anwendung kurzfristig einen gewissen Nutzen.) „Anordnen“ immerhin, uff, könne man das Aufsetzen der Maske, nicht aber das Abnehmen.

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