Beim Schreiben eines Romans (9)
Während er die Badewanne vollaufen ließ, läutete es an der Tür, und im selben Moment wußte er, daß er genau das erwartet hatte.
„Du läufst aus dem Ruder“, sagte das Mädchen. Ihr Blick wirkte wachsam, als rechnete sie mit einem plötzlichen Ausbruch unkontrollierter Aggression.
„Schau nicht so, ich bin nicht krank. Nur verwirrt.“
„Das eine kommt manchmal vom anderen.“
„Oder umgekehrt“, sagte Einfreund und trat einen Schritt zur Seite, wodurch ihn der Türrahmen verbarg, „okay, Binse.“
„Gemütlicher Abend im Bademantel?“ sagte das Mädchen. „Hast du einen zweiten?“ „Beim Schreiben eines Romans (9)“ weiterlesen
Beim Schreiben eines Romans (8)
Beim Schreiben eines Romans (7)
Er erinnerte sich an die Beerdigung an einem Dienstag im frühen Februar, zu der sie mit dem Zug nach Hannover gefahren waren, frühmorgens. Lisa war noch betrunken, er schwer verkatert; fünf Stunden lang betrachteten sie schweigend einen bleischwarzen Todeshimmel, der sich langsam achatartig graubraun färbte und ihnen zu folgen schien; dann waren sie zu viert (Vater, Mutter, Tochter, Schwiegersohn – der Rest der Verwandtschaft hatte sich nicht von seinen beruflichen Verpflichtungen befreien können) im winterlichen Sturmwind am Grab gestanden, hatten schweigend zugeschaut, wie der Sarg in der Grube verschwand. „Beim Schreiben eines Romans (7)“ weiterlesen
Beim Schreiben eines Romans (6)
Beim Schreiben eines Romans (5)
Beim Schreiben eines Romans … (4)
„Was soll das heißen: Du fühlst dich wertlos?“
„Das heißt genau das: Ich bin wertlos. Sie hat mich einfach weggeworfen, also habe ich keinen Wert.“
„Ach.“
„Ja.“
„Du bist also so eine Art Accessoire. Ein Gegenstand.“
„Natürlich nicht. Wieso?“
„Nur Gegenstände sind was wert. Und du meinst, sie hat dir den Wert genommen, den sie dir zuvor gegeben hat.“ „Beim Schreiben eines Romans … (4)“ weiterlesen
Beim Schreiben eines Romans … (3)
„Was hat dich an ihr am meisten gestört?“
„Ihre Arbeit. Ihre Einstellung zur Arbeit. Daß sie ihr so wichtig war, daß sie sich dafür aufgeopfert hat. Nein, das klingt blöd. Daß sie umsonst Überstunden gemacht hat und die Zeit nicht lieber mit mir verbringen wollte.“
„Was war ihr so wichtig an der Arbeit?“
„Ich weiß es nicht. Es war wohl so was wie Pflichtgefühl. Sie wollte die anderen nicht im Stich lassen und hat nicht gemerkt, wie sie ausgenutzt wird.“
„Die anderen?“ „Beim Schreiben eines Romans … (3)“ weiterlesen
Beim Schreiben eines Romans … (2)
Beim Schreiben eines Romans …