Belästigungen 13/2012: Unendlich viel Geld für unendlich mal nichts (ein zweiter Teil)

Um zu erkennen, wie absurd die ganze Diskussion ist, die sich anläßlich des „Urheberrechts“ angeblich um den „Schutz“ der „Kultur“ dreht, braucht man nur mal zuzuhören, was da so alles geplappert wird. Eine Meinung dazu hat z. B. unser ehemaliger Ministerpräsident Edmund Streber, der heutigentags als Chef des Programmbeirats der Pro Sieben Sat 1 Media AG einen ganz besonders tüchtigen „Urheber“ vertritt: „Wenn jemand ein Auto, ein Portemonnaie oder ein Handy stiehlt, wird jeder einsehen, daß dies bestraft werden muß. Warum sollte das bei einem Musikstück oder einem Film anders sein?“

Das heißt: Wenn ich auf der Straße spazierengehe und zufällig ein Auto sehe oder es vorsätzlich betrachte, muß ich demnächst damit rechnen, als Dieb verhaftet zu werden? „Belästigungen 13/2012: Unendlich viel Geld für unendlich mal nichts (ein zweiter Teil)“ weiterlesen

Belästigungen 12/2012: Von Nazis, Goldeseln und dem gehobenen Ur (Teil eins)

Die GEMA, ansonsten neben TÜV, ADAC, FDP, IHK, BDI und diversen Nazibanden einer der schlimmsten Großbuchstabenvereine unseres Landes, hatte neulich eine nette Idee: Der bekannte Nazi Norman Bordin soll Geld zahlen, weil er die beliebte Rosaroter-Panther-Melodie zur Beschallung eines seiner Aufmärsche benutzte. Wie gesagt: eine nette Idee und – so dachte man bei der Weitergabe der Meldung an die Presse wohl – geeignet, das seit Jahrzehnten annähernd GEZ-mäßig ramponierte Ansehen der GEMA ein bißchen aufzupolieren.

Aber so sehr es uns freut, daß Nazis auch mal was bezahlen müssen: Worin bitte schön bestand bei diesem ganzen Vorgang der Beitrag oder die Leistung der Erben von Henri Mancini (an die die GEMA einen Teil des Betrages „Belästigungen 12/2012: Von Nazis, Goldeseln und dem gehobenen Ur (Teil eins)“ weiterlesen

Belästigungen 11/2018: Liebe Einzelsocken, singt das Loblied der Langeweile!

Schlimm an der Welt ist zum Beispiel, daß immer das, was man braucht, gerade nicht da ist. Damit meine ich nicht Geld. Das ist ja immer da, in ungeheuren Mengen sogar. Man kann bloß nichts damit anfangen, weil es angeblich irgend jemandem gehört (was es theoretisch gar nicht kann, aber das wollen wir heute mal vergessen).

Eher, aber nicht unbedingt konkret, meine ich die sprichwörtliche Spezies Socke, die man als Geschwisterpaar in die Waschmaschine hineinstopft und im sprichwörtlichen Regelfall einzeln wieder herauszieht – und zwar nur eine davon. Die andere bleibt verschwunden, bis sie Wochen später nach einem anderen Waschgang wieder auftaucht. Dann ist aber entweder die erste mittlerweile abgetaucht oder entsorgt, oder die „Belästigungen 11/2018: Liebe Einzelsocken, singt das Loblied der Langeweile!“ weiterlesen

Frisch gepreßt #412: Murs „A Strange Journey Into The Unimaginable

Am Küchentisch heißt es: „Hä? Wir haben doch schon ein Hip-Hop-Album im Haus! Wozu noch eins, es ist Frühling! Da hört man sich doch nichts an, was heuer so klingt wie letztes Jahr und letztes Jahr wie 1996!“

Aber der nettmenschliche Einwandsfluß versiegt sehr bald und weicht einem mindestens milden Staunen. Zwar ist der thematische Rahmen, in dem sich Nicolas Carter alias Murs (was alles mögliche heißen kann oder soll, fragen wir nicht näher nach) auf seinem ungefähr elften Solo- und mindestens 22. Album insgesamt bewegt, so streng gezimmert, wie er das im klassischen Hip Hop „Frisch gepreßt #412: Murs „A Strange Journey Into The Unimaginable“ weiterlesen