(periphere Notate): Whatever happened t

Seit wir nicht mehr so genau wissen, was man („noch“) sagen darf, sagen „wir“ lieber nichts mehr oder wenig. Dabei ist das doch so leicht: Sag, was im Gründeutschen Beobachter steht („Weltpolitik live!“), dann darfst du gelegentlich auch … äh, nein, darfst du nicht. Du mußt vielmehr lernen: Diejenigen, die mit Fug und Recht sagen dürfen, das werde „man ja wohl noch sagen dürfen!“, sind Leute, die sowieso „das Sagen“ haben, weswegen man ihnen ja auch die Mikrophone und Kameras hinstreckt, die du nur via „Selfie“ zu sehen bekommst.

Nur so ist zu erklären, daß derzeit alle paar Tage ein riesiges, erleichtertes, triumphales Aufseufzen durch die Welt geht, wenn Elon Musk (oder sonst irgend so ein Milliardenarsch) auf „seinem“ Kanal („X“) irgendwas äußert, was dem Narrativ der Faschisten zuwiderläuft. „Ooho! Der Musk sagt’s auch!“ heißt es dann. „Der traut sich was!“ Ja mei.

Seit vielen Jahren lernen wir, daß eine Wahrheit erst dann eine solche ist, wenn ein Milliardär sie ausspricht oder bestätigt (und damit Geld „verdient“). Das ist eine Nachwirkung der Phase, in der Bill Gates vom ruch-, skrupel- und rücksichtslosen Schwerverbrecher zum „Philanthropen“ umgelabelt wurde. Das färbte auf andere ab: Plötzlich waren die größten Dreckschweine und Psychopathen der Menschheitsgeschichte „Philanthropen“. Ein ähnlicher, allerdings gegenläufiger Vorgang wie 1945 in Deutschland, als die „Wohltäter der Menschheit“ plötzlich Verbrecher waren. Kriegen wir das noch mal umgekehrt hin?

Laut einer von der deutschen Propaganda-Agentur (dpa) veröffentlichten Umfrage gibt es enorme Überschneidungen zwischen den Wählern der „Grünen“ und der AfD: 79 Prozent der AfD-„Anhänger“ sind dagegen, das ukrainische Regime durch die Lieferung von „Taurus“-Raketen zu beauftragen, den NATO-Krieg gegen Rußland zu eskalieren. Bei den „Grünen“ sind es 40 Prozent, und dies bedeutet: Jeder zweite „Grüne“ „marschiert mit Nazis“!

Abwiegelnd sei erwähnt: Auch bei SPD (59 Prozent), FDP (57 Prozent), CDU/CSU (53 Prozent) und „Linken“ (49 Prozent) vertreten viele „Anhänger“ die Position, die sich die AfD anmaßen konnte, weil es keine „demokratischen Parteien“ (so nennt der deutsche Staatsfunk alle Parlamentsparteien außer der AfD) mehr gibt, die nicht für Krieg wären. Ich wage die Behauptung: Vor vierzig Jahren wäre das Ergebnis genau umgekehrt ausgefallen. Damals hätten mindestens 80 Prozent der „Grünen“-Wähler gegen den Krieg gestimmt, bei den AfD-Vorgängerparteien CDU/CSU und FDP wären es höchstens 50 gewesen, und die „Linke“-Vorgängerin SED hätte man überhaupt nicht fragen brauchen.

Interessant ist aber vor allem, wieso die dpa eine solche Umfrage nicht nur in Auftrag gibt, sondern dann auch noch das Ergebnis veröffentlicht – und somit Strackula-Zimmermann, Carlo Marschalla, Adolf Kiesewetter und den Panzer-Toni zu weiteren hemmungslosen Tiraden im Staatsfunk zwingt. Ist’s, weil man die Niederlage im Osten eingesehen hat (das wäre neu) oder weil man die deutschen Waffen jetzt für die Vernichtung von Gaza braucht? Oder beides? Warten wir’s ab. Der Bundesbetroffenheitspömpel (von „seinem“ Ministerium fälschlicherweise auch „Vizekanzler“ genannt, als gäbe es einen solchen) hat jedenfalls schon mal einen ziemlich widerwärtigen Salm abgeleiert, um die Untertanen einzustimmen. Ich möchte davon nichts zitieren und auch nichts verlinken müssen.

Wieso eigentlich der? Ist der nicht für die Zerrüttung der deutschen Wirtschaft und irgendwas mit „Klima“ zuständig? Sollte die Sportpalastrede nicht das Gummientchen von nebenan („Außen“) oder der Herr Pistolerius (als Kriegsminister) halten? Wäre das zu deutlich? Oder nimmt die sowieso niemand mehr ernst, während man „dem Robert“ immer noch „glaubt“, daß er so richtig geplagt ist von den Weltläuften und weiterhin Haferflocken mit Wasser ißt, solidarisch?

Das alles ist recht schlimm; richtig schlimm ist allerdings, worauf es sich bezieht: die fortgesetzte Abschlachtung von tausendtausendtausenden Menschen im Dienste des US- und Globalkapitals. Daß „hochrangige“ US-Politiker in flammenden Worten den rechtsextremen israelischen Regimechef auffordern, den Iran zu vernichten („Finish them!“), ist da letztlich nur ein Detail. Das werden die Amis dann schon selbst tun müssen. Weshalb auch gleich zwei Flugzeugträger mit (etwas übertrieben) ungefähr der Fläche von Gaza vor dessen Küste eingetroffen sind.

Daß gegen Netanjahu vor wenigen Tagen noch Millionen Israelis auf die Straße gegangen sind, weil sie die Errichtung einer faschistischen Diktatur verhindern wollten, weiß derweil niemand mehr. War ja bloß irgendwas mit Justiz. Daß die israelischen Geheimdienste über die bevorstehenden Massaker der Hamas informiert waren, darf als gesichert gelten. Daß Netanjahu mit dem nun folgenden Massaker in Gaza seinen Kopf doch noch mal aus der Schlinge zu ziehen versucht (bildlich gesprochen!), weiß die Welt. Daß es ihm nicht gelingen wird, bleibt als mindestes zu hoffen.

„Wenn es Israel nicht gäbe, müßten wir es erfinden.“ (Joe Biden) Und wozu?

Das alles ändert nichts daran, daß – abgesehen von „Nationalstaaten“ – jeder Mensch auf Erden zuallermindest ein Existenzrecht hat. Das geleugnet wird, indem die einen die anderen, dann die anderen die einen, dann wieder die einen die anderen abschlachten und immer so weiter. Es mag ein zynischer Gedanke sein, aber man kann sich schon fragen, wieso nach Hitler und Mussolini fast immer diejenigen überlebt haben, die den ganzen Wahnsinn fortwährend anzetteln.

Das darf sich dann auch gerne jeder Palästinenser, jeder Israeli, jeder Syrer, jeder Ägypter, jeder Ukrainer und Russe, jeder US-Amerikaner und Deutsche und Münchner und überhaupt jeder Bewohner dieser Erde fragen: Sind das wirklich meine Interessen, die ich „vertrete“ (!), indem ich andere abschlachte oder abschlachten lasse? Und wenn ja: Wieso muß man mich erst jahre- und jahrzehntelang aufhetzen und zu Haß und Gewalt anstacheln, damit ich diese Interessen überhaupt erst „erkenne“?

So oder so: Den „Endsieg“, den viele Fanatisierte jetzt in den „sozialen Medien“ herbeibrüllen, -sehnen und -beschwören, wird es nicht geben. Weder in der Ukraine noch in Israel, auch nicht in Taiwan, der Sahelzone oder sonst wo. Weder für die eine noch für die andere Seite. Es wird (und ist schon sehr sehr lange) Zeit, zu begreifen, daß fast hundert Prozent der Menschen, die diesen Planeten bewohnen, weder der einen noch der anderen Seite angehören, sondern immer nur alle das gleiche sein werden: Opfer.

Der historisch-notorisch kriminelle Pharmakonzern Pfizer hat unlängst seine Profitprophezeiungen für das Jahr 2023 um etwa zehn Milliarden Dollar zurückgeschraubt. Das liege, so hieß es, „einzig und allein“ an seinen „Covid-Produkten“, also den mittlerweile arg verrufenen Genbrühen und dem seltsamen Irrläufer „Paxlovid“, für den allein sieben Milliarden abgeschrieben werden müssen, weil wohl außer Nosferatu Lallerbach und trotz dessen Begeisterung niemand das nutzlose, gefährliche Zeug wollte.

Da mag man sich fragen, wie ein Weltkonzern mit einer sicherlich nicht kleinen Planungsabteilung auf die Idee kommen konnte, daß sich nach Berichten über Millionen Tote und Geschädigte immer noch mehr als zwei Prozent der US-Amerikaner die neueste „Variante“ des Zeugs spritzen lassen (die fünfte oder siebte, die angeblich gegen die „Mutante“ von letzten Frühling etwas bewirken soll, ein bisserl weniger Fieber oder so – nur gibt es halt leider die „Mutante“ nicht mehr). Arbeiten dort etwa sogenannte „Modellierer“?

Die zeitlich eng begrenzte „Wirksamkeit“ der Spritzstoffe läßt sich übrigens in etwa so erklären: Normale Impfstoffe verhindern eine Infektion, was mit den modRNA-Gemischen nicht geht. Die reduzieren lediglich (angeblich) nach einer Infektion ein paar Wochen lang die Symptome. Das nennt man dann einen „milden Verlauf“. Das Problem daran ist dies: Symptome sind strenggenommen nicht etwa Teil der Krankheit oder Folge der Infektion, sondern zeigen an, daß das Immunsystem den Erreger bekämpft. Dreht man das Immunsystem herunter, kann es das nicht mehr richtig tun; es treten folglich auch weniger Symptome auf. Das mag für den Kranken angenehm sein, stört aber die Beseitigung des Erregers, der folglich eine ganze Menge Schaden anrichten kann – und nicht nur er, sondern diverse Kollegen ebenso. Das Resultat ist, daß Gespritzte ein paar Wochen lang weniger, dafür danach um so mehr krank werden.

Das ist eigentlich simple medizinische Logik, und die ganzen anderen Nebenwirkungen, Spät- und Langzeitschäden sind dann noch mal ein eigenes Kapitel. Daß man irgend was davon Ende 2020 nicht gewußt oder wenigstens geschlossen, geahnt oder vorhergesehen habe, darf sicherlich nur behaupten, wer ein Hirn von einer Größe unter 2,5 Buyx (internationales Normmaß) hat oder eine langjährige Informationsnulldiät durchführt. Sollen wir mal wieder darauf hinweisen, was von den ganzen amtlichen Lügen, Verdrehungen, Verkehrungen, Vertuschungen und Phantastereien mittlerweile „offiziell“ wenigstens „untersucht“ wird? Ach, egal. Ist die Mühe nicht mehr wert, oder?


15 Antworten auf „(periphere Notate): Whatever happened t“

  1. „Weder in der Ukraine noch in Israel, auch nicht in Taiwan, der Sahelzone oder sonst wo. Weder für die eine noch für die andere Seite. Es wird (und ist schon sehr sehr lange) Zeit, zu begreifen, daß fast hundert Prozent der Menschen, die diesen Planeten bewohnen, weder der einen noch der anderen Seite angehören, sondern immer nur alle das gleiche sein werden: Opfer.“

    Es ist wahr, dass die meisten Menschen in diesen Kriegen nichts zu gewinnen und etwas zu verlieren haben. Aber gerade beim Verlieren gibt es einige Unterschiede. Alle sind Opfer, aber…

    Manche Opfer müssen erleben, dass man sie systematisch verhungern und verdursten lässt, dass ihre Krankenhäuser planmäßig zerbombt werden und dass man sie massenweise mit den effizientesten Mitteln der Militärtechnik vernichtet. Dazu werden sie pauschal als Mörder, Terroristen, Unmenschen usw. bezeichnet. Sie sind Opfer, weil sie es verdienen oder (im besten Fall) weil „kollaterale Schäden“ leider unvermeidbar sind. Was ihnen passiert, empört fast niemanden in der demokratischen, freien und zivilisierten Welt. Diejenigen, von denen sie massakriert werden, sind keine Terroristen sondern brave Soldaten, die das heilige Recht auf Selbstverteidigung ausüben. Es ist verboten, sich mit dieser Art von Opfer zu solidarisieren. Wer es trotzdem tut, kann im Gefängnis landen.

    Andere Opfer (die meistens auf ziemlich schlampige Weise gefoltert und getötet werden) beweint man unendlich. Sie werden automatisch als absolut unschuldig betrachtet. Man empört sich unendlich über ihren Tod. Ihre Töter sind zweifel- und ausnahmslos die schlimmsten Terroristen und Mörder, die unbedingt, sofort, am härtesten und ohne jede Rücksicht bestrafft werden müssen.

    Alle Opfer sind gleich, aber manche sind gleicher…

  2. Lieber Messerschmidt, kleine Korrektur: „Interessiert überhaupt niemanden“ ist nicht ganz richtig: Seit Tagen fluten hunderttausende muslimische Mitbürger europäische Metropolen, die wortwörtlich genau dasselbe skandieren wie Sie und die meisten Alt-68er seit nunmehr gut 55 Jahren: der eine laut, der andere leise: Selbst eine so beherzte Parteinahme für die palästinensische Sache wie die Ihre (und ja, auch Michael Sailer ist davon angehaucht), lässt uns alle jedoch in deren Augen nicht einen Hauch besser dastehen als jeden x-beliebigen Israeli, der ihnen ihr Land vor zwei Generationen weggenommen hat. O-Ton bei einem Treffen französischer Nordafrikaner aus meiner Familie (wir sind mehrfach verwandt und verschwägert): „hier in Frankreich werden nur noch 5 % Franzosen sein, alhamudillah!“ und keinerlei Einsicht, dass dann auch kein Wohngeld mehr bezahlt wird, keine Stipendien fliessen, das Land als Ganzes aussehen wird wie seit Jahrzehnten schon das Quartier am Gare del Est: Und ja, es ist auch Antisemitismus, wenn man meint, dass der Mossad immer alles wüsste und keine Maus ohne dessen Wissen über die Gazagrenze hätte schlüpfen können: Niemand kann immer alles wissen, das können nur Maschinen. Benutzt man sie nicht, wird man unsichtbar: Das gilt übrigens auch für Menschen hierzulande: Irgendwann wird es auch Michael Sailer erwischen wie Füllmich, den sie aus Mexika herbeigeschafft haben und alle seine Anhänger und Spender werden auf Twitter sagen: „Ja, der war doch schon immer ein Betrüger!?“. Die Spaltung geht weiter, nichts Neues unter der Sonne. Josi

    1. liebe Josi, ich werde nicht sagen, daß der Michael Sailer ein Betrüger ist.
      Bei mir geht trotzdem gleich auch die Spaltung weiter, in der güldenen Herbstsonne. Doch da manchesmal die Birken so verzwirbelt wuchsen, brauche ich teilweise drei Eisenkeile.
      Und dann setze ich CO2 frei, in großen Mengen. Feinstaub auch. Brennholz, Feuer.
      Es gab ein vietnamesisches Lokal in Baden-Baden, auch besucht von eifrigen Tageslichtzechern. Darunter waren auch ein Nazi und ein Moslem. Der Nazi hatte einen He 162 Volksjäger, ein Flugzeug, auf der einen und eine Walther-Pistole auf der anderen Schulter tätowiert. Und ein ziemlich großes rosa-graues Schwein an der Leine.
      So prosteten sich der Moslem und der Nazi dann jeweils zu: „Prost, Du Ziegenficker!“
      „Prost, Du Nazisau!“…. Leider verschwand der Nazi mit dem Schwein aus der Stadt, vielleicht hatten ihn die geldgeilen Geschäftsleute der Stadt entsorgt, er störte doch sehr den Einkaufsfrieden der Saudis und Katarer

    2. Liebe Josi,
      ich habe ein paar Sätze von Michael Sailer kommentiert und dabei behauptet, dass nicht alle Opfer und nicht alle Täter gleich behandelt werden. Niemand wird von mir angegriffen oder beleidigt. Ich kritisiere die Doppelmoral. Punkt. In Deutschland darf man gegen das Massaker, das Hamas organisiert hat, sehr laut protestieren und demonstrieren. Gegen die Bombardierung von Gaza darf man nicht demonstrieren, wahrscheinlich weil das gar kein Massaker ist, sondern legitime Selbstverteidigung. Man darf ruhig die Palästinenser als Tiere bezeichnen. Aber den Mossad zu verdächtigen, sagen Sie, ist Antisemitismus. Vielleicht auch Querdenkertum und Verschwörungstheorie? Und so weiter und so fort…
      Liebe Grüße!

  3. Lieber Klaus B., hahahaha: ja, das mit dem Ziegenficker und der Nazisau kenne ich auch, gerne auch mal mit der Variante „schwule Sau“ oder „oh Gott, was seid ihr Frauen für Schweine“. Bei uns kommt es dann auch durchaus vor, dass man gefragt wird: „und, wo ist Dein Kameltreiber grade wieder unterwegs?“. Extrem dünnes Eis und man muss „dazugehören“, zu wem oder was auch immer. Und darf auf keinen Fall linksgrün versifft sein nach dem Motto: „heute Abend ist im Gasteig wieder ein israelkritischer ./. islamkritischer Vortrag“. Ich habe mir im einen wie im anderen Fall angewöhnt zu sagen: „Nein danke, ich bin leider befangen“. Die Gründe sind auf beiden Seiten dieselben: Kaum sind 20 Jahre vergangen und weiss jetzt auch schon, dass 9/11 ein Inside-Job war und eine false flag, weiß man das heutzutage schon nach 5 Tagen im Fall der Hamas. Mir bleibt nichts anderes übrig, als die jeweils andere Seite gegen die jeweils andere Seite zu verteidigen: offener sind meine nordafrikanischen Familienangehörigen, das muss leider jetzt auch mal gesagt werden. Total vernagelt aber meine spät berufenen Alt-68er Generationengenossen. Und nein, ich würde auch niemanden beim 3. Hahnenschrei verraten, hoffe ich jedenfalls. Herzlich Josi

  4. Lieber Mitkommentator Messerschmidt, wer auf die Landkarte schaut, der hat schon vor vielen Jahren erkennen können, dass es gegen die Naturgesetze verstösst, wenn so ein Fliegenschiss wie Israel versucht sich in einem feindlichen Riesenreich zu behaupten: auch nicht mit einem mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestatteten Mossad. Völlig ausgeschlossen. Israel wird so oder so untergehen, mit wie vielen Toten: Nur das ist noch die Frage.

    Das wird in den nächsten hundert Jahren auch niemand mehr für möglich halten, dass man einstmals die Chuzpe hatte, sich in diesen Termitenhaufen mitten rein zu setzen: Es ist aussichtslos und natürlich auch für uns Deutsche zutiefst schmerzlich, denn wir sind ja die Ursache für diese Realitätsverweigerung, gegründet auf dem Holocaust.

    Was aber genauso entsetzlich ist: Auch die muslimischen Massen, die jetzt Alahu Akbar rufend zu Hunderttausenden weltweit auf den Strassen sind wird es nicht gut ausgehen: Unsere labbrig gewordenen Gesellschaften stehen fassungslos vor dem Ausbruch auf unseren Strassen (ich ganz und gar nicht), weil man sich krass verrechnet hat:

    Weil nunmal „Tod den Juden!“ und „Israel auslöschen“ und „Palästina from the river to the sea!“ auch genau das bedeutet, wovon man dachte, dass man es längst überwunden hätte: mörderischer Antisemitismus, denn wenn diese Massen auch nur einen Juden zu greifen bekommen, dann reissen sie ihn in Stücke – da hilft auch kein Demonstrationsverbot, das schon gleich gar nicht (hätten wir auch so machen sollen, damals, als sie uns als Coronaleugner gejagt haben).

    Mag man solche Muslime dann noch? Wenn sie sowas skandieren? Oder kann man das „Tod den Juden“ noch irgendwie in einen linken Kontext von Völkermord an den Palästinensern einordnen, also rechtfertigen? Es herrscht eben nicht eine glasklare Parteinahme für Israel, sondern dröhnendes Schweigen: Kein Grönemeyer grölt, niemand stand-with-Israel, niemand zieht Fahnen hoch, keiner schlägert sich mit den muslimischen Massen, das traut sich schlichtweg keiner und das ist auch gut so, denn das ist dann Bürgerkrieg.

    Um den werden wir aber nicht umhinkommen:
    Nicht ganz wehrlos zu sein wäre schonmal kein ganz schlechter Anfang. Josi

  5. Arabische Youtuber https://www.youtube.com/watch?v=4NKhivlSP4s&t=3s – gerne auch mal die Kommentare dazu lesen, da versteht man doch wie wenig man versteht: wer nie einen Blick in die Innenwelten geworfen hat, nie gehört hat, wie sie, wenn sie unter sich sind, reden, der meint dann halt auch, das wäre nur berechtigte Israelkritik: Man wird sich doch wohl noch wehren dürfen. Im Irak geht es jetzt auch massiv gegen die USA, sie hatten drei Jahre einigermassen Ruhe (auch dorthin haben wir familiäre Bindungen), jetzt geht es wieder los: wie furchtbar, wie absolut furchtbar. Grüsse Josi

  6. „Daß die israelischen Geheimdienste über die bevorstehenden Massaker der Hamas informiert waren, darf als gesichert gelten. Daß Netanjahu mit dem nun folgenden Massaker in Gaza seinen Kopf doch noch mal aus der Schlinge zu ziehen versucht (bildlich gesprochen!), weiß die Welt. Daß es ihm nicht gelingen wird, bleibt als mindestes zu hoffen.“ Dass Juden an ihrer Vernichtung nicht ganz schuldlos seien, hat im allgegenwärtigen Blubbern genauso noch gefehlt wie die tiefdeutsche Sorge um die israelische Regierungsbildung. Dass es am geschmackvollsten wäre, die Nachfahren der Täter hielten sich für ca. 1000 Jahre mit allem zurück, was nach „Israelkritik“ riecht, ist eine Forderung, deren Vernunft Deutsche leider überfordert.

    1. Genau diese Sorte von (Verzeihung vorab) idiotischem pseudomoralischem Argument ist es, was viele in Deutschland davon abhält, sich zu diesem und anderen Problemen in Zusammenhang mit Israel zu äußern. Um zu zeigen, dass es pseudomoralisch und heuchlerisch ist, muss man nur nach Russland blicken: Deutsche haben von 1941 bis 1945 etwa 27 Millionen Sowjetbürger ermordet. Bedeutet das, dass sich die Nachfahren der Täter ca. 1000 Jahre lang nicht mehr „russlandkritisch“ äußern dürfen? Oder stehen unter diesem Schutz der Erbschuld nur die „sozialen Nationalisten“ in der Ukraine, weil sie an deutsche Traditionen anknüpfen?

      1. Wenn man jemandem, der Deutsche davon abhalten will, durch „Israelkritik“ als Nachfahren der Täter die Nachfahren der Opfer anzugreifen, vorwirft, er wolle dadurch „viele in Deutschland davon“ abhalten, „sich zu diesem und anderen Problemen in Zusammenhang mit Israel zu äußern“, dann sollte man nicht unbedingt von „idiotischen (…) Argumenten“ reden.

        1. Berg Uma hat absolut recht. Da steckt ein eiskaltes Kalkül dahinter, die „deutsche Schuld“ so selektionistisch auf den Holcaust zu reduzieren.
          Hexenverbrennungen, Russen ausrotten wollen, Judentum ausrotten
          Interessanterweise macht man in Russland nicht „die Deutschen“ allgemein für den Vernichtungskrieg im Osten verantwortlich. Zutiefst humanistisches Denken, für mich aus Gayr-opa enorm beschämend steht mir hier gegenüber.
          Thomas Schweighäuser, Dein Gut-Sein-Wollen gebiert furchtbare Kinder und Enkel
          Gruss aus der Taiga

          1. Darf ich fragen, welches „eiskalte Kalkül“ dahintersteckt, „die „deutsche Schuld“ so selektionistisch auf den Holcaust zu reduzieren“? Ich habe kein irgendwie geartetes Kalkül, ich habe mich lediglich zu Geschmacksfragen geäußert.
            Und warum schreiben Sie deutsche Schuld in Anführungszeichen und warum verwenden Sie allen Ernstes den Begriff „selektionistisch“? Haben Worte gar keine Bedeutung mehr?

  7. grüß Gott, Thomas Schweighäuser – ich versuche zu antworten:
    Dschingis-Khan hat in einer einzigen chinesischen Provinz 30 Millionen Menschen geschlachtet, Baghdad ausgelöscht, alle abgeschlachtet, um die 800 000 Menschen.
    Die Spanier haben die Indianer dorfweise als Futtervorrat für ihre Kampfhunde mitgeschleppt und im Bedarfsfalle verfüttert, die Indianer wurden ausgerottet, Belgien hat mindestens 10 Millionen im Kongo abgemurkst, Kulturen, Völker vernichtet und ausgelöscht. Die ganze Welt sagt: „es war schrecklich!! Wie konnten wir Menschen uns so etwas tun? Lasst uns beten, darum bitten, daß so etwas nie wieder geschieht“
    Und dann trocknet man die Tränen und es lebt die Welt UNBESCHWERT weiter. Schau nach Vietnam z. B.
    Einzig der Deutsche wälzt sich geradezu lüstern in seiner Schuld. Schuld ist das Lieblingswort der Deutschen.
    Doch hast Du irgendein schlechtes Gefühl gegenüber den Russen, von denen wir, die Deutschen, 27 Millionen, getötet haben?
    Glaube ich nicht. Deswegen unterstelle ich eine Lenkung deiner Schuldgefühle, die sich hier nun pathetisch Bahn brach, von außen. Gruß aus der Taiga

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