Das Jubiläum naht, und die Vorzeichen haben sich verschärft. Wie denkt man heute über diese Frage? „REPLAY: Befreiung oder Niederlage? (September 2023)“ weiterlesen
4 Wochen Wahnsinn (April 2025)
Der Robert Habeck des deutschen Pseudojournalismus, Tilo Jung, äußerte in einer Propaganda-Talkshow des deutschen Staatsfernsehens, Vladimir Putin sei ein Faschist. Ebenso seien Donald Trump und seine Faschisten Faschisten, die soeben dabei seien, die Macht zu ergreifen, und im übrigen seien auch die Aldi-Brüder Faschisten gewesen, weshalb es auf der Welt überhaupt nur einen Kampf zwischen Demokratie und Faschismus gebe. Tilo Jungs manichäische Weltanschauung, die seiner mehrmals wiederholten Überzeugung zufolge „Sinn macht“, als Faschismus oder wenigstens als Verharmlosung desselben zu bezeichnen, dürfte in der umstrittenen, in Teilen rechtsextremen Medienlandschaft von heute kaum mehrheitsfähig sein. „4 Wochen Wahnsinn (April 2025)“ weiterlesen
(periphere Notate): Lehren! ziehen!
Die Schwierigkeiten insbesondere (aber nicht nur) der Deutschen, den Nationalsozialismus zu begreifen und seine wie auch immer geartete Wiederholbarkeit einzusehen und zu diskutieren, beruhen in erster Linie darauf, daß sie das Ende kennen (aus dem Geschichtsunterricht) und meinen, das ganze Phänomen von diesem Ende (und ihrer Kenntnis davon) her beurteilen zu können.
REPLAY: Klima – das Ventil? (September 2023)
Die Diskrepanz zwischen öffentlicher Meinung und veröffentlichter Propaganda ist bei diesem Thema sozusagen eskalierend frappant … Naht da möglicherweise der „Overkill“ oder einer der mythischen „Kipp-Punkte“? „REPLAY: Klima – das Ventil? (September 2023)“ weiterlesen
(aus dem tiefen Archiv): Alles Neue ist doof und stinkt! (Belästigungen 4/2003)
Das allerwichtigste und superste an dem, was man einst „Leben“ nannte und heute „Wirtschaft“ nennt, gewissermaßen also das, was das Existieren überhaupt erst coolomat macht, ist die „Innovation“. Man möchte meinen, man wisse das ja schon: Es muß sich halt alles ab und zu erneuern, weil es alt und stinkig geworden ist. Falsch gedacht: „Innovation“ heißt nicht Erneuerung, sondern im Gegenteil Altundstinkigmachung. Zum Beispiel: Wenn das Bier aus ist, holt man ein neues. Das ist keine Innovation. Wenn man hingegen das Bier im Kühlschrank ignoriert und sich dafür was GANZ NEUES, nämlich ein innovatives, von einer Horde ekstatisch in der Gegend herumzappelnder Volltrottel in Reklamespots „vorgestelltes“ Industriezucker-Kunstaroma-Blubberlutsch mit angeblich zellerneuernden oder sonstwie dynamisierenden „Wirkstoffen“ und mordspeppigen Neonfarben usw. reintut und sich dabei topfit und fittop fühlt – dann wird das Bier im Kühlschrank sauer und zehn Jahre später hat man Krebs oder schaut aus wie ein amerikanischer Großstadt-Whopper und weiß nicht warum. Das ist eine Innovation. „(aus dem tiefen Archiv): Alles Neue ist doof und stinkt! (Belästigungen 4/2003)“ weiterlesen
Reisen im Regal (18)
„Herrlich, diese breiten Straßen“, dachte Herr Nonsens, während er durch ein Villenviertel mit parkartigen Anlagen fuhr, „keine Bodenwelle, kein Schlagloch, da lobe ich mir das Fahren, und die Zeit vergeht wie nichts im Nu.“ Nach einigen Kilometern gaben Schilder die Anweisung, bestimmte Fahrbahnen zu benutzen, und es erwies sich, daß gewisse Fahrbahnen fortfielen, die Straße schmaler wurde und bald noch schmaler werden würde, wie neue Schilder anzeigten – nun noch schmaler geworden war.
Peter O. Chotjewitz: Unerschütterlich (1964)
(periphere Notate): Raub durch Hineinblubbern!
Eine Mitarbeiterin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) muß sich von dem rechtsextremen Heftchen „Spiegel“ als Lumpenpazifistin bloßstellen lassen, weil sie die Meinung vertritt, die Propagandisten militärischer Mörderbanden hätten an Schulen nichts verloren und es sei keineswegs im Sinne eines demokratischen Bildungsauftrags, Schüler dahingehend zu indoktrinieren, sich als Tötungsmaschinen und Schlachtvieh mißbrauchen zu lassen.
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(aus dem tiefen Archiv): Apropos „kleine und mittlere Einkommen“ (August/Oktober 2003)
Alle paar Jahre fällt „Politikern“ auf, daß das weniger begüterte Wahlvieh ihre Organisationen nicht mehr so recht wählen mag, weil das im besten Falle nichts, im weniger guten Fall Armut, Züchtigung, Krieg und eine weitere Dauerbeschallung mit dummem Geschwätz bewirkt. Nach dem vor ein paar Wochen absolvierten Kreuzritual kamen die Protagonisten der vorgesehenen neuen Führung angesichts anschwellenden Grummelns umgehend mit einem besonders alten Hut daher: der „steuerlichen Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen“. Dieser Kaugummi aus dem Süßigkeitenregal pseudopolitischer Dummphrasen ist eine Art Dauerbrenner mit Intervallautomatik: Alle paar Jahre zieht man ihn hervor und hofft, damit zu „überzeugen“. „(aus dem tiefen Archiv): Apropos „kleine und mittlere Einkommen“ (August/Oktober 2003)“ weiterlesen
(periphere Notate): Hundert Prozent für Geschlechterschlachtung!
Den Niedergang der (deutschen) Literatur mit der Errichtung (oder Widmung) sogenannter „Literaturhäuser“ in Beziehung zu setzen, wäre vielleicht ungerecht. Vielleicht hat beides nur gemeinsame Gründe und Ursachen. Unerträglich sind sie jedenfalls, diese von diversen „Stiftungen“ und Institutionen des Regimes subventionierten Schaukästen, in denen regelmäßig zu hohem Eintrittspreis todeslangweilige Hochämter für immer die gleichen Mainstream-Schreiberlinge aufgeführt werden, dazu „Ausstellungen“ mit Photos und beliebig „zeitgemäßen“ Zitaten sogenannter „Rebellen“, die schon zu ihrer Zeit selten etwas anderes waren als immer gleiche Mainstream-Schreiberlinge.
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Falls jemand morgen abend nichts besseres vorhat …
REPLAY: Für was war das alles eigentlich „gut“? (September 2023)
Wir haben uns das schon vor eineinhalb Jahren gefragt (spätestens). Und wie lautet die Antwort, eineinhalb Jahre später?
Okay, ich weiß: Ich wiederhole mich, aber wir warten ja weiterhin darauf, daß wenigstens einer der Täter und Planer verhaftet, angeklagt und verurteilt wird. Solange das nicht geschieht: müssen wir uns wohl wiederholen. „REPLAY: Für was war das alles eigentlich „gut“? (September 2023)“ weiterlesen
Belästigungen 4/2025: Die Zeit der toten Städte
Der große italienische Kleindichter Luigi Malerba hat diese Anekdote überliefert: Da spazieren ein paar schweizer Touristen durch Rom und erfahren, die Straßen und Wege lägen heute vier Meter höher als früher, weil sich seit der Zeit der antiken Kaiser eine derartige Menge Schmutz, Dreck, Schutt und Müll angesammelt habe, daß sich die Stadt sozusagen über sich selbst erhoben habe.
Da sind die Schweizer entsetzt: So etwas sei in ihrer Heimat niemals möglich, nicht mal denkbar, weil man dort auf Sauberkeit achte! Ja nun, merkt die Fremdenführerin an, deshalb habe Rom ja auch eine Geschichte und die Schweiz – oder sagen wir: Zürich, Zug oder Luzern – eben nicht. Okay, das stammt von mir. Malerbas Fremdenführerin sagt: „Wir Römer mögen große Schweine sein, aber wir haben Rom erbaut – und ihr?“ „Belästigungen 4/2025: Die Zeit der toten Städte“ weiterlesen
(periphere Notate): Total starke Abkürzungen!
Daß die deutschen Nazienkel (die keine „Generation“ sind, sondern höchstens eine Klasse) die Verbrechen ihrer Großeltern „aufzuarbeiten“ versuchen, indem sie sie wiederholen – diesmal aber siegreich –, ist mittlerweile eine Binsenweisheit. Daß die meisten von denen dies nicht einmal bemerken (können) – etwa eine Quäkministerin, die in schärfstem Goebbels-Deutsch vom Opa schwärmt, der an der Ostflanke Europas Freiheit verteidigt habe –, mag an der fehlenden Intelligenz und Bildung dieser Leute liegen, an ihrer Borniertheit oder am familiär infundierten Größenwahn oder allem zusammen (siehe Baerbock); das ist aber letztlich egal.
Noch ein bißchen Werbung …
… die aber keine Reklame ist, sondern eine – wie ich finde – sehr treffende Zusammenfassung und Bewertung:
Schreiben als Denkprozess: Michael Sailers Notate aus der Corona-Zeit
(aus dem tiefen Archiv): zum „Relevanten Realismus“ (Juli 2005)
(Anmerkung: Im Juli 2005 erschien in der „Zeit“ ein „Manifest“ von vier Autoren, die ein neues Genre „forderten“: den „Relevanten Realismus“. Ich wurde damals gebeten, etwas dazu zu schreiben, mein Text wurde dann jedoch als nicht veröffentlichungsfähig eingeschätzt. Der Originaltext aus der „Zeit“ folgt im Anschluß an meinen Text. Was aus dem neuen Genre und seinen Protagonisten geworden ist, weiß ich nicht. Daß der Text hier heute erscheint, liegt übrigens nicht daran, daß er etwas mit meinem neuen Buch zu tun haben könnte. Ich habe ihn lediglich beim Aufräumen einer alten Festplatte wiedergefunden.)
Relevant ist: was einige tun, manche kaufen und viele beplappern. Die Erwartung einer medialen Relevanz ist Teil von Produktstrategien. Zu fordern, es müßten gesellschaftliche Veränderungen (etwa ein „Fortschritt“ oder ein „Bewußtsein“) aus der medialen Relevanz schriftstellerischer Werke entspringen, ist: Hybris. Oder Teil einer Produktstrategie. „(aus dem tiefen Archiv): zum „Relevanten Realismus“ (Juli 2005)“ weiterlesen