(aus dem tiefen Archiv): zum „Relevanten Realismus“ (Juli 2005)

(Anmerkung: Im Juli 2005 erschien in der „Zeit“ ein „Manifest“ von vier Autoren, die ein neues Genre „forderten“: den „Relevanten Realismus“. Ich wurde damals gebeten, etwas dazu zu schreiben, mein Text wurde dann jedoch als nicht veröffentlichungsfähig eingeschätzt. Der Originaltext aus der „Zeit“ folgt im Anschluß an meinen Text. Was aus dem neuen Genre und seinen Protagonisten geworden ist, weiß ich nicht. Daß der Text hier heute erscheint, liegt übrigens nicht daran, daß er etwas mit meinem neuen Buch zu tun haben könnte. Ich habe ihn lediglich beim Aufräumen einer alten Festplatte wiedergefunden.)

Relevant ist: was einige tun, manche kaufen und viele beplappern. Die Erwartung einer medialen Relevanz ist Teil von Produktstrategien. Zu fordern, es müßten gesellschaftliche Veränderungen (etwa ein „Fortschritt“ oder ein „Bewußtsein“) aus der medialen Relevanz schriftstellerischer Werke entspringen, ist: Hybris. Oder Teil einer Produktstrategie.

Die Abbildung gesellschaftlicher Phänomene, etwa der Deformationen, die im Großen (der „Welt“) wie im Detail (dem Menschen) durch Kapitalismus, Wettbewerbsreligion, Profitfaschismus sowie Kollateralphänomene wie das uneigentliche Sprechen der Medienplappermaschine etc. entstehen, mag Thema von Literatur sein und ist dies schon immer und immer wieder. Die Texte und Bücher, die die „Relevanten Realisten“ fordern, liegen vor, können gelesen werden und werden weiterhin geschrieben. Auch entsprechende Analysen und Theorien gibt es in großer Zahl (wenngleich unterschiedlicher Klarheit, Wahrheit und Anwendbarkeit). Was also wird hier gefordert?

Im Grunde dies: Man möge mehr Bücher von Dean, Hettche, Politycki und Schindhelm kaufen.

Die Welt, das Leben zu (be)schreiben, ist kein Vorgang, keine Kunst, für den/die es Regeln gibt oder geben sollte. Regeln macht, so beklagenswert und traurig das ist, der „Markt“: Wird ein Buch, das in einem bestimmten Stil oder Ton und/oder zu einem bestimmten Thema geschrieben ist, in großen Mengen verkauft, so werden viele Leute ähnliche Bücher schreiben, und die Verlage werden nicht nur aus der Masse des Geschriebenen das zur Veröffentlichung herauspicken, was dem vermeintlich verkäuflichen Muster entspricht, sondern sie werden auch Autoren heranzüchten und schulen, die diesem Muster folgen, um vermeintlich verkäufliche Produkte zu erstellen. Sie müssen das tun, um auf dem „Markt“ zu bleiben. Die (wie auch immer bewertete) „Qualität“ der Produkte spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Dies ist nicht nur auf dem „Markt“ für Literatur so, sondern auf jedem existierenden und denkbaren: Musik, Theater, Kino, Autos, Getränke, Spielzeug und Lebensmittel. Wer an den aufwallenden und infolge von Übersättigung, Überdruß und Übelkeit wieder abklingenden Wellen von Mode, Reklame, „Betrieb“ und Marketing kein Interesse hat, tut gut daran, sie einfach zu ignorieren. Es kommen regelmäßig neue, und es gibt dazwischen genug Nischen, um ein Leben lang zu lesen (wenn auch nicht schriftstellernd seine Existenz zu sichern, aber davon sollte nicht die Rede sein, oder?).

Ich hatte noch nie Lust, Moden und „Bewegungen“ zu folgen oder mich für ihre Resultate zu interessieren. Ich hatte auch noch nie Lust, erzählerische Texte zu verfassen, die ein „Ziel“ oder eine „Haltung“ haben/verfolgen/ausdrücken. Dies ist (und auch das nur manchmal) die Aufgabe von Kolumnen und Rezensionen. „Thesenromane“ und plakativ „politische“ Literatur gehören zu den langweiligsten Irrtümern, die ich kenne. Ihre gehäufte Abfassung, gar Veröffentlichung endet in derselben Sackgasse wie die „Carverei“ der blassen Mädchen, das Liedermachergetrottel der Biermänner, die Sprachgeröllawinen der aufgeblasenen Schnöselkasper und das ebenso atem- wie sprachlose Gebrabbel der Slam-Rapper. Noch einmal: Ich möchte damit nichts zu tun haben.

Soll jeder schreiben, was er für schreibenswert erachtet; Bücher sind, wie wir von Oscar Wilde wissen, gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts. Wer indes ein übermäßiges Interesse zeigt, mehr als ein paar Leser zu erreichen, Teil einer „Bewegung“ zu sein, sich im „Betrieb“ zu tummeln, öffentlich zu Fragen befragt zu werden, die in seinen Texten nicht beantwortet sind, der ist mir verdächtig. Und selbstverständlich weiß ich, daß meine Meinung hierzu weder relevant noch „realistisch“ ist, und selbstverständlich ist mir auch das egal.

(Anmerkung: Ich habe mir übrigens den Begriff „Relevanter Realismus“ als Romantitel schützen lassen. Vielleicht wird das Buch eines Tages geschrieben werden.)

— So weit mein Text. Hier folgt der Text, auf den ich mich bezog: —

Was soll der Roman?

von Martin R. Dean, Thomas Hettche, Matthias Politycki und Michael Schindhelm

Mitte. Vorn, ganz vorn sind immer noch die großmäuligen Alten, die Deutungshoheiten mit und ohne Pfeife. Dicht gefolgt von den einst nicht minder lärmenden Damen und Herren um die sechzig, den Emanzipierten um jeden Preis, die sich in splendider Isolation eingerichtet haben und aus dieser von Zeit zu Zeit mit steiler Geste zu Wort melden. Hinten und deshalb auch wieder ganz vorn, sobald der Betrieb plötzlich Kehrtum macht (hat er das nicht schon?), die Dienstleister gestriegelter Populärliteratur und die mehrheitlich TechnikerInnen einer unerschöpflichen Ästhetik der Erschöpfung. Dazwischen – ja dazwischen das adulte Mittelfeld.

Man könnte sagen, das Mittelfeld zeichnet sich dadurch aus, daß es sich nicht auszeichnet. Der diskrete Charme dieser Gruppe ist ihre Gelassenheit gegenüber der Macht, ihre Empfindlichkeit gegenüber allem Lauten, ihre hartnäckige Weigerung, die Hand nach dem Ruder des gesellschaftlichen Diskurses auszustrecken. Im Mittelfeld trifft man meist freundliche Menschen, die zu früh gelernt haben, daß, wer nicht zurückschlägt, auch nicht mehr geschlagen wird, Leute, die Größe nie unter ihresgleichen suchen würden und einen gut begründeten Verdacht gegen politisches Engagement und öffentliche Intervention hegen. Sie verbindet, daß sie anscheinend nichts verbindet. Nichts Bewegendes. Der Weg vom Ich zum Wir scheint unendlich lang. Zonenkinder des Kalten Krieges, in ostwestlicher Spiegelsymmetrie aufgewachsen, wurden alle spätestens 1989 unverhofft ins Mittelfeld entlassen.

Könnte das Mittelfeld je die Mitte stellen? Es könnte. Wenn die vergangenen fünfzehn Jahre nicht eine Zeit der Fäulnis, sondern der Reife waren, dann müßte jetzt mit den Erntearbeiten begonnen werden. Es ließe sich tatsächlich versuchen, „wir“ zu sagen und herauszufinden, was passiert.

Die Zurückhaltung gegenüber den Machtinstrumenten des Betriebs aufgeben, parteiisch werden, eine inner- und außerliteraturbetriebliche Opposition gegenüber Verblödung und Depression aufbauen, die Waffe der Verschwörung nicht verschmähen. Die Epigonen des Familienromans, die raunenden Beschwörer des Imperfekts auf ihren Platz am Rand verweisen und die zwar unbequeme, aber aufregende Gegenwart zum zentralen Ort des Erzählens und des Erzählten werden lassen und sie so transzendieren. Sie verteidigen gegen belletristische Zukunftsängste und nostalgische Erinnerungsmümmelei. Eine neue Mitte konstituieren. Das wäre dann sogar ein Titel.

Keine Fluchtmöglichkeit! Es wächst ja mit den künstlerischen Fertigkeiten auch die Ungeduld angesichts dessen, was einem wieder und wieder zwischen den Fingern zerrinnt. Da ist es beim Schreiben wie beim Lesen: Die Lebenszeit wird langsam zu kostbar für schlechte Bücher, und die sich selbst so elend schnell verkürzende Schreibzeit macht einem bewußt, daß es nicht mehr angeht, einfach nur auf das Gelingen zu warten. Hier liegt ein interessanter Konnex von Lebens- und Schreibwelt, so etwas wie ein biografisches Paradigma: Keine Fluchtmöglichkeit mehr!

Daß sich diese Erfahrung, die uns von den Jüngeren und Älteren gleichermaßen unterscheidet, weder in unserer Literatur noch in der Weise, wie wir im literarischen Feld agieren, adäquat abbildet, bedeutet jedoch viel mehr als nur die Notwendigkeit, unsere ästhetische Position zu überdenken. Sie ist Ausdruck eines Versagens und eines Mangels, dessen Konsequenzen weit ins Feld des Politischen hineinreichen. Daß es uns zunehmend als Verschwendung vorkommt, das Debatten-Feuilleton zu füttern, ist dabei lediglich Symptom. Und Symptom ist auch das zunehmende Unbehagen an den gegenwartsversessenen Lebensmitschriften der jungen Kollegen.

Wir fragen uns, warum der deutschen Gegenwartsliteratur ein emphatischer Begriff des Romans abhanden gekommen ist. Gewiß: Es gibt Familien-Historien, NS-Aufarbeitungs-, Berlin-, Pop- und Enkelromane aller Couleur, doch bereits die um sich greifende Rubrizierung zeigt, wie sehr der Roman die Mitte des Diskurses meidet. Dabei ist gerade der Roman als durchlässigste, aufnahmefähigste Literaturgattung in dieser Mitte des gesellschaftlichen Diskurses entstanden und hat aus ihr heraus immer seine auch ästhetisch größten Entwicklungen vollzogen. Eine mögliche Antwort, warum das so ist, lautet natürlich: Weil wir selbst in einem generationenalten Reflex die Mitte meiden. Doch die Scham der Faschistenkinder ist nicht die unsere. Während diese unverdrossen mit ihrer Vorliebe für Kleinformen und solipsistische Selbsterkundungen die Ränder und Schmollwinkel der literarischen Landschaft besetzt halten, ist es an uns, endlich die leere Mitte der Gesellschaft zurückzugewinnen.

Ein weiter Blick. Wir sind zu jung, um unsere Erfahrung weiter in den stickigen Kathedralen einer selbstreferentiellen Literatur verglühen zu lassen. Gleichzeitig sind wir zu alt, um einem populistischen Begriff von Realität aufzusitzen, wie ihn die jüngere Generation zum Markenzeichen ihrer Pseudospontaneität gemacht hat. Die Popliteratur ist tot, vorbei der Versuch, Problemdarstellung über die Infantilisierung der Gesellschaft zu betreiben.

An den vorlauten Zeitgeistverlautbarungen und den Berührungsängsten der Sprachartisten vorbei ist unser Ziel eine relevante Narration, denn wir glauben, daß dem Roman heute eine gesellschaftliche Aufgabe zukommt: Er muß die vergessenen oder tabuisierten Fragen der Gegenwart zu seiner Sache machen, er muß die Problemfelder, ob in lokalem oder globalem Kontext, in eine verbindliche Darstellung bringen. Die Forderung nach mehr Relevanz leiten wir nicht nur aus unserem Alter ab, sondern auch aus dem Zustand einer „unheimlich“ gewordenen Welt. Ihre Bewohnbarkeit beizubehalten und weiter zu erschließen ist die Aufgabe des Romans. Dies setzt voraus, daß der Schreibende eine erkennbare Position bezieht, die moralische Valeurs mit ästhetischen Mitteln beglaubigt.

Das Problem ist immer, wie man von einem Ort zum anderen kommt. Die Aufgabe ist deshalb, Brücken zu bauen, in diesem Falle nicht nur zwischen Realität und Fiktion, sondern auch zwischen Moral und Ästhetik. Weil wir weder an den Tod des Autors glauben noch einfache Ich-Posen behaupten, sehen wir uns eher als Mittler zwischen Subjekt und Gesellschaft. Und da sehen wir, jetzt und in Zukunft, Menschen, die von einem Ort zum anderen unterwegs sind. Reisende, Nomaden, Migranten mit unterschiedlich schwerem Gepäck. Sie kommen aus unterschiedlichen Nationen, Ethnien, Milieus und Mentalitäten. Sie durchqueren Wüsten (auch solche der Zivilisation), gehen auf einer Überführung, befinden sich in Vorstädten: Der Ort der Narration ist ein für unsere Gegenwart typischer Nicht-Ort, ein offener und immer neu zu beschreibender Zwischenraum. Dieser weite Blick für neue Gruppierungen und globale Zwischenräume ist gegenüber den engen Tälern und den technikfreien Naturreservaten zu reklamieren.

Relevanz. Wir leben nicht auf den Schultern, sondern auf den versatzstückhaften Trümmern von Riesen, doch was da von manchen als postmodernes Spiel des Anything goes betrieben wird, ist nach wie vor todernst: Erzählen ist die verkappte Äußerungsform des Moralisten, ausgeübt mit dem Pathos dessen, der darin nicht etwa nur der Lust zu fabulieren frönt, sondern sich der Pflicht entledigt, Zeitgenossenschaft aus der Mitte seiner Generation heraus zu betreiben, von einem ästhetischen Standpunkt aus, der immer auch ein moralischer ist. Wer als Kritiker die existentielle Dimension der Literatur nicht einklagt und statt dessen weiterhin das Lob der Bastelware singt, macht sich mitschuldig an der grassierenden Irrelevanz, die unser kulturelles Leben lähmt.

Denn wir sehnen uns nach nichts mehr als nach Büchern, die uns ergreifen, und sei es gegen unseren Willen! Niemand außer den mittleren Angestellten des Literaturbetriebes goutiert eine in der x-ten Potenz geschwächte Avantgarde, aber auch niemand braucht das Kunsthandwerk fein geklöppelter Wirklichkeitsabbildungen.

Ein aus dem Druck zeitgenössischer Erfahrung resultierendes Erzählen könnte versuchsweise als „Relevanter Realismus“ bezeichnet werden. Ebenso weit entfernt von Pseudoavantgarde wie von Zeitgeisterei, arrangiert der Relevante Realist seinen Stoff so kunstvoll zur Fiktion, daß sie beim oberflächlichen Lesen mit einem Abbild der Realität verwechselt werden könnte: inszenierter Realismus. Darunter freilich wirkt das, was wir als Standpunkt von jedem wesentlichen Buch fordern, wirkt die ästhetisch-moralische Verantwortung eines Schriftstellers, der alles Stoffliche arrangiert, um damit ein erzählerisches Ziel zu erreichen.

Was also ist die Haltung des Relevanten Realismus? Stilistisch gesprochen: eine Gratwanderung zwischen dem, was als Erzählen aus der Mitte erlebten Lebens heraus seit je einzig angemessen, und dem, was von der einstigen Avantgarde als Kunstfertigkeit übrig geblieben ist. Moralisch gesprochen: die beständige Sichtung unserer untergehenden Welt und das Ringen um neue Utopien. Vielleicht sollten wir uns dabei mit dem Gedanken anfreunden, wir ewig Linksliberalen, daß wir am Ende wertkonservativ denken müssen, um des grassierenden kulturellen Kannibalismus Herr zu werden. Auch der Schriftsteller unserer Generation wäre damit wieder an einem Ort, den er jahrzehntelang aus guten Gründen gemieden hat und den er jetzt nicht länger meiden darf: im Brennpunkt des gesellschaftlichen Diskurses, dort, wo es nicht nur zu sichten und stilistisch zu gestalten gilt, sondern auch Partei zu ergreifen. Was wir jetzt vor allem brauchen, ist: Unduldsamkeit.

12 Antworten auf „(aus dem tiefen Archiv): zum „Relevanten Realismus“ (Juli 2005)“

  1. Hat schon im 19. Jhdt. ein Literat festgestellt, dass heutzutage in einem einzigen Land jedes Jahr mehr Bücher geschrieben werden als die ganze Welt zu ihrem Heile braucht.

    Ich denke, es wäre Zeit, uns zu mäßigen und nicht jedem Impuls nachzugeben, unsere inneren – freilich „streng wissenschaftlichen“ und „fortschrittlichen“ Gärungen und Nonsensfurze der Welt antun zu müssen.
    Wenn ich mir anschaue, was manche Kolleg*Innen derzeit in eitlen Verlagen an nutzlosen Schriftwerken über Zunkunftskonzepte für urbanes Wohnen (in selbstfütternden, KI-geregelten Autoformen) und ähnlichen Scheiß absondern, wird mir bereits beim Lesen des Titels schlecht.

    [Ausgenommen von der Kritik an der verschriftlichten Dampfplauderei ist ausdrücklich der Autor des vorliegenden Blogs. Man kann seine Elaborate sogar als absolut notwendige Nadelstiche in all die aufgeblähten Gummikrokodile sehen, die uns täglich umgeben und uns den Atem zu rauben drohen. Weiter so, Hr. Sailer! Aber alles mit Kontenance. Ich habe meine aus Unvorsichtigkeit leider zeitweise verloren, ist ja eigentlich ein absolut unverdaulicher, toxischer Brei, den wir zu bewältigen suchen. Daher: Immer rechtzeitig zu Muße und Humor zurückkehren.]

    1. da hat scheint die gescholtene KI scheint’s gleich dazwischengefunzt … Autodromen sollte es heißen, nicht Autoformen.

  2. Wäre „bd90cca9b5624c4881f1711b72d6ef63“..
    angesichts zu erwartender Begriffs-/Wortumbefüllung nicht tendenziell sinnvoller; angemessener amüsanter der Recht(e)haberei im sog.Kapitalismus; entlarvender – „geistiges Eigentum“ – als finale Stilblüte des Besitzes? ..von Allem auf dieser aufgeteilten/existenz-berechtigungs-nachweis-pflichtigen Habenwelt? ..das Wortpatent o.so?

    Ist diese Art Krebs so gedankenlos normal geworden, so symbiontisch eingewachsen/eingefilzt, daß man ihn nicht mehr unterscheiden kann von/vom … ?

    Recht ärmlich unreflektiert, dieses jedenfalls, Herr MSAdmin ! .. ;*)

    1. Es handelt(e) sich um einen sog. „privaten Identifikationscode“ der VG Wort, der aus irgendeinem Grund in den Text gerutscht ist. Danke für den Hinweis. Den Rest: verstehe ich nicht, muß ich aber vielleicht auch nicht?

  3. Dachte es wäre die ID/“hash“ des Titels „Relevanter Realismus“..

    Zitat..
    (Anmerkung: Ich habe mir übrigens den Begriff „Relevanter Realismus“ als Romantitel schützen lassen. Vielleicht wird das Buch eines Tages geschrieben werden.)

    ..erschließt sich nun meine (schweifend grabende hoch-/tiefphilosophische) Nörgelei ?
    ..oder ist einfach zuviel der Buchstabenkombination.. ;*) ..mit albernen Gruß – сьен-sven

  4. Das „Stellen“ von Produkten in die Welt – wie Bücher/Lesbares o.so/egal – bewirkt über das Nützliche/Notwendige hinaus, (der Natur des mit Übermaß an Gestaltungsdrang beaufschlagten Tieres Mensch – nun sich mangels echtem Platz ins Digitale ausbreitend) eine „Überlagerung/Verschränkung“ von diesen digitalen Produkten (nun mit sich selbst kommunizierend per KI) bis hin zur Unkenntlichkeit -einen „Informationsbrei“ generierend – das sich als Rauschen in die Welt „stellt“, welches irgendwann – u/o. irgendwo! – als musterlos stetige Beliebigkeit wahrgenommen wird – als Energie (wie Licht).

    Eigentlich emergiert es dann (logisch konsistent – in weiterer Interaktion) zu etwas Stabilen/Selbstähnlichen/Neuen, wie eine Materie (identifizierbar wie Moleküle – des Wassers z.B) die sich in einem See sammeln und einer anderen Form/Leben (o.Produkt?) als Medium dienen könnte.. :*)

    Von daher..
    Je mehr Produkte – je obsoleter der Mensch – desto besser für die sog.Evolution.. ;*) ..oder für die Lebensform in dingster Dimension.

    1. Vorsichtig übersetzt: Die Kritiker/Skeptiker/Gegner des Regimes sollten schweigen, weil sonst der Mensch überflüssig wird.
      I beg to differ: Ich bin anderer Meinung.
      Manchmal ist Klarheit des Ausdrucks gleichbedeutend mit Klarheit des Anspruchs. Und umgekehrt.

      1. Nee.. „Kritiker etc.“ sind nur als Teil produzierter Daten relevant, als bestenfalls Katalysator – wenns diskursiv mehr von „Irgendwas“ (als Datenstom) zur Folge hat bzw. um was loszutreten in der Kette.

        Aber die KI wäre, wenn denn überhaupt Willen/Ungleichgewichte inhärent (da stochert man noch hübsch rum um „Parameter“ von SelbstKontrolle rein zu“coden“) dann ja selbst in der Lage sich was auszudenken, und daher denn, aufgrund gefundener Unstimmigkeiten „motiviert“, die Quellen stetig zu untersuchen – nach selbst“erdachten“ Mustern/Widersprüchen.

        Doch aus jetze.. ;*) ..war nur ne lustige Denkfigur/Zeitvertreib – inspiriert vom Text (quergelesen – sorry)..

        Wobei mir – Zitat..
        Manchmal ist Klarheit des Ausdrucks gleichbedeutend mit Klarheit des Anspruchs. Und umgekehrt.
        ..der diesbezügliche (Bett-)bezug fehlt.. ? ..o.so.. :*)

      2. Noch was – Weltformel – und abgebunden..
        Was ich unterlassen habe (in Absicht dran vorbei) den „Hersteller“ Mensch, als auch Effizienz getriebenes Wesen – als das Optimum zu erwähnen, was Ausgedachtes zu Prüfen „sich hergestellt“ hat (beweglich, mit vielen Sinnen ausgestattet/kreuz-querverbunden, stets unzufrieden/suchend/stochernd – in fortentwickelnd/-denkend) um „Gestelltes“ in die Welt, dann abstrahiert (Thesen ableitend/prüfend – an Umwelt/Vorgefundenem und sich selbst) zu erkennen/beschreiben. Ist wohl schon die idealste Entität für auch(!) evolutionären Fortschritt/Transformation – da ist KI sehr ineffizient nur Manifestation von Wollen – alberne Idee. Aber Träumchen, daß den „Forscher“ selbst ermächtigt/klont/potenziert, um sich ganz der netten Stocherei hinzugeben – sinnerfüllend und abgeschirmt von störender Umgebung.

        Eigentlich sind wir ja schon das beste/vielfältige Wesen – was eben vieles mehr könnte. Der beste Roboter mit KI (Synapsen/Strukturen bildend bei Bedarf; selbst-reparierend/heilend/Sinne bildend – alles in hocheffizient/biologisch. Wenn da nicht diese Stilblüte (nur z.B) des „sich vom Acker machen“ können wäre.. ;*) Der Trick die eigenen Fehler/Übergriffe/etc. von Anderen (ohne Ehrverlust/Konsequenz) ausbaden zu lassen. ..per Liberalismus (Kapitalismus u.so) und dem Zeitgeist abgeleitete Umbenennungen (von verrechtlichte Ungerechtigkeit).

        Hmm.. nur halbschicke Schachtelei – und keine Weltformel – tja..
        ..hoho haha.. ;*) ..und *gähn..
        ..und Gutenmorgen gewünscht !
        ..und nun mal zwotes Käffchen basteln gehen. .. .. .. .. ..

        1. Nachtrag – weil grad das Video gesehen: „KI vernichtet..“..
          Weil diese KI ja nicht, wie der Hype es so „erzählt“, magisch passiert ist – grad eben – und KI/AI auch nur aus Marketing-gründen so heißt, wie sie heißt, sondern ne ganz normale Kontinuität ist. Ganz grob gesagt – typisch/aktuell.. Aus dem „Navi“ als ausgereiftem Massenprodukt und Sprachmodellen für Übersetzungsprogrammen und Mustererkennung (meist Bildanalyse – Militär/“Sicherheit“) und was eben so als einzubinden gewünscht wird (Modelle/Simulationen/..). Welche je nach „Anfrage“ auf erstellte Knoten/“Nodes“ mit gewichteten Eigenschaften (aus zuvor genannten „Anwendungen“) zugreift, die Verlinkungen zu Daten (indexierte Datenbanken – sog.Expertensysteme) und wiederum anderen „Nodes“ hat. Die Algorithmen sorgen für ein optimiertes „Management“ der angeforderten/gelieferten Daten für eine Weiterverarbeitung, also entsprechend der benutzten Anwendung/Darstellung.

          Soweit nur kurz – und könnte man sogar „intelligent“ nennen, wie auch „Ausflüsse“ aus Politik/Verwaltung/Wirtschaft gerne so bezeichnet werden.. ;*) ..wollen!

          Achja! (anstelle eines Kommentares bei YT), ich mag die Videos! ..alle/immer! ..und überhaupt.. ;*) ..recht oft ab und zu.

          1. Nachtrag – In der Managementstruktur ist übrigens diese Selbstoptimierung/Feedback eher seltener (wäre noch ineffizienter u.zu anarchisch dazu) sondern in sog.Clouds (oft auch sog.Kryptominer-Rechenzentren mit Datenbanken o.enger Anbindung)

  5. Der Geist der Neuerungen ist gewöhnlich das Attribut kleiner Charaktere und beschränkter Köpfe, Leute, die nie hinter sich auf ihre Vorfahren blickten, werden auch nie vor sich auf ihre Nachkommen sehen.

    Edmund Burke

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