Ich habe die Hälfte meines Lebens in Wirtshäusern verbracht. Wenn man von jemandem sagt, er habe die Hälfte seines Lebens in Wirtshäusern verbracht, schwingt ein despektierlicher Unterton mit: Der geregelten Arbeit und einem anständigen Familienleben war der wohl eher abhold, meint man damit implizit.
Darin mag ein wahrer Kern stecken, je nachdem was man unter „geregelt“, „anständig“ und „abhold“ versteht. Worauf ich hinaus will, ist aber etwas anderes: nämlich daß es heute kaum noch möglich ist, die Hälfte eines menschlichen Lebens im Wirtshaus zu verbringen, und daß das Gründe und Ursachen hat, die möglicherweise eine ganze Menge mit einer umfassenden Regelung, Steuerung und Kontrolle des Lebens zu tun haben, die weit über Arbeit und Familie hinausgeht. „Belästigungen 8/2024: Kneipenlos kriegstüchtig – ein Abgesang auf Wirtshaus, Schwemme und Spelunke“ weiterlesen