Beim Schreiben eines Romans (6)

 
„Hast du sie geschlagen?“
„Geschlagen?“
„Geprügelt. Faust. In die Fresse. Getreten. Peng. Klar?“
„Spinnst du jetzt?“
„Wieso, was hast du gegen Gewalt?“
„Damit löst man kein Problem.“
„Jawohl, Herr Kaplan. Hingegen verschwinden alle Probleme, wenn man sie in sich hineinfrißt und sich jeden Abend die Birne wegknallt.“

„Das habe ich doch nie behauptet. Aber ich kann ihr nicht wehtun.“
„Nein.“
„Nein.“
„Nein, nein, das kannst du nicht.“
„Was soll das?“
„Du kannst das nicht nur, du willst es. Du willst es so sehr wie nichts anderes. Sie prügeln, bis sie schreit vor Schmerz und Blut. Du willst ihr nicht nur wehtun, du willst sie zerstören. Sie soll dich anbetteln. Und dann gewährst du ihr die Gnade, sie mitleidig zu verachten.“
„Das ist doch Wahnsinn.“
„Ist es nicht. Es ist eine Frage der Überwindung.“
„Ich soll mich dazu überwinden, sie zu verprügeln?“
„Nein, es nicht zu tun.“

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