Das geht so: Ein social-media-Kontakt, den ich aufgrund von Gründen grundsätzlich schätze, postete folgendes:
Mein erster Impuls war: Laß die Kriegstreiber in Ruhe, sie bewirken eh nichts.
Der zweite Impuls war: Jetzt sage ich ihm, was ich von seiner Kriegshetzerei halte!
Der Mittelweg war ein ironischer, nämlich folgender Kommentar von mir:
Kann sein, daß die Ironie (und die versuchte Bitte um Nachsicht dafür) nicht deutlich war. Es erschien zwanzig Sekunden später dies:
und dies:
und dies:
und dies:
und dies:
Es ist selbstverständlich verständlich, daß aufgrund sogenannter Tests momentan viele Menschen in irgendeiner Form von Isolation sitzen und keine Ahnung haben, wieso sie jetzt ihren so heiß begehrten Job als hochverantwortliche Mitarbeiter für Überprüfungen nicht ausüben dürfen. Weniger verständlich könnte sein, daß auch die Mitarbeiter für Ironie nicht mehr priorisierend prüfen dürfen, was ein Schadenspotenzial ist und was nur ein blödes Scherzerl.
Ja mei, Facebook, du hast es schon schwer. Melde dich, wenn du Trost oder Hilfe oder beides brauchst, gelt? Dann kuscheln wir ein bisserl, und es wird wieder gut. (Derweil verkaufe ich jetzt mal deine Aktien, weil das: geht nicht mehr lang gut, fürchte ich.)
„F*ck Facebook in the face.“
Eine äußerst drastische, meine ganz persönliche Einstellung zu asozialen Medien beschreibende Aussage.
Nutze kein FB, kein „Zwitscher“, kein Insta, kein sonstwas. What’s Depp hab‘ ich ebenfalls komplett aus meinem Leben verbannt.
Fehlt mir was?
Nö.
An Informationen abseits des Mainstreams komme ich – noch! – ohne diese „lebensnotwendigen“ Datenkraken.
Lieber Michael, ich habe mich gut 10 Jahre lang gemeinsam mit einem mir persönlich unbekannten Mitposter in einem nordafrikanischen Forum (Expats zu 99 %, alle rechtsextrem, wie praktisch jeder Expat weltweit, sich gegenseitig befeuernd und in ihrer Superiorität gegenübr den Eingeborenen befeuernd) allem ausgesetzt, was die Mimosen in unserer Regierung immer wieder tränenblind als „ich habe aber auch Morddrohungen bekommen!“ als Wahrheitsüberprüfung ihrer Propaganda verkaufen. Wer bedroht wird, kann sich nicht irren.
Wenn mich jemand gefragt hat, warum ich mir das antue, habe ich mir selbst gut zugeredet, daß ich das alles tun würde, um jederzeit zu wissen, was sich als mentaler Bodensatz in unserer Gesellschaft – unbesehen aller angeblichen Toleranz, Mitmenschlichkeit, Empathie und Zerknirschtheit ob unserer Untaten vor 70 Jahren – wirklich befindet.
Nachdem mein Counterpart die sprachliche Fähigkeit besessen hat – nicht unähnlich der von Dir oben geposteten Atombombe – mit nur einem Satz den anderen zur freiwilligen Selbstverbrennung zu provozieren, hatten wir gemeinsam regelmässig extreme Zugriffszahlen sobald wir den Mund aufgemacht haben: Der eine hat vorgelegt, der andere die Selbstverbrennung eingeleitet.
Es wurde so gut wie gar nicht moderiert in diesem Forum, was der massenweisen Kinderficker-Bezichtigung oder der Ankündigung unsere zahlreichen Kinder ficken zu wollen, gemündet ist nebst ausführlich beschriebenen Foltermethoden wie man uns gemeinsam dazu bringen möchte, endlich die Schnauze zu halten.
Wie gesagt: Es waren oft nur Einzeiler wie Deiner oben.
Corona hat mich deshalb nicht überrascht, aber wo sind die Zeiten hin, wo man die anderen noch zur Selbstverbrennung verbal provozieren konnte? So wissen wir alle ja nichtmal im Ansatz was sich tatsächlich unter der Oberfläche befindet und sicherlich auch umgesetzt wird, wenn man nicht nur zensiert und geblockt, sondern dann auch tatsächlich zum Abschuß freigegeben wird? LG Josi
tomandcherry
Ihren Worten ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Sie haben recht.
Das ist eine Pestbeule, die das schlechteste im Menschen, Haß, Neid, Schadenfroide, Klugscheißerei, Häme & sämtl. niederigsten Instinkte geradezu züchtet und griesbreiartig ausufern und -wuchern lässt (im Vergleich zu den äußerst überschaubaren, evtl. auch anfallenden „positiven“ Aspekten).
Der Fortschritt in die Hölle. Das sind die neuen asozialen Medien !
Danke für Ihre Zustimmung.
Ich (Mitte Fünfzig, „normal“ erzogen, Familienvater) frage mich immer öfter, wie wir „Kinder der Siebziger“ eigentlich aufwachsen und uns vollkommen unauffällig entwickeln, zu verantwortungsbewußten und mit funktionierendem Verstand gesegneten „nützlichen Mitgliedern der Gesellschaft“ werden konnten?
Ist damals etwas schiefgelaufen?
Meine ganz persönliche Empfindung seit einigen Jahren:
Ein „Normal“ der Vergangenheit ist heutzutage „unnormal“.
Jede noch so abwegige „Besonderheit“ muss (!) durch Gender bzw. LGBTQ* legitimiert und in die Gesellschaft integriert werden.
Wir müssen (!) gefühlte 98 % der Durchschnittsbevölkerung an die 2 %-ige Minderheit angleichen, anderenfalls machen wir uns „schuldig“.
Es wird zunehmend abstoßend mitzuerleben, welche absurden Auswüchse diese „schöne neue Welt“ zur Realität werden lässt.
Dass man an einer britischen Universität „1984“ von George Orwell als „potentiell gefährlich für Studenten*Innen (m/w/d)“ hält, ist nur ein Treppenwitz dieser Entwicklung, bei der wir kopfschüttelnd und staunend, zwischen ungläubigem Lachen und völliger Verzweiflung hin- und herschwankend, danebenstehen.
Wenn mir jemand vor zweieinhalb Jahren prophezeit hätte, was heute, am 26. April 2022 die harte Realität ist, wäre ich wohl laut lachend zusammengebrochen.
Mir fällt das Lachen zusehends schwerer, obwohl ich mittlerweile eine gewisse Immunität (sic!) gegen diesen ganzen Schwachsinn entwickelt habe.
Bleiben Sie gelassen und gesund.
tomandcherry