(periphere Notate): Rattentod durch Gummibärchen

Ein frisch gewählter AfD-Abgeordneter darf den bayerischen Landtag nicht betreten, weil gegen ihn wegen Volksverhetzung „ermittelt“ wird, die allerdings „mutmaßlich“ sei. Nachbarn hatten ihn denunziert: Drüben sei der Ruf „Sieg Heil!“ ertönt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mich durch einen solchen Vorfall verhetzt (oder als Volk) fühlen täte, aber wohnen möchte man neben so einem vielleicht nicht unbedingt. Andererseits möchte man auch nicht neben Leuten wohnen, die die Polizei rufen, wenn jemand – zum Beispiel angesichts einer besonders blödwitzigen Zeitungsmeldung über „Volksverhetzung“ – „Wie geil!“ schreit.

Das erinnert mich an den Fall eines Berufsfußballers, der vor Gericht mußte und viel Geld zahlen sollte, weil er zu einem Polizisten „Du Arschloch!“ gesagt haben soll. Er selbst wollte indes „Guten Abend noch!“ gesagt haben. Früher nannte man so etwas „Zungenbrecher“. Oder „Ohrentäuscher“? Oder „Synophonie“? (Nein, das Wort habe ich soeben erfunden.)

Ich weiß auch noch, wie heftig ich 1979 mit einem lieben Freund streiten mußte, weil er behauptete, Dave Vanian singe „It’s a love song“ und nicht „Here’s a love song“. Und ich erinnere mich, daß ich den bis dahin sehr geschätzten Ralf Rothmann als Romanautor nicht mehr ernst nehmen konnte, weil er einen Songtext der Rolling Stones sehr dummfalsch zitierte; ich weiß aber nicht mehr, welcher das war.

Wie auch immer: Man soll im Zeichen des exponentiell anschwellenden Totalitarismus offenbar öfter daran denken sollen, wie sich das, was man in der eigenen Wohnung äußert, durch eine Wand hindurch in den Ohren bösartiger Nachbarn anhört. Dabei gebe ich gerne zu, daß der Fall des AfD-Mannes meine Toleranz ziemlich weit strapaziert, weil er Mitglied einer windigen Burschenschaft ist und ich derartige Zusammenrottungen generell widerwärtig finde (was auf einer einschlägigen Erfahrung und einem starken Vorurteil beruht).

Andererseits stößt mir jeder Aufruf zur Denunziation, jedes Abfeiern und Bejubeln einer gelungenen Denunziation oder auch nur Diffamierung auf, weil wir damit in den letzten dreieinhalb Jahren Erfahrungen machen mußten, die wir uns zuvor niemals vorstellen hätten können. Auch das Konzept „Haßkriminalität“ erscheint mir mehr als nur fragwürdig. Zum einen sind die schlimmsten Verbrechen unserer Zeit kaum mit Haß verbunden, sondern mit eiskalter Berechnung und Menschenverachtung. Zum anderen ist und bleibt Haß als solcher nicht strafbar. Der Münchner Oberbürgermeister, der neulich Reklame für eine Denunziationskampagne machte, ist zum Beispiel für seinen gelegentlich blindwütigen Haß auf alles, was von der offiziellen Linie des Regimes abweicht („Querdenker“ etc.) notorisch. Diesen Haß muß ich ihm aber gönnen, auch wenn er mich selbst betrifft; und zwar einfach deshalb, weil die Alternative letztlich ein nicht mehr nur einseitiger Krieg des Regimes gegen die Bevölkerung, sondern ein allseitiger Bürgerkrieg wäre.

Und nein: Ich mag auch keine Flaggen und werde schon gar keine „Flagge zeigen“. Höchstens die kubanische, die seit 23 Jahren an meiner Badtür hängt. Und höchstens ironisch.

Eine Ampel ist im gängigen Verständnis ein Gerät, das einem mitteilt, ob man stehenbleiben muß oder weitergehen beziehungsweise -fahren darf. Diskutieren kann (oder sollte) man mit einer Ampel nicht. Sie repräsentiert auch nichts und niemanden außer einer anonymen, geistlosen Obrigkeit. Ein großer Teil der Bevölkerung ignoriert Ampeln hier und da, viele generell, weil ein Blick auf den Verkehr meistens der bessere Ratgeber ist. So gesehen trägt die momentane Regierungstruppe den Namen „Ampel“ zu Recht.

Die „Ampel“, meint Sahra Wagenknecht, sei die „wohl schlechteste Regierung in der Geschichte der Bundesrepublik“. Das ist ohne den geringsten Zweifel richtig (egal ob man eine Verkehrsampel oder den Berliner Hampelverein meint), wobei man über die Vokabel „schlecht“ noch streiten könnte. Markus Söder hingegen meint, die „Ampel“ sei die schlechteste Regierung in der deutschen Geschichte. Was Söder meint, ist im Regelfall hinfällig, weil er zum Meinen zu dumm ist und normalerweise „meint“, was seine Auftraggeber und der Wahlpöbel hören wollen. Aber das Kabinett Hitler hätte er aus seinem Vergleich doch lieber herausnehmen sollen. Oder nicht?

Zur Aufarbeitung des größten Skandals in der Geschichte der Bundesrepublik war von Sahra Wagenknecht in der Ankündigung ihrer neuen Partei übrigens kein Wort zu vernehmen. Vom Standpunkt der „Politökonomie“ aus betrachtet wirkt das inkonsequent; es ist ein bißchen so, als hätte damals eine von der Flick-Affäre nicht betroffene Partei beschlossen, sich zur Flick-Affäre nicht zu äußern. Allerdings weiß ich nicht mehr genau, ob es nicht vielleicht eine solche Partei gab und was aus ihr geworden sein könnte.

Es ist ein bißchen aus der Mode geraten, medizinische Studien zu lesen – wahrscheinlich deshalb, weil diese Lektüre zwar Aufschlüsse und Erkenntnisse bewirkt, ansonsten aber nichts. Es hat sich in den letzten vier Jahren erwiesen, daß solche Erkenntnisse vollkommen gegenstandslos sind. Menschen, die „glauben“ und gehorchen wollen, meiden alles, was eine Erkenntnis bewirken könnte, wie die Pest. Man möchte denken: Es war ja auch viele Jahre lang sinnlos, ihnen erklären zu wollen, daß es selbige Pest nicht deshalb gibt, weil diskriminierte Angehörige einer anderen Religionsgemeinschaft Gift in Brunnen streuen.

In einem (dem entscheidenden) „Nonclinical Evaluation Report“ der australischen Regierung (Abteilung Gesundheit, sponsored by Pfizer) von Januar 2021 ist zu lesen, die Substanz „Comirnaty“ habe bei einigen Versuchstieren eine kurzzeitige „Immunreaktion“ ausgelöst. Eine „Immunität“ sei nach der „Immunisierung“ jedoch nicht beobachtet worden. Der Sponsor habe angedeutet, dem werde man sich anhand „menschlicher Daten“ zuwenden. Was all dies bedeutet, bleibt dunkel und unergründlich. Das Wort „immun“ ist offensichtlich eine Art Wundertüte, aus der jeder herausziehen kann, was er herausziehen möchte, um hinterher zu behaupten, das Herausgezogene sei und bedeute etwas ganz anderes.

Das gilt übrigens auch für das Thema Gentoxizität, worunter die Frage zu verstehen sein sollte, ob eine Substanz, die man in einen Körper spritzt, dort genetische Veränderungen und Schäden auslöst. Dies wurde in der „Zulassungsstudie“ für „Comirnaty“ gar nicht erst untersucht, weder für den modRNA-Stoff selbst noch für die Nanolipide, die als „Träger“ eingesetzt wurden. Die Begründung für diese Unterlassung ist so simpel und blöd, daß man es kaum glauben mag:

„Impfstoffe“, heißt es da, hätten in der Vergangenheit im allgemeinen keine Gentoxizität gezeigt. Indem man die neuen Substanzen – die mit Impfstoffen nichts zu tun haben – als „Impfstoffe“ bezeichnete, sei folglich eine Untersuchung ihrer Gentoxizität nicht mehr nötig. Das ist ungefähr so, als packte man Rattengift in Tüten mit der Aufschrift „Gummibärchen“ und behauptete, man müsse nun nicht mehr prüfen, ob das Rattengift giftig sei. Schließlich sei noch nie beobachtet worden, daß Ratten an Gummibärchen sterben oder durch deren Verzehr Schäden erleiden.

Angesichts eines derart eklatanten Irrsinns verwundert es nicht, daß die „Studie“ geheimgehalten werden sollte und von Interessierten erst mühselig freigeklagt werden mußte. Es verwundert erst recht nicht, daß einem die Lust vergeht, derartige Studien zu lesen: Man mag sich nicht vorstellen müssen, daß es Menschen gibt, die zu einer solchen Niederträchtigkeit fähig sind.

Daß es immer noch mutige, geduldige Menschen gibt, die sich mit diesem Sumpf an Lügen, Kriminalität und Menschenverachtung auseinandersetzen, kann man kaum anders als heroisch nennen. Und ich gestehe gerne, daß ich bei allem Erfahrungspessimismus nach wie vor hoffe, daß irgendwann doch etwas von ihren Recherchen und Erkenntnissen auf unergründlichen Umwegen (um die „offizielle“ Propaganda herum) im Bewußtsein vereinzelter anderer Menschen ankommt, die bislang noch absolut nichts wissen wollen. Auch die heilige Inquisition hat schließlich einst doch noch einen Großteil ihrer Macht eingebüßt.

Apropos Inquisition: Man könnte seine Nachbarn oder Familienangehörigen auch deshalb denunzieren, weil sie solche medizinischen Studien lesen. Das gilt schließlich seit bald vier Jahren als wesentliches Symptom für „Verschwörungsglauben“ (oder wie immer man das aktuell nennt). Dafür ist allerdings nicht (oder nur in Ausnahmefällen) die Polizei zuständig, sondern rührige Beratungsstellen der Staatsreligion, die dafür sicherlich enorme Summen Steuergeld absaugen. (Der Verdacht, daß es sich bei dieser „Initiative“ um einen satirischen Fake handelt, ist nur experimentell zu überprüfen. Zum Beispiel könnte man da anrufen: „Hilfe! Mein Onkel redet sich ein, es gebe ‚Impfschäden‘!“ – „Retten Sie mich! Seit meinem dritten Herzinfarkt nach der sechsten Spritze beginne ich zu vermuten, Pfizer wolle mit ‚Comirnaty‘ Geld verdienen, und werde diesen Verdacht einfach nicht mehr los!“)

Ein Freund berichtet von einem Fachkongreß: „In den Pausen geht es um rätselhafte Aneurysmen, Hirnblutungen, Thrombosen, Herzrasen, Kanzleiabwicklungen von berufsunfähigen Kollegen, drastische Alterung und die kurz bevorstehende fünfte Impfung. Ein seit dem letzten Mal drastisch gealterter Referent mußte seinen Vortrag gerade aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Es war für alle eine Qual und tat beim Zusehen wirklich weh. Völlig irre, was hier los ist. In der letzten Kaffeepause kam noch eine monatelang währende Facialparese und ein 50jähriger mit Herzinfarkt beim Spazieren hinzu. Es wirkt alles normal, geradezu new normal.“

Tote ruft man in Medien gerne bei ihrem Alter. So ist Matthew Perry, ein leidlich bekannter, aber sehr angenehmer Film- und Fernsehschauspieler und leider auch eifriger „Impfluencer“, nun „der 54jährige“, der nach einem plötzlichen und unerwarteten Herzinfarkt tot in seiner Luxusbadewanne gefunden wurde. Herzinfarkte, so liest man, seien ja oft „genetisch bedingt“. Aber solcher Sarkasmus ist selbst mir zu düster. Zudem war Perry bekannt dafür, daß er sich durch übermäßige Zufuhr chemischer Substanzen über viele Jahre hinweg sicherlich auch das Herz ruiniert hat.

Zu den eigentümlichsten Erlebnissen, die man mit „sozialen Medien“ haben kann, gehört immer wieder dies: daß „Bekannte“ anderen „Bekannten“ öffentlich alles Gute zum Geburtstag wünschen und offenbar nicht wissen, daß die anderen Bekannten, denen sie alles Gute wünschen, seit Jahren tot sind. Jedesmal wenn ich so etwas sehe, überschüttet mich das mit müßigen Gedanken über den grundsätzlichen Charakter von (digitalen) „Bekanntschaften“ und „Freundschaften“ und die Bedeutung von Glück- und Alles-Gute-Wünschen.

Daß sich die offizielle „Corona“-Hetzpropaganda seit mehr als drei Jahren so unermüdlich bemüht, ihre ungläubigen Gegenspieler als „Antisemiten“ zu „framen“, erweist sich derzeit als etwas unglücklich. Weil es nun schwerfällt, zwischen Menschen, die auf ein Menschheitsverbrechen und gewisse Gesundheitsrisiken hinweisen, und mordenden Terroristen zu unterscheiden. Da es sich aber bei den meisten Juden je nach Definition nicht um Semiten handelt, bei den meisten Palästinensern indes schon, wäre es vielleicht sowieso angebracht, das ausgelutschte Etikett durch ein treffenderes zu ersetzen. Zur Verfügung stünden zum Beispiel Judenhaß und Israelfeindschaft, mit den jeweiligen feinen Unterschieden.

Man müßte dann auch nicht mehr lange überlegen, ob jemand, der die Teilnahme an einem gentechnischen Massenexperiment verweigert, deswegen automatisch Juden haßt oder dem Staat Israel feindselig gegenübersteht, weil die Idiotie einer solchen Behauptung allzu deutlich wäre. Falls andererseits jemand behauptete, Araber seien per se „Tiere“ und dürften im Rahmen des Völkerrechts vernichtet werden, könnte man den mit Fug und Recht einen Antisemiten nennen.

Und noch ein Nein: Ich werde mich in diesem „Konflikt“ nicht „positionieren“ und auch nicht „eindeutig Stellung beziehen“. Höchstens für die Menschen, die darunter leiden, und das dürften auf beiden oder allen Seiten und insgesamt neunundneunzig Prozent aller Beteiligten und Unbeteiligten sein. Ohne Flaggen.


5 Antworten auf „(periphere Notate): Rattentod durch Gummibärchen“

  1. Danke! Danke! Ich bewundere inzwischen Alle, die bei dem sich crescendoartig steigernden Irrsinn noch die Kraft finden, ein paar sarkastische Bemerkungen dazu loszulassen. Mir fehlen inzwischen zunehmend die Worte, zumal die überwältigende Mehrheit mit alldem keine nennenswerten Probleme zu haben scheint. Ja, um sie herum werden die Leute krank und junge Leute sterben „überraschend“, aber es kratzt sie nicht wirklich. Die Leute wollen offensichtlich, was sich da alles anbahnt – zumindest implizit. Das ist bei Alldem das, was mich am fassungslosesten (gibt’s da noch Steigerungen?) zurücklässt.

    Habe nach wie vor nur dumme Fragen, keine Antworten.

  2. Uh !

    …bei den meisten „Juden“ nicht um „Semiten“ handelt, bei den „Palästenensern“ aber schon… ?

    Eh. Was ist dann dasz für ein Rrassen Kundlicher Scheisz.

    Haben Sie das aus dem „Günther“, oä ?

    Sailer, wo wolln Sie hin ?

    Sie sagten, & sagen doch immer, sie kennten Sich bei der ganzen Gschicht mit … usw. nicht so aus + enthielten sich daher eingehenderen Urteilen, oder so ?

    1. Semiten sind keine „Rasse“ (es gibt keine Menschenrassen), sondern eine Sprachfamilie. Und ich habe kein „Urteil“ verkündet; wüßte gar nicht, wie oder was man in dieser Hinsicht urteilen sollte, selbst wenn man mehr davon verstünde als ich.

  3. da hast Du ja auf den Bildchen Kreaturen zusammengesammelt. Ja ihhh, pfui Teufel. Ich wollte mal ein t-shirt mit den widerlichsten Fressen drauf, ohne Spruch, vertreiben, doch hat mich zu großer Ekel gepackt. Brabeck Bush, Mehdorn etc
    Das mit den Menschenrassen habe ich noch nie gehört, also, daß es keine gibt. Es gibt Katzenrassen, Rassehundrassen, rassige Menschen und Menschenrassen mit weniger Rasse, z.B. Latinos sind im Schnitt rassiger als der Mittelstand von Olpe. Als Esoteriker würde ich jedem Menschen, gleich welcher Rasse, erstmal einen ihm anhaftenden göttlichen Funken unterstellen und dann passt das ja auch, oder habe ich was verpaßt?
    Und dann Arvato. Gänsehaut pur, Ekel, wenn man an diesem Drecksklotz, einer Generalvertretung von Mordor, vorbei in das Zentrum von Baden-Baden, fährt. Die sich bei Arvato Verdingenden, ebenso wie die vom Funk, verbreiten Saurons Willen und Kunde. Wie dunnemals der Eichmann. Und der petzende Blockwart. Und so weiter. Es sind viel viel mehr schuldig am Elend als das eine Prozent. 80% locker…..Demokratie pur

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