Framing ist eine ziemlich fiese Sache. Vor allem weil man merkt, wie klein das eigene Hirn eigentlich ist: Wenn da erst mal alle Regale voll sind mit Brexit, Elektroautos, Hongkong und Klimakrise, dann ist halt nichts mehr frei für MeToo, Waldbrand, Chile, Bolivien und Bienensterben. Dann denkt nicht mal an Halloween jemand dran, den Deckel zuzunageln, aus dem der untote Friedrich Merz schon wieder herauskriechen möchte, und selbst der TSV 1860 müßte schon mit fünf Punkten Rückstand am Tabellenende stehen, damit man sich eine halbe Sorge macht. „Belästigungen 24/2019: Achtung, diese Seite ist leer (und warum?)!“ weiterlesen
Belästigungen 09/2016: Vom „Grundkonsens“ und der Vernunft des Bärlauchs (ein Frühlingsidyll)
Aprilfrühling in München: Mit flammenden Gesichtern und sorbetgefrosteten Rückseiten flaniert man durch die waldmeisterzart ergrünenden, zwecks Gemütserbauung in den Moloch gefrästen Anlagen und bildet sich Meinungen.
„Ich“, sagt F und blinzelt fast hörbar, „weiß manchmal nicht, was ich denken soll.“
„Man soll nichts denken“, sage ich mit knackendem Fußgelenk. „Also: denken sollen tut man nichts. Nein: Etwas denken sollen. Herrgott, Wörter sind manchmal renitente Tracken! Die Gedanken denken sich selbst, sozusagen, irgendwie.“ Ich deute auf ein eigensinniges Bärlauchblatt, das sich abseits der Meute seiner Artgenossen zwischen erstaunten Grashalmen aus dem Boden reckt. „Belästigungen 09/2016: Vom „Grundkonsens“ und der Vernunft des Bärlauchs (ein Frühlingsidyll)“ weiterlesen
Belästigungen 24/2015: Es geht zu Ende, lieber Abfalleimer (gut, daß es dich gibt!)
Seltsam, wie sehr sich der Mensch daran weidet und darin suhlt, daß Sachen zu Ende gehen. Tut er nicht? Tut er doch: Dazu hat er eigens ein Jahr erfunden, das am 31. Dezember ruckzuck und plötzlich aus ist. Es kommt zwar gleich ein neues daher, angeblich, aber das besprechen wir vielleicht demnächst, wenn es so weit ist. Erst einmal: wird das Jahr in ein paar Wochen ruckzuck und plötzlich aus sein, und das treibt den Menschen um.
Und zwar schon Wochen und Monate vorher, weil das Gefühl, daß etwas bald aus ist, unweigerlich dazu zwingt, neue Vorräte zu beschaffen. „Belästigungen 24/2015: Es geht zu Ende, lieber Abfalleimer (gut, daß es dich gibt!)“ weiterlesen