Jetzt! (oder nie?)

Ein Arzt, der ein Impfzentrum betreibt, erzählt: Er „impfte“ im Dezember täglich 1.600 Menschen, alles „Booster“. Manche sind schon (vorläufig) durchgestochen, verlangen eine vierte, fünfte oder x-te „Impfung“; denen erklärt er, das sei medizinisch nicht zu verantworten, und schickt sie weg. Die gehen aber nicht so einfach, sondern schreien rum, er wolle sie sterben lassen, werden vor Todesangst um sich schlagend an Händen und Füßen von der Polizei rausgetragen. Ein bißchen Hoffnung macht ihm, daß die im Dezember überbordende Nachfrage seit Weihnachten schlagartig eingebrochen ist: kaum über 200 am Tag.

Weil er die Substanzen von Moderna und Biontech etwa im Verhältnis 8.000 zu 8 zugeteilt kriegt und der Moderna-Stoff (da kein „deutsches Produkt“) für Menschen unter 30 nicht „empfohlen“ wird, suchen ihn nur wenige Menschen dieser Altersgruppe auf. Hin und wieder tun sie’s aber doch, drucksen dann herum: Er könne doch garantieren, daß nichts Schlimmes geschehen werde? Das könne er nicht, sagt er, sie müßten selbst entscheiden, und wenn sie sich nicht sicher seien, werde er sie nicht behandeln. Die Reaktion ist manchmal ähnlich: Sie wollten nicht sterben. Ob er sie sterben lassen wolle?

Auf „jetzt.de“, einer Art „Young Süddeutsche“ für die Kiddies des bildungsfernen akademisch-grünen „juste milieu“, erschien neulich ein Aufsatz mit dem hoffnungsstrahlend-poppigen Titel „ Fünf Menschen erzählen, warum sie sich jetzt erst impfen ließen. Und warum sie so lange zögerten“. Das Werk der Nachwuchsschreiberin Lisa Miethke, die ansonsten meist nach der Methode „Phrasen nach Zahlen“ kurze Promotextchen über nichtssagende lokale Popgruppen zusammenbastelt, ist typisch, aber so eklatant typisch für den Zeitgeist der aktuellen Propaganda, daß es sich lohnt, ihn eingehend zu betrachten. Das ist vielleicht nicht sonderlich spannend, aber lehrreich.

So geht es los:

„Vier Versuche hat es gebraucht, bis die Nadel endlich in ihrem Oberarm landete. Mehrere Ärzte, die ihr gut zuredeten. Und eine Freundin, die ihren Arm fest im Griff hielt.“

Man könnte hier schon einwenden: Das sei Nötigung, es sei ein Mißbrauch der ärztlichen Aufklärungs- und Beratungspflicht. Aber wir wollen nicht zu streng sein und unterstellen einen freien Willen, der eben hin und wieder auch mal auf den rechten Weg gezwungen werden muß, damit er tut, was er will.

„Jasmin ist 26 und hat sich erst kürzlich gegen Covid-19 impfen lassen. Wie viele andere Menschen zögerte sie lange. Weil sie sich zwar vor einer Coronainfektion fürchtete – aber auch dem Impfstoff mißtraute.“

Warum Jasmin sich vor einer „Coronainfektion“ fürchtete, die ihr mit allergrößter Sicherheit allerhöchstens einen Schnupfen eingebracht hätte (und die sie im Sinne des Wortes strenggenommen sicher schon mindestens ein Dutzend mal hatte), erfahren wir nicht, weil eine solche Frage im Kosmos von „jetzt.de“ nicht vorkommt: Man MUSS sich vor einer „Coronainfektion“ fürchten, weil man das halt MUSS, steht schließlich in der Zeitung. Daß Jasmin „dem Impfstoff mißtraute“, wirft mehrere Fragen auf: Welchem „Impfstoff“? Warum „mißtraut“ sie dem einen oder anderen davon oder allen? Hat sie sich etwa über die Wirkungen und „Nebenwirkungen“ informiert, Zulassungsstudien, Berichte über Todesfälle und schwere Schädigungen, Statistiken von RKI, EMA, PEI, CDC, VAERS, NHS gelesen? Auch das erfahren wir nicht. Wir vermuten: nein; sonst hätte es sicher nicht genügt, einen ihrer Arme „fest im Griff“ zu halten, um sie zum Stich zu nötigen. Es wird eher ein diffuses Bauchgefühl gewesen sein, ein paar Andeutungen in Leserbriefen an das Leitmedium ihrer Wahl vielleicht, hier und da was aufgeschnappt. Und schließlich war da ja noch die Angst vor „Corona“, die ebenfalls nur auf vagen Ahnungen und Schwurbeleien irgendwelcher Medienfiguren beruhte. Ein rechter Dampfnebel halt, wie soll man sich da zwischen Angst und Mißtrauen bloß entscheiden?

„Jasmin gehört nun zu den 73,9 Prozent der Deutschen, die aktuell mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft sind. Mehr als 70,8 Prozent der Bundesbürger:innen haben den vollständigen Schutz.“

Das ist, na klar, gelogen. Den „vollständigen Schutz“ hat man aktueller Tageslinie zufolge (noch) nach drei Spritzungen. Es sind aber nicht 70,8 Prozent dreimal gespritzt. Den „vollständigen Schutz“ hat man zudem nach der dritten Spritzung auch nur für kurze Zeit, momentan gelten wohl drei Monate (willkürlich bestimmt). Wie viele Menschen mögen es in Deutschland sein, die momentan einen angeblichen „vollständigen Schutz haben“? Das weiß leider niemand, weil niemand diese Daten erhebt. Ein paar werden’s schon sein, noch.

„Doch interessant ist vor allem, daß die Zahl der täglichen Corona-Erstimpfungen wieder zunimmt: Noch Anfang November waren es um die 13.500 Menschen in Deutschland pro Tag, nur einen Monat später bereits um die 110.000.“

Das ist nicht ganz richtig. Am 3. November etwa waren es 52.166 Erstspritzungen, am 5. Dezember 21.585. Aber das ist Zahlenhuberei; zweifellos hat die Zahl der Neulinge an der Nadel infolge der massiven Kampagne um Impfpflicht und andere Zwangsmaßnahmen im Dezember kurzzeitig zugenommen. Einen eklatanten Anstieg können aber auch das Bundesamt für Statistik und das Gesundheitsministerium nicht verzeichnen.

Unser Impfarzt übrigens auch nicht: Zu dem kommen so gut wie ausschließlich „Booster“-Willige, und seit Weihnachten, sagt er, kommt kaum noch jemand. Das kann am Skiurlaub liegen.

„Wer sind die Menschen, die sich jetzt zum ersten Mal impfen lassen? Und was hat ihre Meinung geändert?“

Bevor sich Lisa Miethke an die Nichtbeanwortung dieser Frage macht, erfahren wir erst mal noch, mit welchen, nun ja: kruden (also je nach Wörterbuch rohen, groben, unverdaulichen, derben, vulgären, verworrenen) Argumenten sich Jasmin ihre „freie Willensentscheidung“ schönzureden versucht:

„‚Ich habe gedacht, für meine Psyche ist es besser, wieder Sachen zu unternehmen und auch Freunde treffen zu können‘, sagt Jasmin, wenn man sie danach fragt. Eine Impfung versprach ihr Freiheit, aber auch Schutz.“

Schade für Jasmin, daß es in ihrem Leben offenbar niemanden gibt (auch nicht Lisa), der ihr mitteilt, daß man ohne genmedizinische Behandlung „Sachen unternehmen“ und „Freunde treffen“ kann – selbst wenn man das laut Anweisung irgendwelcher selbsternannter Befehlshaber angeblich nicht darf oder soll. Vielleicht hätte sie nicht warten sollen, bis man sie danach fragt, sondern lieber selber mal fragen: Wieso darf ich eigentlich keine Sachen unternehmen? Oder es einfach tun. Was eine Psyche ist, hätte man ihr vielleicht auch erklären können, wenn sie gefragt hätte. Und wieso es geradezu aberwitzig absurd ist, zu glauben, es gebe eine „Freiheitsimpfung“ oder auch nur die Möglichkeit, sich „Freiheit“ zu erkaufen, indem man sich den Zwängen eines Regimes unterwirft. Da hat sie wohl im Geschichtsunterricht nicht aufgepaßt und deshalb auch nicht mitgekriegt, was „Freiheit“ überhaupt bedeutet, so grundsätzlich. (Das mit dem „Schutz“ können wir uns sparen. Wir wissen ja schon, daß es nichts gibt, wovor die mRNA-Behandlung Jasmin schützen könnte.)

„Sie fürchtete einen schweren Verlauf oder die Spätfolgen einer Covid-Infektion. Zu den Menschen, die nicht an Corona glauben, zähle sie nicht, sagt sie im Gespräch.“

Hier haken wir nur kurz ein: Was bedeutet eigentlich die eigenartige, pseudoreligiöse Phrase „an Corona glauben“? Wenn man diesem Glauben anhängt, „glaubt“ man dann an den ganzen Komplex von Phänomenen, der unter der Marke „Corona“ läuft, von den verschiedenen Viren über die Sanktionen und Grundrechtsentzüge bis hin zur „Impfung“ oder notfalls dem Bier? Die Frage ist jedoch läßlich – fragen Sie mal einen beliebigen Christen, ob er an „das Christentum“ glaubt und was das genau ist.

„Den letzten Schubs in Richtung Impfung aber gab ihr ausgerechnet die politische Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht: ‚Ich wollte mich lieber jetzt noch impfen lassen mit meiner eigenen, freien Entscheidung, damit die Politik das nicht für mich macht, wenn eine Impfpflicht kommt.‘“

Hier ist es geboten, die Ironie abzuschalten, denn ein Mensch, der es für eine „freie Entscheidung“ hält, in etwas einzuwilligen, bevor er dazu gezwungen wird, verdient Mitleid. Und Aufklärung; aber ist es wahrscheinlich oder auch nur denkbar, daß eine so grundlegend falsche, kastrierte Untertanenhaltung mit einer bloßen Information zu verändern ist? Kann ein so eklatant unfreier Mensch wirklich verstehen, was eine „freie Entscheidung“ und was „Freiheit“ ist? Und wer sollte Jasmin aufklären, wenn nicht ein Mensch, der ihr nahesteht – wie ihre „Freundin“, die ihr statt dessen den Arm festhält, damit beim vierten Versuch endlich die Spritze hineintrifft?

Ich weiß, auch die „mehreren“ Ärzte hätten den Versuch, eine offensichtlich widerwillige Patientin zu spritzen, abbrechen müssen oder gar nicht erst unternehmen dürfen. Aber wer wollte sie in diesen Zeiten zur Verantwortung ziehen?

„Daß vor allem Menschen, die Impfungen skeptisch gegenüberstehen, der Aspekt der Freiwilligkeit extrem wichtig ist, bestätigt auch Katrin Schmelz. Sie ist Psychologin und Verhaltensökonomin an der Uni Konstanz und forscht unter anderem zu gesellschaftlicher Motivation, verstärkt zu Menschen, die vor einer Impfung zögern.“

Und wieder halten wir kurz inne und fragen uns nach dem „Aspekt der Freiwilligkeit“. Von Freiwilligkeit kann unter Zwang nicht die Rede sein. Es geht also vielmehr um eine Vortäuschung von Freiwilligkeit. Das ist besonders perfide, weil der Mensch, der sich dem Zwang unterwirft, im nachhinein eben niemanden zur Verantwortung ziehen kann: „Du hast es doch selbst gewollt und freiwillig über dich ergehen lassen!“ wird es dann heißen. „Extrem wichtig“ ist diese vorgetäuschte Freiwilligkeit also nicht für die Unterworfene, sondern für den oder die ausführenden Täter, die hinterher ihre Hände in Unschuld waschen können. Zumindest dürften sie das glauben.

Die Frau, die das sagt, ist – wen wundert’s? – kein unbekannter Name im Umfeld der „Corona“-Sekte. Sie nicht zu kennen ist andererseits verzeihlich. Sie ist noch nicht lang dabei bei den Glaubensverkündern, die im Akkord durch die Medien tingeln, bis sie aufgrund allzu irrer Falschinformationen „verbrannt“ sind oder jeder sie einmal gesehen hat und man sie zur besseren Simulation von „Vielfalt der Stimmen“ ersetzt.

Streng genommen darf sich Frau Schmelz auch Psychologin nennen, strenger genommen allerdings ist sie an der Uni Konstanz im „Department of Economics“ und dort am „Chair of Applied Research in Economics“ tätig, also dafür zuständig, Ergebnisse welcher Forschung auch immer in der Wirtschaft anzuwenden – zur Verhaltenssteuerung, darf man im Falle einer Psychologin vermuten, also: Reklame, Propaganda, Absatz- und Konsumförderung.

Das ist ein so weites Feld wie die Welt der Waren insgesamt, aber Frau Schmelz hat sich spezialisiert. Ihre jüngsten Publikationen tragen die Titel „Overcoming COVID-19 vaccination resistance when alternative policies affect the dynamics of conformism, social norms and crowding-out“ („Überwindung des Widerstands gegen Covid-19-Impfungen, wenn andere Vorgehensweisen die Dynamik von Konformismus, sozialen Normen und Crowding-out beeinträchtigen“) sowie „Enforcement may crowd out voluntary support for Covid-19 policies, especially where trust in government is weak and in a liberal society“ („Zwang könnte die freiwillige Unterstützung der Covid-19-Politik beeinträchtigen, vor allem bei schwachem Vertrauen in die Regierung und in einer liberalen Gesellschaft“) und brachten sie u. a. in „Tagesschau“ und „Heute“, WDR, ZDF, Deutsche Welle, ntv und den Deutschlandfunk, zu FAZ, „Zeit“, „Süddeutsche“, „Welt“ und – hoppla! – „Times of India“. Die hat sie bei der Anfrage vielleicht mit dem „Tagesspiegel“ verwechselt. Was sie dort jeweils erzählen durfte, um die „Impfwilligkeit“ zu fördern, weiß ich nicht. Die Umdefinition (oder: das Um-Framen) von Zwang zu „Freiwilligkeit“ scheint ihr jedenfalls am Herzen zu liegen.

Daß Frau Schmelz „zu gesellschaftlicher Motivation“ (Propaganda) sowie „verstärkt zu Menschen, die vor einer Impfung zögern“, „forscht“, ist demnach auch nicht ganz falsch – wie man jemanden zwingt, etwas „freiwillig“ zu tun, ist schließlich eine Frage, bei der ein bißchen psychologischer Rat nicht schaden kann.

Frau Schmelz spricht weiter:

„‚Über 95 Prozent unserer Befragten sind irgendwann bereit, sich impfen zu lassen, wenn es freiwillig wäre‘, sagt sie. ‚Aber dazu müßten die Ungeimpften ihre Einstellungen ändern. Das ist leichter unter Freiwilligkeit, aber man bräuchte mehr Zeit, als wir mit den aktuellen Varianten Delta und Omikron haben. Daher kommen wir um eine Impfpflicht wahrscheinlich nicht herum. Gleichzeitig ist abzusehen, daß eine Pflicht den Widerstand bei einigen verhärten wird. Eine Impfpflicht ersetzt nicht die Aufklärung und Überzeugungsarbeit.‘“

Das ist mehr wirrköpfiges Geschwurbel, als man auf einmal verdauen kann. Wir fragen also nicht, wer „unsere Befragten“ sind und wer sie wann wie wozu befragt hat. Sondern konzentrieren uns aufs Gröbste:

Bereit zu sein, sich zwingen zu lassen, fällt also „unter Freiwilligkeit“ leichter. Man ist also leichter bereit, sich freiwillig zwingen zu lassen, wenn man sich freiwillig zwingen lassen kann. Aber das (was?) dauert zu lang, weil Omikron vielleicht im Februar schon abgeraucht ist, „Flurona“ vor Lächerlichkeit jetzt schon krepiert ist und sich dann, wenn Delta auch noch verpufft, überhaupt niemand mehr freiwillig zwingen läßt, auch nicht „unter Freiwilligkeit“. Drum muß sofort eine Pflicht her, sozusagen obendrauf. Die führt aber dazu, daß sich einige erst recht nicht freiwillig zwingen lassen, auch nicht zur Pflicht. Also braucht man weiterhin Propaganda und Zwang. Zwang zur Freiwilligkeit, na klar.

Was in den Hirnen solcher Menschen privat vorgeht, will man sich nicht vorstellen.

Nun kommt eine neue Person ins Spiel: Jana.

„Die 35jährige Jana ließ sich aus Sorge um ihr ungeborenes Kind lange nicht gegen Corona impfen: ‚Wenn ich nicht schwanger wäre, wäre ich schon längst geimpft gewesen.‘ Doch die Sorge der zukünftigen Mutter um ihr Baby überwog.“

Zu Recht, wie wir wissen und wie auch Jana weiß: „Als sich eine ihrer Bekannten während der Schwangerschaft impfen ließ, sei das Kind fünf Wochen zu früh gekommen, erzählt Jana. Und obwohl sie später herausfand, daß kein Zusammenhang zwischen Impfung und Frühgeburt bestand – die anfängliche Verunsicherung blieb. ‚Ich konnte eine Weile nicht sehen, daß eine Impfung auch was Positives hat‘, sagt Jana.“

Wir fragen nicht, wie man oder Jana „herausgefunden“ haben könnte, daß die Frühgeburt eine andere Ursache hatte als die Spritzung (welchen denn?). Weil wir das nicht erfahren werden. Weil sich das offenbar nicht „herausgestellt“ hat – sonst täten wir’s von einer richtigen Journalistin ja erfahren, nicht wahr? Wir wissen andererseits, daß die mRNA-Spritzungen zu einer außerordentlichen Vielzahl von Früh- und Fehlgeburten geführt haben, also fragen wir nicht weiter, um Jana nicht noch mehr zu „verunsichern“. Schließlich ist es zu spät, ihre Vision (Erscheinung ohne Maria) zu verhindern, „daß eine Impfung auch was Positives hat“.

Daß die mRNA-Behandlung für eine 35jährige Frau nichts Positives hat, sondern ihr nur die bald enttäuschte Hoffnung verschafft, sie habe sich in die „Freiheit“ der Volksgemeinschaft zurückspritzen lassen, wissen wir.

„Derlei Ängste kann Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie an der Technischen Universität und am Helmholtz Zentrum München, aus dem Weg räumen. Sie sagt: ‚Die Impfungen sind für Schwangere wirksam und sicher nach der zwölften Schwangerschaftswoche.‘“

Warum sie das sagen muß, obwohl es gefährlicher Unfug ist, wissen wir auch.

„Es sei wichtig, sich im zweiten Drittel der Schwangerschaft impfen zu lassen, weil es gerade bei Schwangeren im Falle einer Coronainfektion zu schwereren Verläufen komme. Außerdem profitiere das Kind auch von der Impfung. ‚Der Impfstoff kann zwar nicht auf das Kind übergehen, aber die Antikörper, die die Mutter ausbildet, schützen das Kind auch noch nach der Geburt, solange es gestillt wird.‘“

Hier aber müssen wir einschreiten, weil der gefährliche Unfug nicht nur die Mutter (die notfalls ihre Dummheit und Verführbarkeit selbst ausbaden muß, weil sie auf das Märchen von den „schweren Verläufen“ bei Schwangeren hereingefallen ist), sondern einen zweiten Menschen betrifft, den niemand fragt. Abgesehen von der Falschinformation, der „Impfstoff“ gehe nicht auf das Kind über: Einem Kind vorsätzlich und wissentlich das Immunsystem schon vor der Geburt zu schädigen, könnte man als Verbrechen bewerten. Und sich erneut fragen, wer das eigentlich ist, der den gefährlichen Unfug in die Welt setzt.

In diesem Fall genügt eine kurze Google-Suche: Ulrike Protzer (laut Wikipedia „auch: Protzer-Knolle“) beschäftigt sich in ihrer Arbeit zwar hauptsächlich mit Hepatitis-B (und kooperiert dazu eng mit der Pharmaindustrie). Sie tauchte im „Corona“-Komplex hier und da auf, mal im „Stern“, mal im Fernsehen, mahnte zur Quarantäne nach Fußballspielen, fiel aber ansonsten nicht groß auf. In den letzten Wochen ist sie aber zum Shooting-star der „Corona“-Propaganda geworden und durfte sich seit November im Bayerischen Rundfunk, in der „Tagesschau“, im „Morgenmagazin“, bei NDR, SWR, RTL, Deutschlandfunk und ntv, bei „Lanz“ und „Maischberger“, Antenne Bayern und so weiter und so fort als Panikmacherin betätigen und über Themen schwurbeln, von denen sie so viel versteht wie ich von der Schreinerei (immerhin nicht nichts). Im SZ-Magazin gab sie „klare Handlungsempfehlungen“ für Weihnachten und Silvester – zusammen mit Sandra Ciesek und Marylyn Addo. Man darf sie also möglicherweise bald den „neuen Drosten“ nennen.

Also: hat die Protzer-Knolle offenbar den sicherlich gut bezahlten Auftrag, den Unfug, den der Drosten seit 2020 (eigentlich seit 2009) verbreitet und den ihm aber inzwischen keiner mehr abnimmt, weiter zu verbreiten. Möglicherweise meint sie es gut. Nein, eher nicht.

„Inzwischen“ nämlich „ist auch Jana froh darüber, geimpft zu sein. ‚Mir ging es richtig schlecht damit, daß ich nicht geimpft bin. Als sich die Lage so zugespitzt hat und Omikron auch ein Thema war, habe ich kalte Füße bekommen‘, sagt sie. Die Empfehlung der Stiko, die vielen Studien, die es inzwischen gebe, all die Schwangeren, für die die Impfung keine negativen Folgen gehabt habe – all das habe Jana beruhigt.“

Na gut, die Protzer-Knolle ist hier nicht direkt schuld. Die Angstmacher, die der armen Jana den Eindruck vermittelten, „die Lage“ spitze „sich zu“ (und zwar „so“), waren andere, deren Namen auf diesen Seiten schon so oft zu lesen waren, daß wir sie nicht mehr wiederholen möchten. Daß Omikron „ein Thema“ ist, mag sein. Aber, liebe Jana: Lies doch mal was anderes, dann macht dir bei der nächsten Panikwelle die neueste Variante vielleicht eher warme Füße. Daß man sich auf eine STIKO lieber nicht verläßt, weißt du dann auch. Die „vielen Studien“ wiederum – sei ehrlich: Von denen hast du noch nie gehört. Es gibt sie nämlich gar nicht, zumindest nicht in seriös. Und „all die Schwangeren“ ohne negative Folgen … überleg mal: Wenn tausend Schwangere Heroin nehmen und nur fünf davon (und ihre Kinder) einen unmittelbaren Schaden davontragen, wirst du dann auch lieber Junkie, weil du kalte Füße hast?

Nun kommen wir zu Anna, die andere Probleme hat (von der es aber kein Bild mehr gibt, dafür diesen Link, der zu einer neuen Seite mit Lügen, Propaganda und Falschinformationen führt, für die heute weder Platz noch Zeit ist):

„Auch Anna, 19, wollte sich eigentlich gegen Corona impfen lassen. Doch die Umstände waren ihr zu groß. Weil sie in einer Kleinstadt wohnt, stand sie bei ihrer Hausärztin, die ältere Menschen priorisierte, monatelang auf der Warteliste. Beim Impfzentrum müsse sie mit mehreren Stunden Wartezeit rechnen, erzählten ihr Bekannte.“

Das klingt stark nach einer billigen Ausrede (wann sind Umstände groß?), aber als ehemaliger Schüler mit einem Hang zu billigen Ausreden für „vergessene“ Hausaufgaben und geschwänzte Stunden drücke ich beide Augen zu.

„Und noch etwas anderes spielte eine Rolle: Annas Mutter ist Impfgegnerin. Lange Zeit setzte sie ihre Tochter unter Druck. Nach Annas Impfung schickte sie ihr Videos mit Fake News und Verschwörungsideologien zum Thema Impfung.“

Nun sind wir unversehens mitten im Hexenkessel gelandet. Da springen wir schnell wieder raus, weil der Blödsinn sonst überkocht, fragen nur nebenbei, was eine „Verschwörungsideologie zum Thema Impfen“ sein könnte, und erwarten keine Antwort. Oder wir wenden uns kurz an die „Journalistin“: Hat die böse Mama ihre arme Tochter als kleines Kind impfen lassen? Gegen Tetanus, Diphterie, was auch immer, vielleicht sogar Masern? Wie hat sie sie denn „unter Druck gesetzt“? Welche „Fake News“ gab es in den Videos zu sehen oder zu hören? Keine genaueren Auskünfte? Na gut, also: alles reiner Bullshit, stimmt’s?

„Anna ist dennoch froh, sich mit einer Freundin doch noch auf den Weg zum Impfzentrum gemacht zu haben: ‚Mir geht es darum, daß ich endlich mal meine Jugend leben kann.‘“

Diesen Wirrwarr von Grundirrtümern der menschlichen Existenz – man könne seine Jugend „leben“ (per Konsum) und man könne sich die Erlaubnis dazu mit einer Spritzung erkaufen – hatten wir schon, belassen wir’s dabei. Es ist ja nicht Annas Schuld, daß ihr offenbar jeglicher Impuls zum jugendlichen Aufbegehren gegen eine stumpfsinnige, phantasielose, repressive, faschistoide Erwachsenenwelt fehlt und daß ihre Mutter vor lauter Impfgegnerei ihr nicht wenigstens ein bißchen Eigensinn und rebellischen Geist beigebracht hat. Nun muß sie’s aber ausbaden: Was Freiheit ist, wird sie so nie erfahren.

„Es gibt aber auch diejenigen, die eine Impfung eigentlich gar nicht für nötig halten.“

Oho! Gibt es die? Wir dachten schon, die 40 bis 60 Millionen Menschen in Deutschland, die eine „Impfung“ gegen eine Erkältungskrankheit „eigentlich“ nicht für nötig halten, seien eine Fata Morgana oder ein Hirngespinst eines russischen Propagandasenders!

„Wie Viktoria, 26, die sich schon einmal mit dem Coronavirus infizierte. Weil sie die Infektion weniger schlimm als eine Grippe empfand, entschied sie sich vorerst gegen eine Impfung. Denn: ‚Ich dachte halt, bevor ich meinem Körper etwas Neuem aussetze, bleibe ich beim Alten. Wenn ich es noch mal kriege, weiß ich, was ich hab‘, sagt Viktoria.“

Das klingt nach einer gefährlich vernünftigen und informierten Frau, die möglicherweise sogar weiß, daß eine mRNA-Spritzung nach einer Covid-Erkältung die Quadratur des Schwachsinns ist. Da muß sofort ein Frame dagegengesetzt werden:

„Auch die ‚Horrorgeschichten über Impffolgen‘ hätten sie verunsichert.“

Was sagen uns die Anführungszeichen? Daß Viktoria doch nicht ganz so schlau ist und Medizinstatistik für „Horrorgeschichten“ hält? Oder mußte das Wort „Horror“ einfach irgendwie rein, egal woher wir’s an den Haaren herbeiziehen? Der „Horror“ kommt nämlich jetzt:

„Ungeahnte Nebenwirkungen? Für viele eine Schreckensvorstellung. Dabei gibt es die kaum, sagt Ulrike Protzer.“

Ja, wer sonst?

„Vermutlich keine andere Impfung werde so gut nachbeobachtet wie die gegen Covid. ‚Es gibt inzwischen auch sehr große Studien mit mehreren Hunderttausenden Menschen, bei denen man jedes kleinste Anzeichen akribisch dokumentiert hat. Insgesamt ist die Impfung sehr risikoarm und sehr sicher‘, sagt Protzer.

Diese dreiste Lüge kann die Protzer-Knolle so oft wiederholen, wie sie mag und wie andere Progagandisten sie schon ausgestoßen haben – sie bleibt gelogen. Keine Impfung der Menschheitsgeschichte hatte auch nur annähernd so böse Folgen wie die mRNA-Spritzung gegen Covid. Die Folgen keiner Impfung wurden je so kurz, größenteils gar nicht (sogar unter Entblindung der Placebogruppe) und so kriminell verfälschend beobachtet (oder „nachbeobachtet“). Es gibt keinerlei Studien, schon gar keine „großen“, bei denen „jedes kleinste Anzeichen“ auch nur aktiv erfragt, geschweige denn erfaßt worden wäre. Die „Impfung“ gegen Covid (die sowieso nur auf die Varianten von 2020 ausgerichtet ist) ist und bleibt einer der größten Medizinskandale unserer Zeit und für die Beteiligten sehr riskant und äußerst unsicher.

„Die Nebenwirkungen sind natürlich nie null. Aber was man vor allem spürt, ist die Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff, also genau das, was man erreichen will. Länger anhaltende Nebenwirkungen sind wirklich außerordentlich selten.“

Nun gut, eine Virologin ist keine Immunologin. Sie muß nicht unbedingt wissen, daß die Lüge mit der „Reaktion des Immunsystems“ matschiger Schnee vom letzten Jahr ist. Daß die mRNA-Substanzen das Immunsystem schädigen und bei wiederholter Spritzung zerstören, ist hinlänglich bekannt. Sie darf sich aber nicht darauf herausreden, das nicht gewußt zu haben. Selbst wir als Laien wissen das schließlich, und wenn wir es nicht wüßten, täten wir zumindest nicht auf Reklameseiten für Jugendliche herumposaunen, das Gegenteil sei richtig.

„Länger anhaltende Nebenwirkungen“ gibt es übrigens sehr wohl, das weiß selbstverständlich auch die Protzer-Knolle. Nicht zu verwechseln mit Langzeitschäden, Spätschäden und Folgeschäden. Aber was interessieren solche Feinheiten eine Propagandistin „on the job“?

„Viktorias Einstellung änderte sich erst mit der 3G-Nachweispflicht am Arbeitsplatz. Täglich mußte die Rechtsanwaltsfachangestellte ihrem Chef einen negativen Test vorlegen. „Das haben natürlich alle mitgekriegt, das war sehr öffentlich. Jeder hat dann geredet“, sagt Viktoria. Irgendwann habe sie es nicht mehr ausgehalten – zu sehr fühlte sie sich von ihren Kollegen ausgeschlossen und diskriminiert.“

Wir wissen alle: Diskriminierung ist in Deutschland verboten, und Gesundheitsdaten sind in Deutschland Privatsache. Wer erstattet Anzeige?

„Ihnen erzählte Viktoria deshalb lange nicht, daß sie sich doch zur Impfung entschieden habe. Aus Rache, wie sie selbst sagt. ‚Es kann ja nicht sein, daß, ob ich geimpft bin oder nicht, beeinflußt, ob sie mich mögen oder nicht‘, sagt sie.“

Immerhin hat Viktoria Humor. Ob man sich von solchen Leuten wünscht, daß sie einen mögen, ist eine andere Frage, eine der zur Verfügung stehenden Auswahl wahrscheinlich.

„Daß politische Maßnahmen und dadurch erhöhter Druck“ (also Zwang) „Menschen zu einer Impfung gegen das Coronavirus bewegen können, macht auch der Fall von Annie deutlich. Die 21jährige läßt sich in einem Krankenhaus zur Kauffrau für Büromanagement ausbilden. Ab Mitte März 2022 tritt die Impfpflicht im Gesundheitswesen in Kraft – also hieß es für Annie: Impfung oder Ausbildung.“

Der nächste Fall von krimineller Nötigung, und wir fragen noch mal: Wer erstattet Anzeige?

„Angst vor der Impfung hatte Annie aus familiären Gründen. Sowohl ihre Oma als auch ihre Schwester hätten bereits an Thrombosen gelitten, erzählt sie. Und tatsächlich ist bei bestimmten Impfstoffen das Thromboserisiko bei jungen Frauen erhöht, sagt Ulrike Protzer. Doch die Wahrscheinlichkeit liege bei weniger als 1 zu 100 000. ‚Das betrifft die Vektorimpfstoffe, also Astra-Zeneca oder Janssen. Als junge Frau würde ich auf jeden Fall einen mRNA-Impfstoff nehmen, da wird das Risiko nicht beobachtet‘, sagt Protzer.“

Und wieder lügt die Protzer-Knolle wie gedruckt. Nichts von dem, was sie da behauptet, ist wahr, und die Annahme, sie wisse das nicht, hilft ihr auch diesmal nichts. Wieso täte sie es dann behaupten? Sie weiß also, was sie sagt, und damit leistet sie möglicherweise Beihilfe zu gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise zu Totschlag. Was bekommt sie dafür? (rhetorische Frage)

„Gegen eine Impfung sprachen aus Annies Sicht aber noch andere Gründe: ‚Man weiß immer noch nicht, wie oft man sich impfen lassen muß und wie gut der Impfstoff gegen die neuen Varianten hilft‘, sagt sie.“

Da hat sie selbstverständlich recht, bis auf ein Wort: „muß“. Man muß sich die experimentellen Flüssigkeiten nicht spritzen lassen. Man muß das  schlicht und einfach nicht. Wie viele Impfwellen auch immer die Pharmaregierung ansagt: Es steht jedem gesunden (und kranken) Menschen frei, zu sagen: Ich mache das nicht mit. Ach so, noch etwas stimmt nicht ganz: „Der Impfstoff“ hilft gegen die „neuen Varianten“ absolut nicht „gut“, und das weiß man.

„Auch viele der Maßnahmen während der Pandemie habe sie nicht verstanden. Als problematisch empfand sie, daß seitens der Politik auch Versprechungen gemacht wurden, die man brach. Wie etwa die, daß es keine Impfpflicht geben werde. ‚Dann hätte man vornherein einfach sagen können, wir wissen gerade nicht, was nächstes Jahr ist‘, sagt Annie.“

Aber das wußte man ja: Von Anfang an erklärten die Merkel und der selbsternannte Weltgesundheitsminister, es müsse die gesamte Weltbevölkerung beziehungsweise sieben Milliarden Menschen „geimpft“ werden. Das hieß: müssen! Und das hieß von Anfang an: Zwang. Wer’s nicht gehört oder nicht richtig verstanden hat, hat nicht richtig zugehört. (Und ich gebe gerne zu: Auch mir war das nicht gleich und immer klar. Guter Trick, befördert durch das komplett debile, flächen- und tagedeckende Lauterbach-Geschwätz.)

„Irgendwann sagten ihre Kollegen im Krankenhaus dann auf offenem Flur, im Ernstfall hätte sie als Ungeimpfte kein Recht auf eine  Behandlung. Sie fühlte sich im Stich gelassen, bedauerte, dass man nicht mehr sachlich miteinander reden könne: ‚Man sollte nicht wegen des Impfstatus differenzieren. Man bleibt Mensch.‘“

Das, Frau Miethke, heißt „auf offener Flur“ und ist ein Begriff aus der Jägersprache, also durchaus angemessen. Jetzt sind Sie gefragt: Wenn Sie von solchen Straftaten erfahren haben, haben Sie doch sicher Anzeige wegen Nötigung erstattet? Nicht? Huch! Dann haben Sie sich ja (schon wieder) der Beihilfe schuldig gemacht!

„Daß die Themen Impfen und Corona mittlerweile emotional enorm aufgeladen sind, erklärt Katrin Schmelz so: ‚Wir sind alle ausgelaugt nach diesen zwei Jahren. Jeder ist frustriert und will, daß es vorbeigeht.‘“

Nein, Frau Schmelz, nicht jeder und nicht alle wollen, daß das vorbeigeht. Sonst hätten Sie und Ihresgleichen die Panikmache spätestens im Mai 2020 eingestellt. Die „emotionale Aufladung“ und „Auslaugung“ schlägt sich derzeit in einer Vervierfachung der Suizidversuche von Kindern und Jugendlichen nieder. Und daran sind Sie und Ihresgleichen (mit) schuld.

„Annie ist inzwischen geimpft. ‚Unsere Intensivstation ist voll, unsere normale Station auch‘, sagt sie.“

Sie muß sich übrigens weiterhin täglich „testen“ lassen, das sagt sie nicht, oder zumindest hat es Frau Miethke nicht aufgeschrieben.

„‚Die Krankheit würde ich niemals runterreden.‘“

Sagt immer noch Annie. Und das muß sie sagen. Weil wer „die Krankheit“ „runterredet“, der ist raus aus der Gesellschaft. Nein: der Gemeinschaft, der erwähnten gespritzten Volksgemeinschaft. Das will niemand. Oder doch? Nein, weil man den Job, den „social credit“, die Zutrittserlaubnis zum „sozialen Leben“ verliert“.

Oder doch?

„Auch Ulrike Protzer betont: ‚Es ist immer noch so, daß die Überlastungen der Krankenhäuser und Intensivstationen in Deutschland von Ungeimpften verursacht werden.‘“

Bei dieser dümmsten und dreistesten aller Lügen müssen wir inzwischen grinsen, stimmt’s? Oder gähnen?

„Annie wünscht sich mehr Dialog. Sie habe kein Verständnis für Menschen, die Corona leugnen. Aber es gebe eben auch viele wie sie, die Angst haben und abwarten wollen. Noch immer sind aktuell 21,7 Millionen deutsche Bürger:innen nicht geimpft.“

Ob diese Bürger nun innen oder außen sind: Wenn selbst in derbsten Propagandamedien wie „jetzt.de“ ein solcher Satz am Ende stehen darf, dann verstehe ich ihn jetzt mal vorsätzlich falsch oder vielmehr richtig: Markus Söder sagte heute: „Wir müssen versuchen darüber nachzudenken, wie wir die Gesellschaft wieder heilen und versöhnen können.“ Das wird sicher nicht er tun. Diese „Heilung“ und Versöhnung kann nur funktionieren, wenn Verbrecher wie er benannt (überführt ist er ja längst) und wenn Strukturen, die Idioten wie ihn zu solchen Verbrechern machen konnten, abgebaut, zerstört, verändert, wie auch immer beseitigt werden.

Söder sagte weiter (zu „Bild“ übrigens, deswegen kein Link): „Für viele ist Corona eine Glaubenssache geworden. Wir müssen aber zunächst mal schauen, welche Gefährdung wirklich existiert.“ Das ist Januar 2022. Wer nicht lacht, ist Letzter. Wer auf diese Kehrtwendung des schlimmsten deutschen Karrieristen des 21. Jahrhunderts hereinfällt, der wird ihn in zwei Jahren unter dem Motto „Ich habe euch von Corona befreit!“ als Diktator feiern.

Nein, da gibt es keinen Kompromiß: Wir müssen die Personen, die das angerichtet haben, zur Verantwortung ziehen. Auch Frau Miethke, übrigens. Und wir müssen die Strukturen, die einen solchen Schlamassel ermöglicht und angetrieben haben, beseitigen.

Und noch mal zur (Er)klärung: Auch wenn uns ausgerechnet die „Bild“ in den letzten Monaten geholfen hat, den Widerstand gegen das „Corona“-Regime voranzutreiben und aufrechtzuerhalten: Nein, ihr seid nicht unsere Freunde. Eine neue Gesellschaft, in der so etwas wie „Bild“ möglich ist, ist für uns heute so undenkbar wie 1968. Als Mensch: ist jeder von euch willkommen.

Zurück zu unserem Impfarzt: Er hat 17,3 Prozent der Einwohner seiner Stadt „geimpft“ oder vielmehr „geboostert“. Das dürfte die Zahl der Süchtigen nicht repräsentativ wiedergeben, da es noch zwei weitere Impfzentren (mit viel weniger Kapazität) gibt. Schätzen wir: 40 Prozent insgesamt. Nachdem die dran waren, will keiner mehr. Reicht das aus für Hoffnung? Er meint: Dafür ist es noch zu früh, die Masse der Panischen ist noch zu groß. Vielleicht kippt das Ganze mit der fünften Spritze. Dann bleiben nur noch die wirklich Unheilbaren.

Ein FDP-Abgeordneter rechtfertigt sich: Er wisse bescheid, kenne die Zahlen und die Zusammenhänge. Er müsse aber „auch die Leute mitnehmen, die mir Wäschekörbe voller Briefe schicken: ‚Ihr bringt unsere Kinder um, wenn ihr die Schulen wieder aufmacht!’“

Die sowieso angstkranken Menschen, die immer noch fürchten, wegen Covid elend zu ersticken, kann man nicht beruhigen, indem man ihnen erklärt, was die „Impfungen“ bewirken und was sie ganz sicher nicht bewirken. Da wäre Frau Miethke gefragt, falls sie Talent für und Lust auf Journalismus hat, echten.

Und nicht nur sie.

Werden wir noch irgendeinen Repräsentanten (vom Bürgermeister bis zum Kanzler) des „Corona“-Regimes dulden oder tolerieren können? Warten wir’s ab. Die Schuldigen sind bekannt, die Mitläufer in Panik … wer weiß, was die nächsten Monate bringen.

Die DDR-Erfahrung könnte auch lehren: Damals hat der Neoliberalismus eine Revolution in den Anfangsstadien abgewürgt und erstickt. Jetzt ist der Neoliberalismus in einem Stadium angelangt, in dem er sich auch durch die Übernahme eines maroden Staats nicht mehr retten könnte. Die totale Technokratie, seine nächste Stufe, verlangt totale Unterwerfung.

Machen wir mit? Oder gehen wir ein Bier trinken und singen ein paar alte Lieder?

(Vielen Dank an Artur Aschmoneit für den Hinweis.)

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