(periphere Notate): Vom Paradoxon zum Paradoxon

2020 gab es ein „Präventionsparadoxon“. Das besagte, daß ein Lockdown „wirkt“, auch wenn er überhaupt nichts bewirkt. Weil man schließlich nicht weiß, was passiert wäre, wenn man die wirkungslose Strafmaßnahme nicht befohlen hätte. So wie man, wenn man nicht unter einer Leiter hindurchgeht, auch nie erfährt, was für schreckliche Katastrophen eingetreten wären, wenn man es unvorsichtigerweise doch getan hätte.

Im Herbst 2021 stoßen wir auf ein neues Paradoxon, diesmal eindrücklich zu verfolgen in Österreich: Ein Lockdown bewirkt zwar nichts, wirkt aber selbst dann auf „die Zahlen“, wenn er gar nicht stattfindet – also wenn kein Mensch sich daran hält, sondern lieber hunderttausendweise auf die Straßen geht, demonstriert und feiert. Das gilt sogar dann, wenn der Lockdown erst befohlen wird, wenn die Zahlen bereits am Sinken sind. „(periphere Notate): Vom Paradoxon zum Paradoxon“ weiterlesen

(periphere Notate): Fliegt auseinander, klappt zusammen

Das Herziehen über die „Mainstreammedien“ wird einem viel zu leicht gemacht. Es ist ja wahrscheinlich so, daß niemand gerne über Blätter, Hefte und Sender schimpft, mit denen man früher mal aufgewachsen ist und sich ein (auch politisches) Bewußtsein gebildet hat. Da muß schon eine gehörige Portion Enttäuschung, Frustration, Fassungslosigkeit und Zorn im Spiel sein, wenn man sich so weit entfernt.

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Sehr geehrte Bundesregierung (dies ist keine Bitte!)

Das Propagandamotto der deutschen Kriegsarmee (Bundeswehr) lautet: „Wir.Dienen.Deutschland.“

Wir wollen heute nicht über Orthographie und Grammatik diskutieren. Laut Auskunft der regierungsnahen Medien befindet sich Deutschland derzeit in einer außergewöhnlichen Krisen- und Gefahrensituation. Der Covid-19-Virus ist, so hört man, eine Bedrohung, die weit über die üblichen alljährlichen und unregelmäßig wiederkehrenden Grippewellen hinausgeht. „Sehr geehrte Bundesregierung (dies ist keine Bitte!)“ weiterlesen

Belästigungen 03/2017: „Tschilp!“ (oder: Von Leid und Erlösung der wandelnden Virenpartyzone)

Es ist ein seltsames Gefühl, wenn man eines Morgens aufwacht und feststellt, daß man Mitbewohner in der Wohnung hat, von denen man bis dahin gar nichts wußte und die man auch nie eingeladen hat. Dann sitzen sie plötzlich am Küchentisch, trinken den Tee leer und tun so, als wären sie schon immer dagewesen.

So geht es dem Menschen im Januar mit dem ganzen Planeten, den er grundsätzlich in verblendetem Selbstwahn für den seinen hält und sich gewohnheitsmäßig untertan macht, indem er ihn mit Windrädern und Fabriken vollstellt, mit Teerbändern überzieht und mit einer Giftwolkenatmosphäre aus Abgas, Fake-News, Streß und Fernsehmüll bepumpt: Plötzlich ist er da nicht mehr allein und auch nicht mehr bloß von possierlichen Pflänzchen und Tierchen umgeben, die sich im „Belästigungen 03/2017: „Tschilp!“ (oder: Von Leid und Erlösung der wandelnden Virenpartyzone)“ weiterlesen

Belästigungen 25/2015: Von Kälte, Wärme, Rotz, Wasser und dem Zauber des selbst herbeigeführten Kurzwinterschlafs

Die Freuden des Winters sind durchaus divers und paradox. Die einen stürzen sich manisch hinaus ins klirrende Kalt und rutschen auf Brettern und Lattengestellen durch die Gegend, bis ihnen Nasen, Ohren und Zehen abfrieren, löten sich hinterher in dröhnenden Holzhütten mit Giftgebräu wie Glühwein und Jagertee das Hirn zu und finden das einen so urigen Spaß, daß sie sich notfalls selbst im höchsten Hochsommer mit Hubschraubern auf sieche Restgletscher kurbeln lassen, um denen nebenbei den Rest zu geben.

Andere verheizen ganze Wälder, Gastanks und Ölfelder, stapeln sich in Saunen und rasen in Geschwadern von Flugzeugen um den Globus, um die Sommerhitze, über die sie Ende September noch gestöhnt haben, als Dauerzustand zu erhalten. „Belästigungen 25/2015: Von Kälte, Wärme, Rotz, Wasser und dem Zauber des selbst herbeigeführten Kurzwinterschlafs“ weiterlesen