Neulich kam das Gespräch auf Elfriede Jelinek. Das ist freilich Unfug, weil Gespräche so etwas (kommen und gehen) nicht tun, aber jetzt mal egal: „Igitt! Wer hat denn das dahergebracht!“ hieß es jedenfalls. „Der soll es gefälligst auch wieder wegschaffen!“ Dies erledigte ich, indem ich sagte, daß es Frau Jelinek wahrscheinlich gar nicht gibt. Es handle sich dabei in Wirklichkeit um Stephen Hawking. Das konnte Daniel Kehlmann bestätigen: beide, Hawking und Jelinek, seien zumindest noch nie gemeinsam photographiert worden. Ich stellte die These auf, es sei grundsätzlich jeder, der noch nie gemeinsam photographiert worden sei, identisch. Juli Zeh, die ansonsten gerne mal meine Sätze zu lang und verwurstelt und überhaupt findet, lachte hier, weil ihr gar nicht auffiel, daß dieser Satz so verwurstelt war, daß er sich – pliff! – in nichts auflöste. „(aus dem tiefen Archiv): Belästigungen 03/2005: Achtung, wer das liest, ist Bob Dylan!“ weiterlesen
Frisch gepreßt #377: Leonard Cohen „You Want It Darker“
Auf manche Dinge kann man sich blind verlassen. Wenn zum Beispiel die Jury des Literaturnobelpreises beschließt, mal wieder so richtig mit ihrer Offenheit und Vielseitigkeit aufzutrumpfen und endlich dem größten Songpoeten (mindestens) des 20. Jahrhunderts die Sprengstoffmedaille um den Hals zu hängen, dann erwischt es selbstverständlich mal wieder den falschen.
Was nichts gegen Bob Dylan heißen soll, der hat sicherlich seine Meriten (und wenn der Buchmarktschreier Denis Scheck dagegen ist, kann ich nur dafür sein). Es ist, was mich betrifft, eher eine Frage spätjugendlicher Prägung und in diesem Sinne sogar großes Glück: „Frisch gepreßt #377: Leonard Cohen „You Want It Darker““ weiterlesen