Belästigungen 08/2018: Falls Sie diese Kolumne noch lesen können, haben wir (vorläufig) Glück gehabt

Daß ein Kampfhund von seinem eigenen Herrchen totgebissen wird, kommt nicht so oft vor, nicht mal in Deutschland und nicht mal in der Zeit der sauren Gurken, wo ansonsten zwischen sich selbst überfahrenden SUV-Deppen, vom Hund erschossenen Jägern und in Dorftümpeln marodierenden Krokodilen so ziemlich jede Kuriosität recht ist, um das Elend des Kapitalismus aus den Medien herauszuhalten.

Im übertragenen Sinne also kein Wunder, daß sich der „westliche“ Teil des Planeten Erde immer noch eine NATO leistet, die für den größten Teil seiner Kalamitäten, Ärgernisse und Schrecken zum größten Teil ganz allein verantwortlich ist, vom fehlenden Geld für alles mögliche (weil man damit Waffen kaufen muß) bis hin zum Russen, der angeblich ständig darauf lauert, „Belästigungen 08/2018: Falls Sie diese Kolumne noch lesen können, haben wir (vorläufig) Glück gehabt“ weiterlesen

Belästigungen 05/2017: Hitler und die Luxusnutten (oder: Wer und wie und wo mit Fake News wahlkämpft)

Wenn sich einmal im Jahr die Kriegsplaner, Kriegstreiber, Kriegshetzer, Kriegsverbrecher und Kriegsprofiteure in ein Münchner Luxushotel einsperren, um die nächsten Kriege zu planen, voranzutreiben und propagandistisch einzubetten, erleben die so oft geschmähten kritischen Qualitätsmedien eine Sternstunde. „Siko!“ heißt es dann, als wäre diese üble Versammlung ein schnuckeliges Kuscheltier, „die Mächtigen in München!“, und die etwas weniger bunte Ernstpresse druckt Sonderbeilagen, in denen die Notwendigkeit der Kriegsplanung im offiziellen Vokabular gepredigt wird.
Der Normalmensch drängelt sich derweil auf dem Weg zu den Konsumartikelabgabehallen an den Meldekästen vorbei, nimmt nebenbei die Botschaft auf und baut sie in sein Weltbild ein wie einen Legostein: Die „Belästigungen 05/2017: Hitler und die Luxusnutten (oder: Wer und wie und wo mit Fake News wahlkämpft)“ weiterlesen

Belästigungen 22/2016: Von Götterbäumen, grünen Enten, furzenden Nashörnern (und dem Satan tief im Osten)

In meiner späten Kindheit bestand eine unserer Hauptbeschäftigungen darin, auf den Rücksitzen von Autos zu lümmeln und uns gegenseitig in den Oberarm zu zwicken, sobald wir eine grüne Ente erblickten (für Spätgeborene: dabei handelt es sich nicht um einen Vogel, sondern um ein schon damals bezaubernd antiquiertes Automobil, das motortechnisch Kundige als „Schnauferl“ bezeichneten und das angeblich gelegentlich in Kurven umkippte). Dabei erfuhr ich ein seltsames Phänomen: Vor Einführung dieses Rituals wußte ich gar nicht, daß es überhaupt grüne Enten gab, und nun wimmelten sie plötzlich in ganz München herum, als hätte jemand in ein Nest gestochen.

Man hat mir erklärt, das habe mit Aufmerksamkeit zu tun: Man bemerkt manche Sachen erst, wenn man sie einmal bemerkt hat. Ähnlich ging es mir „Belästigungen 22/2016: Von Götterbäumen, grünen Enten, furzenden Nashörnern (und dem Satan tief im Osten)“ weiterlesen

Belästigungen 18/2014: Vom Hitler, von Putin, von Hysterie und Raserei und einem möglichen Mittel dagegen

Daß der Hitler nicht der Hellste war, zeigen unter anderem seine Begründungen für die deutschen Überfälle auf andere Länder: Hätte er beispielsweise darauf hingewiesen, daß Polen 1939 von einem homophoben Despoten regiert wurde, der separatistische Rebellen in einem Nachbarland (der Tschechei) unterstützte und einen Teil davon sogar völkerrechtswidrig annektiert hatte, während er selbst fürsorglich bemüht war, dieses Nachbarland enger an den Westen zu binden, und es in der Führung seiner Partei und anderer Organisationen von Schwulen nur so wimmelte, – wer weiß, wer weiß. Statt dessen faselte der deutsche Führer wirres Zeug von „Arrondierung“ und „Ernährung“ und ließ SS-Leute in Maskerade einen deutschen Radiosender überfallen, um in holprigem Polnisch angebliche Kriegserklärungen zu brabbeln. „Belästigungen 18/2014: Vom Hitler, von Putin, von Hysterie und Raserei und einem möglichen Mittel dagegen“ weiterlesen

Belästigungen #434: Nahost und Fernwest (und Nahsüd) in der gefühlten Vorkriegszeit

„Ist dir schon mal aufgefallen“, fragt N mit dem inquistorisch-kritischen Blick, der zu ihrer morgendlichen Zeitungslektüre dazugehört wie Kaffee und zwei Zigaretten, „daß der abscheuliche falsche nachgestellte Genitiv in kriegerischen Zeiten besonders stark grassiert?“

„Äh, nein“, sage ich. Seit Wochen schweigen Radio und Fernseh, weil mir von der blökenden Kriegspropaganda übel wird und das zwischendurch versendete Geplauder, das den Anschein erwecken soll, dies sei alles ganz normal, Kopfweh und Gänsehaut macht. Inzwischen lese ich auch keine gedruckten Instruktionen zum Denken und Meinen mehr. „Belästigungen #434: Nahost und Fernwest (und Nahsüd) in der gefühlten Vorkriegszeit“ weiterlesen