(periphere Notate): Schwurbelinchen kotzt

Ein ehemals Bekannter schrieb mir neulich (öffentlich) dies: „Gerade entdecke ich, dass du in deinem letzten Blog von ‚Krakenärmeleien der Gates-Stiftung‘ schreibst. Du warst mal klug genug zu erkennen, dass das offener Antisemitismus ist. Das ist so widerlich, dass mir nach weiteren Nebelwürfen der Sinn nicht steht.“ Ich vermute, daß die „Bekanntschaft“ damit zu Ende ist, zumindest für längere Zeit, weil ich mir ein solches Maß an Verblendung und Entfremdung von der eigenen Sprache bei einem, den ich für einen Künstler derselben hielt, nicht vorstellen mag und daher nicht wüßte, wie ich mit Menschen, die von einem so verqueren Weltbild besessen sind und auch noch meinen, das sei „klug“, kommunizieren sollte. Außer mit Nachsicht, die er in seinem Haß als Haß interpretieren wird. Also: nicht.

Ja, das ist erschreckend und traurig (aber immerhin, wohlgemerkt, nicht widerlich). Ich hoffe in Abwesenheit, daß sich die Verirrung und Verwirrung auf diesen einen Punkt der Gehirnwäsche beschränkt, habe da aber nicht viel Hoffnung. Ich möchte auch nicht darüber diskutieren, woher der Blödsinn kommt. Das weiß ich ja: Weil die Nazis behaupteten, Juden seien Blutsauger, alle Bankiers seien Juden und folglich seien alle Bankiers Blutsauger, ist es heute verboten, zu behaupten, superreiche Oligarchen versuchten sich in verschiedene Bereiche der Weltwirtschaft und insbesondere der öffentlichen Daseinsvorsorge hineinzudrängen, um daraus Profit zu schlagen. Das ist ein ziemlich fieser Trick und eine ziemlich bescheuerte Argumentationskette, an deren Ende jedoch die Aussage steht: Wer irgend etwas kritisiert oder ironisch kommentiert, was mit Bill Gates oder anderen Oligarchen in Verbindung steht, ist Antisemit.

Wie gesagt: Es erschreckt mich und macht mich traurig, daß Menschen, die ich für intellektuell durchaus in der Lage hielt, einen kleinen Teil der Welt, der Sprache und des Verhältnisses zwischen beiden zu begreifen und vielleicht sogar Machtstrukturen ansatzweise zu erkennen, auf einen solchen Humbug nicht nur hereinfallen, sondern sogar bereit sind, als ehrenamtlicher Teil der Schutzbrigade der Oligarchie gegen jeden zu kämpfen, der denen nicht wohlgesonnen ist. Mit der Befreiung der Arbeiterklasse kann das so nichts werden, aber das wissen wir seit spätestens 1930, dieser Klasse gehört der ehemalige Bekannte sowieso nicht an, und daß die Bourgeoisie immer schon die dümmste aller Klassen war, ist auch nicht neu.

Ein anderer, den ich nicht persönlich, aber immerhin als reichlich ärgerlichen und primitiven Online-Stalker kenne, schleimte unter unseren Disput noch dies: „Dass Menschen mit antisemitischen Ansichten und Aussagen von sich behaupten, sie seien aber keine Antisemiten, ist nicht Ausnahme, sondern Regel.“

Das ist nun wieder interessant, weil es (sofern es nicht ironisch gemeint ist) direkt in den Orwell und „1984“ hinein- und vielleicht darüber noch hinausstolpert. Man kann Antisemiten also daran erkennen, daß sie von sich behaupten, keine Antisemiten zu sein. Was heißen könnte, daß man Nichtantisemiten daran erkennt, daß sie sich als Antisemiten bezeichnen. Falls der Kommentator in der Lage wäre, etwas zu meinen, wäre das aber wohl nicht gemeint. Sondern, ganz simpel und logisch: Alle sind Antisemiten, sobald sie sich äußern und auch wenn sie das nicht tun. Jedes Wort, das einer ausspricht, ist automatisch antisemitisch, weil es eine „Chiffre“ (auch so ein beliebtes Gesellschaftsspiel) sein könnte: „Ha! Da hat einer ‚Silberfisch‘ gesagt! Silber = wertvoll, wertvoll = Reichtum, Reichtum = Jude, also Silberfisch = antisemitisch.“ Vielleicht weiß jemand ein Wort, einen Gedanken, eine vernünftige oder meinetwegen bescheuerte Aussage, für die das nicht gilt? Falls nicht: ist damit jegliche Kritik, jeglicher Widerspruch effektiv erstickt.

Abgesehen davon, daß die beiden Zitierten selbstverständlich Antisemiten sind, weil sie mit ihren kruden Gedankenverrenkungen den realen Antisemitismus auf skandalöse Weise verharmlosen und banalisieren: sind sie auch deshalb Antisemiten, weil sie Juden per definitionem bestimmte Eigenschaften und gesellschaftliche Rollen zuweisen. Und zwar ohne das überhaupt wahrzunehmen. Der böse Trick des Antisemiten besteht ja gerade darin, daß er die Verbrechen etwa eines Netanjahu oder Rothschild nicht auf deren kriminelle Gesinnung zurückführt, sondern auf ihre Zugehörigkeit zu einer (vollkommen fiktiven) „jüdischen Rasse“, die erst durch diese Rückführung überhaupt als Wahnvorstellung in die Welt tritt. Wer nun in jeder Karikatur eines Kraken und seiner Ärmeleien den fiktiven „ewigen Juden“ erkennen zu müssen meint, der denkt exakt so wie der ursprüngliche Antisemit, und wer exakt so denkt wie der ursprüngliche Antisemit, der muß Antisemit sein, nicht wahr?

Ich lasse mich gerne belehren, was an diesem Gedankengang falsch sein könnte.

Die Welt wird gerade erneut einsam. Es scheint, als würde man durch einen seltsamen Science-Fiction-Effekt langsam weggebeamt: Dort drüben ist in diffuser Nebligkeit immer noch die Masse zu erkennen, die vor zwei Jahren „Querdenker klatschen“ und letztes Jahr „Putinverstehern“ nicht mehr zuhören wollte. Jetzt muß man mindestens vierzehnmal täglich „gegen Rechts!“ brüllen (in „sozialen Medien“), um nicht als „brauner Dreck“ verdächtigt zu werden und in Gefahr zu geraten. Es ist ein einziger hysterischer Chor von „Weg mit dem braunen Dreck!“, der einem entgegenschallt, wenn man die Augen oder die Tür öffnet. Der reale Totalitarismus marschiert seinem Höhepunkt zu, und wieder bleibt nur der Rückzug und die Hoffnung, das könne vielleicht doch noch vorbeigehen, ohne richtig auszuarten. Und die Befürchtung: Dafür ist es zu spät.

Ich täte gerne einen heiteren Scherz über diese fürchterlichen Aufmärsche machen, mit denen nun jede Woche versucht wird, die „Haßminuten“ aus George Orwells „1984“ als Farce nachzuspielen. Mir fällt aber leider keiner ein, diese Entwicklung ist zu beängstigend, um sie solcherart zu verharmlosen.

Die Vernichtung der europäischen Juden konnte übrigens nicht deswegen ins Werk gesetzt werden, weil die zu ihrer mentalen Anbahnung gedachten Boykotte und Pogrome in der ersten Phase der „Zeitenwende“ so erfolgreich gewesen wären. Im Gegenteil: Die Begeisterung der Deutschen war gering, und ihre höchstens zögerliche Teilnahme an Veranstaltungen wie der „Reichskristallnacht“ machte eine Eskalation der Propaganda und einen verstärkten Einsatz der Straßenschlägerbanden nötig (welch letztere übrigens schon damals gerne schwarz-weiß-rote Standarten durch zusammengetrommelte Menschenmengen trugen). Nachlesen könnte man dies beispielsweise in den Berichten der Exil-Sozialdemokraten. Könnte, weil das niemand tun wird.

Das läßt nichts Gutes Hoffen, zumal mir vorliegenden Notizen von fanatischen Teilnehmern an „Demonstrationen“ der Jahre 1930 bis 1935 ein ähnliches Protzen mit Zahlen entströmt wie heute den Jubelchören in den „sozialen Medien“. Mindestens zwei Sätze sind hier wie dort zu finden, unversehrt von der Zeit zwischen „Zeitenwende“ I und „Zeitenwende“ II: „Es ist so wichtig!“ und „Wir sind mehr!“

Wir werden ihn überstehen, diesen epochalen Winter, diesen und den Herbst und den nächsten Winter auch noch, und dann wird es endlich Frühling werden, und die Angst, der Schrecken, die Verlorenheit, Trauer, Einsamkeit, die Raserei, das Toben, der Wahn, die Wut, die Dunkelheit, der Schmerz und die Macht werden weichen wie der Schweiß auf der Stirn, die aus dem Alptraum erwacht. Vielleicht werden wir nicht einmal mehr ergründen müssen, wie das geschehen konnte: Wir wissen es ja, und die noch nicht Geborenen, die in achtzig Jahren das gleiche von vorn beginnen werden, die können uns nicht hören.


15 Antworten auf „(periphere Notate): Schwurbelinchen kotzt“

  1. als Esoteriker und spiritueller Typ finde ich freilich Erklärungen dazu, weshalb nun verschiedene Sichtweisen und Aspekte so drastisch auseinanderdriften. Das kann jeder selber rausfinden, der das mag. Parallel dazu reinigt sich die Erde, viel Wasser fließt, schwemmt vieles weg. Ich hatte schon vor Jahren mal einen Gedanken dazu formuliert und der ist so:
    Stell dir die gesamte Menschheit als eine Ansammlung, wie Pinguine, auf einer ganz großen Eisscholle, vor.
    Am 21. 12. 2012 gab es einen „Knack“, unhörbar, unsichtbar. Durch die ganze im Zeitenmeere dahintreibende Eisscholle ging plötzlich ein Riss. Erst ein paar Handspannen tief, doch jeden Tag mehr. Danach trieben ein sehr großer und ein deutlich kleinerer Teil, bedeckt mit einer obersten Schneeschicht, noch ein bisschen nebeneinander her. Jedoch diese beiden Schollen hatten keine Verbindung mehr. Seitdem drifteten sie, fast 10 Jahre lang schon, langsam und unerbittlich auseinander. Meine Lebenswelt steht zusammen mit mir auf der kleineren Eisscholle. Sie ist dennoch sehr groß und stabil genug, uns durch hohe Wellen und starke Stürme zu transportieren, dieser Untergrund hält.
    Inzwischen sehen wir mit Erstaunen und auch mit Entsetzen, was auf und mit dem großen Schollenteil, wo die allermeisten sich draufstellten, geschieht:
    Überall tun sich feine und feinste Risse auf, es bröckelt an den Rändern.
    Geschrei erhebt sich, Toleranzzwang wird gefordert, Durchhaltebefehle gellen.
    Die große Scholle ist bald in so viele Einzelteile geborsten, daß mittlerweile mein Stück das deutlich größte ist, welches auf diesem Meere treibt. Manche erkennen ihre Situation und mit großem Anlauf gelingt es dem einen oder anderen, mit einem Sprung auf mein Schollenteil zu wechseln. Wer runterfällt, wird von karmanautischen Mikroorganismen zersetzt und muss im Lebensrad nochmal von weiter unten oder von vorne anfangen, da gibt es viele Optionen, die mich allerdings nichts angehen.
    Das Schimpfen, Fluchen, Weinen und Schreien dringt herüber,
    Meine Scholle hat mehr als diese vier Dimensionen, in die man im „hier und jetzt“ gepackt ist. Der Raum und die Zeit spielen keine Rolle mehr. Ruhe und Frieden, Lachen und Musik sind auf meiner Scholle, gleichwohl auch Stille, Ehrfurcht vor der Schöpfung und Respekt. Und von Demokratie und von Toleranz braucht keiner mehr zu sprechen, das geht mit den anderen Unehrlichkeiten im Gebrösel und Geknirsche draussen unter.

  2. Ich hoffe, ich störe den Furor und die Untergangsstimmung (Kommentator vor mir) nicht allzu sehr, aber die Bourgeoisie ist tatsächlich (immer schon) „die dümmste aller Klassen“? Wie hat sie es dann an die Macht geschafft? Vor allem, wie hat sie es geschafft bis heute an der Macht zu bleiben? Weil die anderen Klassen zwar klüger aber gutmütiger sind? Lass die mal herrschen, die kriegen ja sonst nichts auf die Reihe? Lieb von den Arbeitern und Bauern.

    1. Eine mögliche Antwort wäre ein Verweis auf die notorische Unzufriedenheit, das offenbar in die Macht eingeschriebene Unglück der Mächtigen (lauter Klischees, ich weiß): Ist es nicht dumm, so was anzustreben, zu erreichen und dann festzustellen, daß es nichts bringt außer einer großen Leere, die man mit immer mehr vom selben zu füllen versucht?
      Daß sich die Macht (in dieser Form) perpetuiert, wäre dann logisch. Wer, der nicht dumm ist, wollte das denn?
      Neulich habe ich auch mal wieder die soziologische Theorie gehört, es sei kennzeichnend für Angehörige der Unterschicht, für andere zu handeln, und kennzeichnend für Angehörige der Oberschicht, für sich zu handeln. Hier bleibt die Frage nach Henne und Ei.
      (Bloß ein kleiner Einwurf. Eine größere Antwort bin ich dir schon länger schuldig, aber dazu braucht’s ein bisserl freie Zeit zum Formulieren …)

      1. Nun, Unzufriedenheit mit Dummheit gleichzusetzen leuchtet mir nicht ein. Ich würde sogar behaupten, dass das Streben nach Verbesserung, was ja eine Unzufriedenheit mit dem Bestehenden voraus setzt, eines evolutionären Schrittes bedurfte. Ob das nun gut oder schlecht für den Menschen oder die Welt war und ist, steht auf einem anderen Blatt. Nebenbei, aber das hast du bereits angedeutet, ist die Unzufriedenheit ein Klischee, ich würde sogar sagen Kitsch. So, wie diejenigen, die nichts haben ja immer sehr viel glücklicher sind.

  3. Ich setzte Unzufriedenheit nicht mit Dummheit gleich. Ich setze Dummheit mit dem Versuch gleich, Zufriedenheit zu erlangen, indem man mehr von dem erstrebt, was einen unzufrieden gemacht hat (und macht).
    Unterscheiden täte ich zwischen Unzufriedenheit mit dem allgemein Bestehenden (Wunsch nach Verbesserung) und Unzufriedenheit mit dem, was man persönlich hat (Gier nach mehr).
    Freilich: alles Klischees. Und wie alle Klischees ist irgendwie was dran. Von irgendwas muß man sie ja mal abgeklatscht haben.
    Meine persönlichen Erfahrungen mit reichen und armen Menschen (beide: relativ) sprechen für das Klischee. Aber das kann ja Zufall sein.
    Wer gar nichts hat, ist aber selten glücklich. Da müßte man erst fragen, was „haben“ bedeutet.

  4. Es gibt ja einige Gründe, warum man etwas liest, aber ich will versuchen mich kurz zu fassen, einer davon wäre, man liest es, weil man es empfohlen bekommen hat. Als ich jung war, von Literatur und Sprache nur eine Ahnung, also eigentlich keine, da bin ich solchen Empfehlungen, von Freunden, immer gerne, geradezu begierig, gefolgt, eine der Sachen, die sich im Laufe meines Lebens beinahe ins Gegenteil verkehrt haben. Aber hin und wieder dann doch noch, so bekam ich vor Jahren, der Schreiber von diesem möge es mir verzeihen, daß ich das hier erzähle, einen anderen Blog, von einem sehr guten Freund (✝︎), der über ein mir sehr erstaunliches Urteilsvermögen in Wirtschaftsfragen verfügte, empfohlen und schaute da ab und an mal hinein. Sachlich kompetent, ja, aber, ich leihe mir die Worte von Pedro: ich mag seine Sprache nicht. Die ist für ihn wie für meinen Freund H. das Essen: eigentlich nur lästig. Freund H. handhabt das so: er hat nachgelesen und sich informiert, was (s)ein Körper so braucht an Nährstoffen, Proteinen, Vitaminen usw. und rechnet dann zusammen, was er täglich so braucht und multipliziert das dann mit 3 oder 5, je nachdem, sucht sich danach ein paar Zutaten zusammen und kocht sich eine Soße daraus, die er dann mit einer Portion Vollkornnudeln, immerhin täglich neu abgekocht, über mehrere Tage zu sich nimmt. Und wenn die dann verbraucht ist wieder aufs Neue. Zur Abwechslung gibt es Tage, an denen er es einfach vergisst zu essen. Eine Einladung zum Essen, für uns der häufigste Grund mit Freunden zusammen zu kommen, ist bei ihm kein Argument und Trinken tut er auch nicht und so sehen wir uns nicht sehr oft; will sagen, bei diesem anderen Blogger schaue ich öfter mal vorbei. So bekam ich vor einiger Zeit zufällig mit, wie man ihn von allerlei Seiten heftig als Antisemiten beschimpft hat. Weil er in einem seiner Texte das Wort „Ostküste“ verwendet hatte. Mir gefiel seine Entschuldigung, seine Erklärung: ich wusste das nicht, ich meinte das rein geografisch. Und ich glaubte ihm das: weil ich es auch nicht wusste.

  5. euer Dilemma ist:
    Ihr besteht aus Atomen, Spurenelementen, Molekülen, und doch nennt ihr euch bei eueren Namen. Ihr eiert, auch Du lieber Michael, als Agnostiker und Materialisten auf formalen Wegen herum, die nicht direkt in das Zentrum führen. Auch wenn viel Grausiges in der Bibel zu lesen ist, da steht“es kommt eher ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in den Himmel“ Warum ist es für den Reichen so schwer, in den Himmel zu kommen? Er hat Angst. Er hat Angst, das zu verlieren, was er angesammelt hat. Und mit Angst kommt man nicht in den Himmel. Nachdem ich das begriffen habe und mein Motto sowieso schon ist „Freiheit ist die Abwesenheit von Angst“, bin ich dem Himmel, dem Zustand von Freiheit, egal, was um mich herum passiert, ein gutes Stück näher. Auch jetzt, trotz Brutalstwinter, trotz verschiedener Bekümmernisse. Die sind alle außerhalb von mir. Ich glaube auch, daß Du, lieber Michael, wenig bis gar keine Angst hast, wovor denn auch und es dir deshalb besser geht als den allermeisten. Mit Verlaub und es geht mich nix an, wenn es Gratisbratwürste gibt in Deutschland, sollte es auch Senf geben. Da habt ihr ihn. Gruß aus der Taiga

  6. Es erschreckt mich und macht mich traurig, daß Menschen, die ich für intellektuell durchaus in der Lage hielt, einen kleinen Teil der Welt, der Sprache und des Verhältnisses zwischen beiden zu begreifen und vielleicht sogar Machtstrukturen ansatzweise zu erkennen, auf einen solchen Humbug hereinfallen.
    Genau das, nur aus der Perspektive von einem der gegen die AfD auf die Straße geht und nicht hinter jeder Stiftung eine Weltverschwörung wittert.

    1. Nur um das geradezurücken: Ich „wittere“ keine „Weltverschwörung“ – das überlasse ich gerne „Correctiv“ und ähnlichen „Fachleuten“. Bei Stiftungen geht es nicht um Verschwörungen, sondern um das, was sie real, offen und unbestritten tun. Und wie bereits mehrmals gesagt: Es spricht nichts dagegen, gegen die AfD auf die Straße zu gehen.

      1. Möchte mir vielleicht mal jemand erklären wie diese absonderliche Verwendung des Wortes „wittern“ zustande kommt?

        Wenn mein Hund etwas wittert, dann ist es da. Er wittert keine Rehe, Füchse oder Mäuse die es in Wirklichkeit nicht gibt.

        Mit anderen Nasentieren ist es ebenso: sie wittern eine Beute, nehmen die Spur auf und finden die Beute.

        Wenn sie Phantome wittern würden, lebten sie nicht lange.

        Wie also kommt ein solcher merkwürdiger Sprachgebrauch in die Welt?

  7. Ich distanziere mich nun in aller Form von Herrn Sailer angesichts dieser abstrusen Analogien zu Vorgängen im Nationalsozialismus. Grauenhafte widerwärtige Vergleiche. Naziaufmärsche zwischen 33 und 45 mit den Demonstrationen gegen Rechts zu vergleichen. Es ist wirklich einsam um Sie. So wie im Ural um mich.
    Grüße

    1. bei klaus b. ist links ein Photo. Er duzt die Leute, distanziert sich keinesfalls und findet diese Analogie schlüssig: dumpfstes Treiben von Endzeitlemmingen, damals wie jetzt.
      Gruß aus der Taiga

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