Belästigungen 7/2023: Hilfe, wir müssen alle sterben! (diesmal am Klima)

Ich finde es bisweilen höchst erstaunlich, mit welcher Vehemenz Menschen Meinungen vertreten und verfechten können, vor allem dann, wenn sie im Grunde sehr genau wissen, daß es sich dabei um absoluten Blödsinn handelt. Und dann wollen sie plötzlich ebenso absolut nichts mehr davon wissen – aber nicht weil sich ihre Meinung geändert hätte. Lediglich das Thema hat sich, wie man wohl so sagt, „verlagert“.

Was ist zum Beispiel aus all den manischen Straßenpredigern geworden, die vor drei Jahren geißelschwingend durch die „sozialen Medien“ gezogen sind und in jedes erreichbare Kästchen „Stay the fuck home!“ und „Flatten the curve!“ hineingebellt haben? Die vor zwei Jahren kein Einkaufszentrum und keine Trambahn betreten konnten, ohne zu hyperventilieren und in Schreikrämpfe zu verfallen, wenn irgendwo am hinteren Ende des anderes Triebwagens oder der übernächsten Ladenzeile ein Mensch ohne Staubfilter im Gesicht sichtbar wurde, und die sich sogar noch letztes Jahr mit flammendem Herzen oder wenigstens Herzbeutel in eines dieser „Zentren“ geschleppt haben, um eine dritte oder vierte oder vielleicht sogar fünfte Kommunion per Spritze zu erhalten – wo sind die hin?

Haben sie – nachdem der „Cerberus“ ein höllenhundmäßiger Schuß in den Ofen war – die Suche nach „Mutanten“ doch wieder auf das Genre Science-Fiction-Heftroman verlagert? Oder hat seit November 2022 irgend jemand etwas über neue teuflische „Varianten“ gehört, bei denen es nicht um Abwandlungen der Heizungszwangserlässe vom Hofe der „grünen“ Lobbyfürsten ging? Lebt Dr. Drosten überhaupt noch? Antwortet er auf verzweifelte Gebete seiner Jünger, er möge doch endlich mal wieder einen seiner biblischen Schwurbel-Podcasts raushauen, um ihren Glauben zu festigen? Oder fragen die gar nicht mehr, sondern haben sein Heiligenbild auf dem Kaminsims verschämt umgedreht, um doch mal wieder die querdenkerische Verwandtschaft einladen zu können?

Ich frage mich das wirklich, (fast) ganz ohne Häme: Wie geht man mit einem solchen Reinfall um? Glaubt oder hofft man ganz einfach, daß von den vielen Zeitgenossen, denen man den absoluten Blödsinn zwei bis drei Jahre lang um die Ohren gehauen hat, die man provoziert, dressiert, malträtiert, diffamiert und ruiniert hat, daß von denen kein einziger ein Gedächtnis besitzt, das über die Namen seiner nächsten Angehörigen und den eigenen Geburtstag hinausreicht? Hofft man, daß Dinge, von denen man nicht mehr spricht, dadurch einfach so aus der Welt verschwinden, hokus pokus abrakadabra, dreimal schwarzer Kater, aus den Augen, aus dem Sinn, simsalabim?

Anscheinend ist das so. Offenbar ist im Hirn des Menschen ein Mechanismus eingebaut, der noch effektiver wirkt als das entsprechende Organ zum Beispiel bei der Katze. Wenn die unbedacht oder versehentlich einen Haufen auf den Wohnzimmerteppich setzt, ist sie sehr verwundert: Was stinkt denn da so? Wo kommt das denn her? Dann scharrt sie notdürftig ein bißchen herum, bemerkt das Fehlen des dazu notwendigen Scharrmaterials, klappt eventuell ein Eck vom Teppich über die Bescherung und macht sich eilends vom Acker, weil zwar das Gedächtnis nicht, die Vorahnung übler Folgen aber doch noch einigermaßen funktioniert.

Der Mensch hingegen, wenn man ihn auf das Sammelsurium von Stinkhaufen hinweist, die er in jüngerer Vergangenheit in die Welt gesetzt hat, der reagiert empört: Was soll da sein? Da ist doch nichts! Das sind alles Hirngespinste, follow the science!

Zum Beispiel erinnere ich mich an den Sommer, in dem ich die siebte Klasse eines wohlbekannten Giesinger Gymnasiums besuchte. Ich erinnere mich vor allem deswegen daran, weil der Besuch in dieser Zeit ungewöhnlich schmal ausfiel: Von kurz vor Pfingsten bis zu den Sommerferien ertönte so gut wie jeden Tag aus der frisch installierten Sprechanlage rechts oben über der Tafel die freundliche Stimme einer Direktoratssekretärin, die unter donnerndem Jubel der gesamten Anstalt verkündete: „Heute ab elf Uhr hitzefrei!“ Den Rest des Tages verbrachten wir im Schyrenbad oder Michaelibad oder an und in der Isar, flitzten mit aufgemotzten Knatterfahrrädern durch die Gegend, kugelten in graugelb verbrannten Wiesen herum, hüpften auch mal in den damals noch mit gefährlichen Mühlen bewaffneten Auer Mühlbach und pumpten in der Pfarrgärtnerei eimerweise kaltes Wasser, mit dem wir uns gegenseitig überschütteten, bis der unwirsche Gärtner die Sumpflandschaft entdeckte und uns davonjagte. Gelernt – im Sinne einer damals zum Glück noch völlig unbekannten „Pisa“-Bildung – haben wir nicht viel. In manchen Fächern wurden wohl die Noten aus dem Zwischenzeugnis ins Jahreszeugnis übernommen, weil so gut wie kein Unterricht mehr stattfand.

Einmal nahte ein Gewitter heran; da stürmte das ganze Viertel auf die Straße und tanzte wie entfesselt einen Freudentanz, als die ersten Tropfen aufs Pflaster klatschten und sofort wieder verdampften. Es blieben auch die letzten Tropfen; am nächsten Tag war wieder hitzefrei, und als es in einer einzigen Nacht dann doch wie aus Pfarrgärtnereikübeln schüttete, änderte das auch nichts: Wahrscheinlich hatten sämtliche Lehrer längst andere Termine vereinbart, und sowieso verwandelte sich das Schulhaus tags darauf schon in der zweiten Stunde in die gewohnte Sauna, diesmal noch mit Dampf dazu.

Was mir damals nicht auffiel, war, daß in keiner Schlag- und Titelzeile der in jenen Tagen bisweilen noch halbwegs seriösen Zeitungen vom Wetter auch nur die Rede war. Die erste Sensationsmeldung, die wenigstens entfernt mit Wetter zu tun hatte und an die ich mich erinnern kann, erschien am 30. April 1986 auf der „Abendzeitung“ und lautete „Atom-Wolke!“ mit dem Zusatz: „Wetteramt: Nur der Wind entscheidet über Gefahr!“ Daß es ein „Wetteramt“ überhaupt gab, wußte ich zuvor nicht. Wir dachten, das macht man mit einem Thermometer, zwei Augen und ein bisserl Bauchgefühl.

Heute vergeht kein Tag ohne glutrote, flammgelbe Wetterkarten im Fernsehen, ohne „extreme Gewitterwarnung“ in der Wetter-App, ohne brüllende Beschwörungen von „Hitze-Hammer“, „Blitz-Dürre“, Höllenfeuer, „Hagelwalze“ und Todesdonner in den Zeitungen, die dazu verkünden: „38 Grad!“ Daß es sich dabei um die aus „Pandemie“-Zeiten bekannten sogenannten „Modellierungen“ handelt, also um Milchmädchen-Wolkenkuckucksheim-Spekulationen, von denen wie gewohnt keine einzige auch nur annähernd eintrifft, erweist der Blick aufs Thermometer, das nicht etwa die versprochenen 38, sondern lediglich fade 27 Grad anzeigt. Das notorische Robert-Koch-Institut klappert neuerdings und wie erwartet mit einem „Dashboard“ der „Hitzemortalität“ mit im Chor der panischen Heuler, findet die gefürchteten „Hitzetoten“ aber dann irgendwie doch nicht und muß mal wieder „umdefinieren“, wie man das bei „Corona“ schon so eifrig wie dreist geübt hat, assistiert vom Gates-finanzierten Doppeldrosten Hirschhausen, dessen Standardphrase „größte Gesundheitsgefahr, auf die wir uns in diesem Jahrhundert vorbereiten müssen!“ auf „Corona“ wie Hitze und notfalls auch auf Mücken, Russen, zu enge Unterhosen und die irdische Plattentektonik paßt.

Alles hechelt, hitzt und hetzt, und wenn es dann doch mal regnet, vermeldet der Staatsfunk unverdrossen „umgestürzte Bäume“ und „abgedeckte Dächer“, „Starkregen“ (der 1976 noch „Wolkenbruch“ hieß), „große Hagelkörner“, „Orkanböen“ und „Sturmböen“ an ungewissen Orten; „Einsatzkräfte“ seien „unterwegs“, die Feuerwehr „im Dauereinsatz“. Gegen das mörderische „Klima“, na klar. Unwillkürlich phantasiert man dazu, wie Truppen der Bundeswehrmacht durch die Straßen patrouillieren und die Leichen der Hitze- und Unwettertoten aufsammeln, um sie nach Bergamo zu karren. Man möchte sich festkleben am Radioempfänger – Deutschland ist im Klimakrieg, und jeder ist Soldat!

Und dabei „rollt“ doch gleichzeitig die mit Milliarden Steuereuros aus Deutschland gesponserte „Gegenoffensive“ der Ukraine, auf die Waffenindustrie, NATO-Führer und Medien seit Weihnachten so ungeduldig hufescharrend gewartet haben, daß sie sich kaum noch einkriegen konnten vor Vorfreude auf noch mehr Börsenkurssprudel. Seit den ersten „Erfolgen“, die sich als billige Lügenpropaganda erwiesen, hört man davon kaum noch ein Wort. Die ukrainischen und russischen Soldaten, die dort im Osten sterben müssen, weil der „Westen“ es zwecks Abverkauf so verlangt, kümmern offenbar niemanden mehr, während man sich in Diskussionen über „Hitzeschutz“, „Hitze-Lockdown“, „Hitzetod“ und die „Hitzehölle“ die Köpfe noch heißer plappert als sie sowieso schon sind.

Nach „Infektionsschutz“ und „Klimaschutz“ ist das (mindestens) die dritte „Schutz“-Kampagne der jüngeren Zeit, und wieder ist das Vokabular militärisch und der Tenor der bekannte: Der Mensch ist in dieser Welt ohne „Schutz“ nicht überlebensfähig und rettungslos verloren. Man muß ihm befehlen, muß ihn zwingen und erziehen, muß ihm gleich nach der Geburt mindestens dreißig Spritzen mit innovativen Produkten in den Leib pumpen, auf daß er geschützt sei vor der feindlichen Natur. General Lallerbach schwärmt von 5.000 „Hitzetoten“, verstärkt die Front und bereitet die Gegenoffensive vor, während das schlotternde Volk auf den erlösenden Impfstoff wartet und frenetisch „Schutz!“ fordert – von seinen „Führern“, die umgehend die entsprechenden Pflichten, Zwänge, Vorschriften und Verbote „liefern“.

Seit dem Entzug seiner Bürgerrechte im Frühjahr 2020 scheint sich der deutsche Mensch komplett mit dem neuen Gesellschaftsmodell Schützen-Führen-Zwingen-Erziehen abgefunden zu haben. Ganz neu ist das zwar nicht – schon kurz vor der Einverleibung der DDR konnte man auf Transparenten Sprüche lesen wie „Helmut, nimm uns bei der Hand, führ uns ins Wirtschaftswunderland!“ Deren Träger waren aber immerhin noch so emanzipativ beseelt, daß sie bald einsahen, wie man sie in die Pfanne gehauen hatte, und den großen Westschwindler mit Eiern bombardierten.

Heute regt sich nichts mehr. „Alle reden übers Wetter. Wir nicht!“, hieß es einst in einer Reklame der deutschen Bundesbahn, deren Slogan pfiffige Linksradikale übernahmen und mit den Portraits von Marx, Engels und Lenin illustrierten. Heute: reden alle übers Wetter, und wenn es irgendwo noch einen pfiffigen Linksradikalen gibt, ist das sicherlich ein als „rechts“ „gerahmter“ Querdenker, der – begünstigt durch den Zustand der aus dem Volkseigentum herausgeraubten Rudimentärbahn – seinen Zug verpaßt hat.

Alle übrigen vertreten vehement die Meinung, sie lebten in einer Demokratie, die es gegen solche meinungsfreiheitlichen Unterwanderungen zu verteidigen gelte. Schaut man genauer hin, funktioniert diese Demokratie so: Es gibt gewisse „Sachzwänge“ und „alternativlose“ Ziele, die „man“ als „solidarische“ Volksgemeinschaft anzustreben und dafür auf sämtliche eigenen Interessen, Ansprüche, Wünsche und Bedürfnisse zu verzichten hat. Wer einen dazu zwingt, ist egal. Deshalb ist das auch das einzige, wo man noch eine Wahl hat: Man darf sich alle paar Jahre aussuchen, welchen von zwei oder drei identischen, von denselben Machtblöcken und Konzernkomplexen gesteuerten „Führer“ man ankreuzt.

Früher hieß die Demokratie, die auch damals schon keine war, repräsentativ. Das bedeutete: daß man Personen wählte und abordnete, die einen dann im Parlament repräsentierten und im Idealfall im Interesse ihrer Wähler Gesetze machten, die die Regierung umzusetzen hatte. Das heutige Regime, in dem eine von Parteien im Auftrag der Machtblöcke gebildete Regierung Gesetze macht, im Parlament absegnen läßt (oder einfach per „Ministerpräsidentenrunde“ durchdrückt) und den Menschen gegen ihre Interessen aufzwingt, heißt lustigerweise immer noch „repräsentativ“. Es ist aber imperativ. Der Befehl kommt von oben und ergeht an jeden einzelnen: Achtung! Der Hitzetod droht! Du mußt sofort eine neue Heizung einbauen, um „vulnerable Gruppen“ zu schützen!

Es ist verständlich, daß man sich schämt, solche Figuren selbst gewählt zu haben, und daß man so ein entwürdigendes Wahltheater nicht mehr mitmachen will. Das mag die traditionell schwachen Wahlergebnisse der „Grünen“ in Ostdeutschland erklären: Auf eine SED in Pflanzenform (um den führenden Faktenverchecker des deutschen Staatsfunks zu zitieren), verkörpert durch schwäbische Mittelschicht-Maoisten und Blackrock-Lobbyisten, hat man dort verständlicherweise wenig Lust.

Wie man diesen ganzen Wahnsinn vielleicht doch noch abstellen könnte, bevor es richtig knallt, weiß ich leider auch nicht. Der frische Nordost- beziehungsweise Nordwestwind, der seit Monaten durch Mitteleuropa bläst und für Abkühlung sorgen möchte, fällt im Trubel der Hitzigkeiten offenbar nur denen auf, die ihre Tage nicht in klimatisierten Beton- und Blechkisten in restlos versiegelten und verdichteten Innenstädten zubringen müssen, sondern nach alter Tradition an der Isar liegen und sich auch von den neuerdings an jeden noch so kleinen Wasserfall gepflasterten Schildern nicht entmutigen lassen: „Lebensgefahr! Baden verboten!“

Habe ich schon erwähnt, daß inmitten von Lallerbachs mörderischer „Welle“ derzeit mindestens 755 Millionen „abgelaufene“ Corona-Masken verbrannt werden? Wird dieser grenzwertig absurde Vorgang möglicherweise dazu führen, daß die deutsche Hysterie einen „Kipp-Punkt“ erreicht und in ihr Gegenteil – eine wenigstens rudimentäre Form von Vernunft – umschlägt? Ich fürchte, da hofft man vergeblich. Die Masse kriegt davon ja sowieso nichts mit, weil sie derweil auf verstopften Autobahnen und in überlaufenen Flughäfen herumirrt, um möglichst schnell weit in den Süden zu kommen und sich ein bisserl – ähem – aufzuwärmen.

Und wenn spätestens im Oktober alle wieder daheim sind, geht’s dann wieder los mit diesen Variantenerkältungen; wie heißen die noch gleich?

Die Kolumne „Belästigungen“ erscheint seit Dezember 1996 und ist in derzeit sechs Bänden als Buch erhältlich. Zu hören ist sie jeden ersten Freitag im Monat auf Radio München.

10 Antworten auf „Belästigungen 7/2023: Hilfe, wir müssen alle sterben! (diesmal am Klima)“

  1. was mich ziemlich erheitert: Diese Knaller erzählen ja was vom Schrumpfen des Hirnes durch die Hitze, irreversible Schäden wie bei einem gekochten Ei….. Was für ein allerdrastischster Rassismus. Denn das bedeutet ja, daß dem Aborigine, dem Buschmann, den Indern, Indianern und dem Neger allgemein das Hirn schon weggebrannt sein müsste. Die nordische Rasse alleine deshalb schön die überlegene Rasse sein müsste. Oder habe ich was übersehen? Oder oder oder…. Nicole, Norbert und ihr anderen Deppen, helft mir bitte auf die Sprünge. Schöne Grüße aus der Taiga

  2. Ich, die ich etwas über einundsiebzig Sommer nahezu schadlos überlebt habe, habe bei der Lektüre dieses bitter-köstlichen Artikels endlich mal wieder einen kleinen Motivationsschub, in diesen trüben Zeiten tapfer durchzuhalten, ohne an nutzloser Verbitterung einzugehen, erhalten. Es ist alles drin, was auch mich bewegt, trifft meinen Sarkasmus bezüglich „Heutzutage in Deutschland“ – kurz, Sie haben einen neuen Leser gefunden, und das nicht nur für trübe Stunden. Grüße aus der Kulturstadt Halle an der Saale.

  3. Lieber Herr Sailer, die Antwort bzgl. all Ihrer Überlegungen ist ziemlich einfach:
    1.) Die Mutationen haben sich so entwickelt, dass sie jetzt keine Gefahr mehr darstellen.
    2.) Wenn ich nicht geimpft worden wäre, wäre ich an meiner Corona-Erkrankung gestorben.
    Gegen diese beiden Aussagen kommt man nicht an.
    Eine mögliche Einsicht artikuliert sich noch darin, dass man so krank wie nach der Impfung noch nie gewesen sei, aber über Folgeschäden habe ja auch niemand etwas wissen können.
    Es gibt keine Hoffnung!
    Auch der Wunsch, dass der ganze Kram irgendwie im- oder explodiert hilft einem nicht weiter.
    Ich empfinde es aber sehr schön, dass Sie immer noch die Energie aufbringen, um vielleicht doch noch Menschen „aufzuklären“.
    Ihre Artikel lese ich mit großer Freude. Sie verhallen aber wie die von Hermann Gremliza.
    Mit besten Grüßen U. Sandschoen

  4. Ja, da mögen Sie, Uli, recht haben, mit dem Verhallen; doch vorher haben viele Menschen Mut daraus geschöpft, schon allein, weil sie sich bestätigt sehen. Und man lernt auch etliches dazu, oder?
    Was her muss, ist ein gewaltiger Generalstreik in Deutschland – „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“… Doch bei uns regiert wohl die Angst vor den Konsequenzen, vor Arbeitsplatzverlust o. Ä. Erst wenn das Geld futsch ist oder die Landwirtschaft zusammenbricht oder der Strom flächendeckend stottert oder Kinder und Jugendliche noch mehr instrumentalisiert werden sollen oder der Beschuss von Ramstein droht oder oder oder … regt sich evtl. etwas.

  5. Das Digitale ist der pure Lügenverstärkungsraum und Denkverhinderungs-Fabrik. Nirgendwo sonst ist Erkenntnisfortschritt unmöglicher, leichter zu hintertreiben als im Internet. Die allfälligen Trolle können immer und überall jederzeit jede Diskussion wieder auf „Start“ zurück setzen, indem sie einfach die Mainstream-Lügen hineinschreien. Und dank „Nettiquette“ und „ja keine Hassrede“, kurz durch Kindergartenregeln, kann keine adäquate Reaktion auf die allfälligen Lügen erfolgen.

    Das Digitale, Internt und a-„soziale Medien“, dienen zur Infantisierung und Debilisierung der Bürger und Wähler. Wir stehen erst am Anfang der Entwicklung zur totalen Verblödung.

    In der Coronawahnzeit hat man gesehen, wie leicht man mithilfe von PR-Techniken, Verhaltenswissenschaften und dem Digitalen vorheriges Wissen ins glatte Gegenteil verkehren kann.

    Plötzlich waren Gesunde ansteckend.
    Plötzlich war Atemdepresssion heilsam und nützlich.
    Plötzlich waren Gesunde von Viren bedroht. (Viren und jegliche Erreger sind nur für Kranke, Alte und Schwache gefährlich. Es gibt keine Seuchen in gesunden Bevölkerungen, Gruppen, Populationen.)
    Plötzlich war Gehorsam wiede erste Bürgerpflicht.
    Plötzlich war Eile (bei der Impfstoffentwicklung: „Teleskopierung“) besser als Sorgsamkeit.
    Plötzlich war Denunziation wieder „in“.
    Plötzlich hieß Konformismus „Solidarität“.
    Plötzlich war Hassrede von höchster Ebene herab gesellschaftsfähig.
    Plötzlich war eine gleichgeschaltete Medienlandschaft ein Zeichen für Demokratie und Freiheit.

    Erst kürlich habe ich in einem „Freien Radio“ einen Bericht über die angeblich ganz, ganz schreckliche Vogelgrippe hören müssen. Also das zurückdrehen des Erkenntnisstandes wird überall betrieben. Aber nirgendwo geht es mit so wenige Aufwand und mit so wenig Personal wie in der Digisphäre. Die fluiden Datenströme bieten sich gerade dazu an jederzeit und immer wieder nach Bedarf die Geschichte neu umzuschreiben, Erkenntnisse wieder zu „vergessen“, Lügen immer wieder neu aufzukochen.

    „Wikiblödia“ ist das Paradebeispiel dafür wie eine kleine versteckte, jeder demokratischen Kontrolle entzogenen, gestuerte Gruppe die angeblich gültige Geschichte schreibt und nach Bedarf umschreibt, das angeblich gerade einzig korrekte Weltbild formt und jederzeit neu anpasst und neu formatiert.

    Es ist natürlich Schade, aber die Hoffnungen auf das Internet als demokratisches Forum muss ein Realist heute völlig aufgeben. Wie soll es aber auch anders sein mit einem Medium, dessen Infrastruktur vollständig in fremden, eigene (Politik- oder Profit-)Interessen verfolgenden Händen liegt, und PR- und Geheimdienst-Agenten, Trolle, „Influenzer“, Polit-Kader und angestellte Meinungsbeeinflusser sich jedes beliebige Mäntelchen umhängen können und als alles mögliche auftreten können, wie sie gerade wollen, ja sogar in vielfacher Ausfertigung („Sockenpuppen“) und digital verstärkt und vervielfältigt.
    Die Digisphäre ist der „Darkroom“ um unerkannt Hirne zu ficken. Natürlich macht das nur ein ganz bestimmter Menschenschlag. Nämlich die anstands- und ehrlosen, profitgeilen, selbstsüchtigen, asozialen Käuflinge.

    Das Digitale ist das Herrscherreich der Asozialen. Nirgendwo sonst können die sich so leicht und schier unerkennbar unter die Anständigen mischen und ihr unheilvolles Werk tun.
    Ich hoffe, wir finden eines Tages zurück zum Realen, Analogen, wo man Menschen wenigstens noch halbwegs anhand der Vielzahl von Signalen die jeder sendet, beurteilen und einschätzen kann, wo das Bauchgefühl uns noch hilft anstatt völlig dem Abstrakten und Wortgeklingel mit gefälschten Bildern versehen, ausgeliefert zu sein.

    1. lieber Albrecht Storz,
      ich möchte dir zumindest einen Teilwiderspruch entgegenschleudern. Das Internet ist nicht in seiner Gesamtheit so hoffnungslos schlecht wie von dir beschrieben.
      Ich hätte ohne Internet zum Beispiel nicht den Michael Sailer in mein Bewußtsein aufgenommen wie auch etliche andere Leute. Wenn ich mir den Erkenntnisstand meines zu seinen Lebzeiten sehr spirituell orientierten Großvaters und seiner „heiligen“ Bücher anschaue und vergleiche mit dem, was sich da in 80 Jahren geändert hat, auch durch das Internet – das ist außerordentlich. Ich meine, daß die Blöden noch blöder, die Suchenden jedoch fündiger werden können durch dieses Medium. Katalytisch sozusagen. Schöne Grüße aus dem Ural

  6. Ich würde mich gerne schützen; vor denen, die meinen, sie müssten mich ob meiner Unvernunft gar unter Androhnung von Strafen „beschützen“.

    Solche Badeverbotschilder haben sie hier (im Pfälzerwald) übrigens auch aufgestellt; an einem Badesee. „Ungeübte Schwimmer“ könnten wegen dort herumtreibender Netzalgen „Panikattacken“ erleiden, weshalb man einfach allen das Baden verboten hat. Andernorts „beschützt“ mich meine liebe Stadtverwaltung seit einem Vierteljahr durch ein Radverkehrsverbot auf der einzigen asphaltierten Verbindung von der Stadt in meinen Vorort – und schickt mich stattdessen auf eine unbefahrbare und gemeingefährliche Schotterpiste.

    Kann sich eigentlich noch jemand außer mir an die Hochzeit der neoliberalen Scheißhausparole „Eigenverantwortung“ erinnern? Was wurde aus der eigentlich? Galt die am Ende dann doch etwa nur, um die Menschen vom kaputtgesparten gesetzlichen ins private „Rentensystem“ (und somit in die Arme der Finanzmafia) zu treiben?

    Wo war die „Eigenverantwortung“ eigentlich während Corona? Und wo ist sie in Sachen „Hitze“ oder „Klima“?

    1. @D.S.

      Im Verbote aussprechen/Verbotschilder aufstellen, war der obrigkeitshörige teutsche Michel schon immer gut.

      „Rasen nicht betreten“, „Hunde an der Leine führen“, „Unbefugten ist der Zutritt untersagt“, „Ausfahrt freihalten“, „Abstand halten“, „Maske tragen“…

      Und „Eigenverantwortung“ ist keine Option mehr.

      Stattdessen ein „fürsorglicher großer Bruder“ (alternativ: große Schwester, großes Etwas… wegen der Geschlechterneutralität), der sämtliche Entscheidungen für seine Untertanen trifft. Denn die sollen nur noch funktionieren und nicht mehr selbständig entscheiden.

      Es scheint auch in vielen Fällen zu wirken.

      Wer aufmerksam durch die Gegend späht, seine Mitmenschen häufig beobachtet und daraus „die richtigen Schlüsse zieht“, wird sich über die ständig steigende Massenverblödung nicht mehr wundern.

      Das ist kein Zufall, sondern eine bewusst herbeigeführte Destabilisierung von allem, was noch vor wenigen Jahren, als weitestgehend „wertbeständig“ oder im besten Fall „konservativ“ galt.

      Sicherlich nur eine weitere Verschwörungstheorie von einem Covidioten, Rääächtsradikalen, Anti-Sem…, Aluhut-Träger usw.

      Ein schönes Wochenende während einer der fürchterlichsten Hitzeperioden seit Menschengedenken. Trinkt ausreichend, legt Euch in den Schatten und macht nichts, was Nosferatu Lallerbach nicht vorab höchstpersönlich abgesegnet hat… 😉

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