Schweden sterben dreifach (Inder nicht)

Weil sich das Bundesgesundheitsministerium und die ihm unterstellten Robert-Koch- und Paul-Ehrlich-Institute seit bald zwei Jahren beharrlich weigern, repräsentative Studien zu Covid-19 durchzuführen und etwas anderes als diffusen Zahlensalat und pseudostatistischen Nebel zu produzieren, wissen wir weder, wie viele Menschen im Land irgendwann mal mit SARS-CoV-2 infiziert waren (also immunisiert sind), noch wie viele Geimpfte tatsächlich kurz nach der mRNA-Spritzung sterben – ob das also weniger sind, als statistisch zu erwarten wäre (was für die Behandlung spräche), oder mehr (was ein Argument dagegen wäre).

In Indien ist man da weiter. Dort wurden in einer repräsentativen Untersuchung bei 97 Prozent der Menschen Antikörper festgestellt. Was bei einer „Impfquote“ von 28,09 Prozent ganz bestimmt nichts mit den mRNA-Spritzungen zu tun hat – zumal sich da der „wissenschaftliche Konsens“ in den letzten Wochen in erstaunlichem Tempo ändert: Zunächst wurde eine „Herdenimmunität“ bei 55 Prozent „Durchimpfung“ versprochen, dann bei 65 Prozent, dann bei 75, dann bei 85. Dann stellte sich die „Verschwörungstheorie“, daß es bei Erkältungskrankheiten und Zoonosen keine „Herdenimmunität“ geben kann, als wahr heraus. Deshalb sind nun 150 Prozent nötig (weil eine doppelte „Impfung“ keine „vollständige Impfung“ mehr ist).

Weil eine Immunität bei Erkältungskrankheiten erfahrungsgemäß ungefähr ein oder zwei Jahre oder länger hält, wenn man mal krank war, die mRNA-Gentherapie aber überhaupt keine Immunität erzeugen kann, sondern das Immunsystem schwächt, dafür aber in den seltenen Fällen einer Erkrankung an dem Virus, das in etwa 6 Prozent der „Fälle“ nachgewiesen werden kann, (angeblich) für einen etwas „milderen Verlauf“ sorgt, dürfte Indien in seiner nächsten Grippesaison besser dran sein als die Deutschen in der jetzt beginnenden.

In der „laufen“ wie jedes Jahr die Krankenhäuser und Intensivstationen „voll“. Die „Hospitalisierungsrate“ beziehungsweise „7-Tage-Inzidenz Hospitalisierungen“ (die neueste der zwecks Verwirrung eingesetzten Pandemievariablen) beträgt momentan 5,34, was allerorten die Alarmglocken läuten und die Lockdown-Kommandeure auf den Plan treten läßt. Letztes Jahr lag sie an Weihnachten bei etwas über 15, noch im April bei 9. Da, könnte man sagen, kommt was auf uns zu: ein Lockdown bis Pfingsten. Aber das sind wir ja gewohnt, und wer’s noch nicht gewohnt ist, wird sich in den nächsten Jahren schon dran gewöhnen.

Wo wir schon beim Zahlensalat sind: Die „Hospitalisierungsrate“ wird von den „Corona“-Sternendeutern gerne mit der „Impfquote“ in direkten Zusammenhang gebracht. In Bayern, heißt es, seien beschämend wenige „geimpft“, während es im hohen Norden viel weniger Verweigerer gebe. Kann sein. Die Einzelstaatenstädte mal weggelassen, liegen die Doppelstichquoten zwischen 74,3 Prozent (Saarland) und 57,6 Prozent (Sachsen). Die „Hospitalisierungsrate“ beträgt allerdings im Saarland 3,35, in Sachsen 2,39. Da wird’s schon sehr salatig. Spitzenreiter der „Hospitalisierungsrate“ ist jedoch Thüringen („IQ“: 61,8 Prozent) mit 17,55. Spätestens da wird der Zusammenhang arg löchrig.

Gibraltar hat derweil eine wahrhaft traumhafte „Impfquote“ von 121,07 Prozent erreicht (118,18 Prozent Doppelstich). Die „Inzidenz“ liegt dort bei etwas über 1.000. Da könnte man einen anderen Zusammenhang vermuten.

Aber das sind ja alles nur Korrelationen, und wieder mal müssen wir uns daran erinnern, daß Covid-19 eine sehr seltene Krankheit ist, was manche statistischen Vergleiche schon deshalb absurd macht, weil die Zahl der tatsächlichen Fälle so gering ist, daß sie statistisch nicht ins Gewicht fällt.

Zum Beispiel sind in Gibraltar seit Ende Februar (als die ersten „Impfungen“ ihre „Wirkung“ entfalteten) sechs Menschen an/mit Covid-19 gestorben. Zuvor waren es insgesamt 98. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2020 (Ende Februar bis 21. November) starb allerdings dort niemand an/mit.

Derzeit indes liegen nur zwei Menschen in Gibraltar mit positivem Test im Krankenhaus. Da jubelt der mRNA-Fanclub: „Na also! Es wirkt!“ Aber auch da muß man wieder umrechnen: Angesichts der Einwohnerzahl von Gibraltar bedeutet das eine „Hospitalisierungsrate“ von 7. Es ist eine Wirrnis, und die entscheidende Frage, die sich aus dem Zahlensalat ergibt, lautet: Besteht ein Zusammenhang zwischen der „Impfung“ und der Verbreitung von Covid-19? Die Antwort ist nach allem, was wir wissen, klar: ein entschiedenes Nein.

Also fragen wir doch mal was anderes: Wie geht es den Menschen nach der mRNA-Spritzung? Dazu gibt es einige Hinweise, die wir alle kennen: Millionen Fälle von schwerwiegenden „Nebenwirkungen“ und „unerwünschten Ereignissen“, zehntausende Todesfälle. Aber schon angesichts der bekannten Dunkelziffern sind solche Zahlen kaum ein echter Anhaltspunkt. Nun gibt es einen solchen, ausgerechnet (mal wieder) aus dem bösen Schweden, das schon bei den Lockdowns und anderen Sanktionen und Züchtigungen nicht richtig mitmachen wollte und damit auch noch besser weggekommen ist als alle anderen europäischen Länder. Und das, was man da erfährt, ist erschreckend und gespenstisch.

Nämlich führten dort Anna und Peter Nordström und Marcel Ballin von der Universität Umea eine Studie mit etwas über 4 Millionen Probanden durch, die alle doppelt „geimpft“ waren, um festzustellen, ob und wie gut die mRNA-Spritzung vor einer symptomatischen Covid-19-Infektion, vor Hospitalisierung und Tod schützt.

Zur Orientierung: Schweden hat 10,6 Millionen Einwohner, von denen normalerweise zwischen 1. April und Anfang August (dem für die Studie relevanten Zeitraum) innerhalb von zwei Wochen durchschnittlich etwa 3.300 sterben – aus allen möglichen Gründen. Das sind (grob gerechnet) 0,031 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Von den doppelt gespritzten Teilnehmern der Studie hingegen starben innerhalb von zwei Wochen nach der „Impfung“ 3.939. Das sind etwas mehr als 0,097 Prozent. „Geimpfte“ sterben also mehr als dreimal so oft wie nicht „Geimpfte“.

Man wird nun einwenden: Es wurden ja weitaus mehr alte als junge Schweden geimpft, und die Alten sterben natürlicherweise häufiger als die Jungen. Aber das Argument führt in die Irre: 3.939 sind nun mal mehr als 3.300. Selbst wenn man annähme, alle Schweden, die zwischen April und August 2021 starben, seien Teil des Studienpersonals von 4 Millionen gewesen und es sei von den restlichen 6,6 Millionen Schweden kein einziger gestorben, bleiben 639 pro Doppelwoche übrig, die nicht hätten sterben dürfen, egal ob alt oder jung, krank oder gesund. Das ist eine Übersterblichkeit von gut 19 Prozent. Und zwar allein für die „geimpften“ Studienteilnehmer. Rechnet man den Rest der Bevölkerung hinzu – der das natürliche und sonstige Sterben ja nicht vier Monate lang einfach verweigern konnte –, ist sie um ein gutes Stück (mindestens die Hälfte) höher.

Eine Übersterblichkeit gibt es seit dem Sommer übrigens auch in Deutschland. Woher sie kommt, interessiert niemanden. Gleichzeitig kam (und kommt) es zu einer nie dagewesenen Häufung von kardiovaskulären und neurologischen Notfällen (im Link auf Seite 4). Ob da ein Zusammenhang besteht? Das könnte man untersuchen. Wenn das Bundesgesundheitsministerium das wollte.

Das alles kann Zufall sein, klar. Wenn morgen früh die gesamte Bevölkerung von Bielefeld stirbt und Bielefeld damit zu existieren aufhört, kann das auch Zufall sein. Es könnte aber auch kein Zufall sein. Wir wissen nur eines: eine „Verschwörungstheorie“ ist es ganz sicher nicht.

(Vielen Dank an Christof Kuhbandner für den Hinweis.)

Nachtrag: Ein guter Freund, der sich mit Statistik wesentlich besser auskennt als ich, schreibt dazu folgendes, und ich gebe das zu bedenken:

Im Grunde geht es ja darum, die beobachtete Anzahl an Todesfällen bei den vier Millionen Geimpften in einem Zeitraum von zwei Wochen nach der Impfung mit der statistisch für diese Personengruppe erwartbaren Anzahl an Todesfällen zu vergleichen.
Was definitiv stimmt, ist die beobachtete Anzahl von Todesfällen bei den vier Millionen Geimpften in einem Zeitraum von zwei Wochen nach der Impfung: Laut der Studie sind das 3.939 Todesfälle.
Alex Berenson nimmt nun an, daß – wenn die Gruppe der Geimpften alle statistisch erwartbaren Todesfälle enthalten würde – die statistisch erwartbare Anzahl an Todesfällen der Anzahl an Todesfällen entsprechen würde, die für ganz Schweden für einen Zeitraum von zwei Wochen üblicherweise beobachtet wird. Genau das ist aber ein Irrtum, denn die statistisch erwartbare Anzahl an Todesfällen hängt davon ab, über welchen Zeitraum hinweg die vier Millionen Personen geimpft wurden.

Man kann sich das folgendermaßen klar machen: Nehmen wir an, alle vier Millionen Personen würden am selben Tag geimpft und die Impfgruppe enthielte alle Personen , die in den nächsten zwei Wochen sowieso verstorben wären. In diesem Fall würde Alex Berensons Rechnung tatsächlich stimmen: Die statistisch erwartbare Anzahl an versterbenden Personen wäre dann genau die Anzahl der Personen, die üblicherweise im saisonalen Zeitraum der Impfung binnen zwei Wochen verstirbt – also 3.300 – und die Anzahl der tatsächlich beobachteten Todesfälle – 3.939 – läge deutlich darüber.

Wie ist es aber, wenn alle vier Millionen Personen nicht am selben Tag geimpft würden, sondern verteilt über mehrere Tage? Nehmen wir den Fall an, daß die vier Millionen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen geimpft werden und die am ersten Tag geimpften zwei Millionen Personen alle Personen enthalten, die binnen zwei Wochen nach der Impfung sowieso verstorben wären. Dann wäre die statistisch erwartete Anzahl an Todesfällen für diese zwei Millionen Personen 3.300. Für die am darauffolgenden Tag geimpften zwei Millionen Personen wäre aber die statistisch erwartbare Anzahl an Todesfällen binnen der zwei darauffolgenden Wochen nicht null. Das wäre nur für die darauffolgenden 13 Tage der Fall – diese Todesfälle wurden ja bereits in die Berechnung für den Impftag vorher einbezogen – aber am 14. Tag käme wieder die für einen Tag statistisch erwartbare Anzahl an Todesfällen hinzu (wenn man annimmt, dass auch am zweiten Impftag die Impfgruppe wieder alle im Zeitraum der nächsten zwei Wochen sowieso versterbenden Personen enthält). Pro Tag versterben im in der Studie verfolgten saisonalen Zeitraum 236 Personen, damit müßte die statistisch erwartbare Anzahl an Todesfällen 3.300 + 236 = 3536 betragen. Mit jedem weiteren Tag, über den die Impfung von vier Millionen Personen verteilt wird, wird die statistisch erwartbare Anzahl an Todesfällen also größer (immer unter der Annahme, daß die Impfgruppe immer alle zu erwartenden Todesfälle enthält), und bereits bei einer Verteilung auf vier Tage wäre die statistisch erwartete Anzahl an Todesfällen höher als die beobachtete Anzahl von 3.939 Todesfällen.
Das einfache Argument von Alex Berenson träfe also nur dann zu, wenn alle vier Millionen Personen binnen minimal drei Tagen geimpft worden wären, was nicht so war.
Das muß wiederum nicht heißen, daß die Impfung die Anzahl der Todesfälle nicht erhöht hat. Um das zu untersuchen, müßte man die statistisch erwartbare Anzahl an versterbenden Personen pro Impftag schätzen, und dafür müßte man die Zusammensetzung der geimpften Personengruppen genauer kennen und anhand dessen die statistisch erwartbare Anzahl an Todesfällen abschätzen.
Das einfache Argument von Alex Berenson ist also nicht aussagekräftig.“

Auf weitere Diskussionen bin ich gespannt. #alexberenson

6 Antworten auf „Schweden sterben dreifach (Inder nicht)“

  1. Man fragt sich ja schon und der Druck ist ja schwer auszuhalten: wenn doch (fast) alle es für richtig halten und mitmachen dann kann es doch nicht falsch sein. Eine historische Anekdote:

    Richard Feynman, später Nobelpreisträger, war als junger Physiker beim Bau der Bombe in Los Alamos dabei und erzählt in seiner Autobiographie, mit einer geradezu frappierenden Offenherzigkeit, wie das dort ablief. Den Erfolgsdruck, selbstverständlich, auch dem gesellschaftlichen und politischem, unter dem alle standen, das Ziel, diesen Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen, wer schafft es als erster, wir oder die Nazis, in der festen Überzeugung, das entscheidet den Krieg, die Zukunft der Menschheit.
    Nachdem beim ersten Trinity-Test die Bombe hochgegangen war brach eine ungeheure Begeisterung aus, man feierte Parties, machte die Gegend unsicher, Jubel und ausgelassene Freude. Feynman kann sich genau erinnern, einer nicht, der saß nur herum mit saurer Miene, Robert Wilson. Er fragte ihn warum er denn so ein Gesicht mache: Es ist etwas Furchtbares, was wir gemacht haben.
    Aber Sie haben doch damit angefangen protestiert Feynman, Sie haben uns dazu gebracht. Und beschreibt dann, wie es ihm, wie es allen ging: sie hatten aus gutem Grund angefangen, hart daran gearbeitet, aufregend war es und Spaß hat es auch gemacht. Aber jeder, die ganze naturwissenschaftliche Elite, hat aufgehört zu denken.
    Einfach aufgehört zu denken.

    Nur einer nicht.

  2. Dann stellte sich die „Verschwörungstheorie“, daß es bei Erkältungskrankheiten und Zoonosen keine „Herdenimmunität“ geben kann, als wahr heraus.

    Seit wann ist das eine „Verschwörungstheorie“ ?

    Ist Kekulé neuerdings VT, der sagt das schon lang.

  3. P. S.: mir wär auch neu, dass A. Kekulé die Covid Geschichte als

    – Wahn
    – harmlose Erkältung
    – Einbildung
    – Teil des Großen Reset
    – Inszenierung einer naziartigen Impf-Mafia

    u. ä.

    darstellt, wie es z. B. ein Herr Michael Sailer zu thun beliebt.

    Mit enormem Aufwand an Zeit und „Hirnschmalz“

    Lustigerweise bezog er, der Kekulé, sich in den beiden letzten Sendungen des MDR podcast positiv u. anerkennend auf Drosten.

    Drosten, der hier mit übelsten Stänker-ad personam-Gekeife bedacht wird

    (Geistesgestörter, reif für die Einweisung, wirr, ungewaschene Haare usw.)

    … also was für ein Niveau, chapeau !

    Wer spinnt eigentlich am meisten in der Runde ??

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von Michael Sailers Blog

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen