(periphere Notate): Fluchtwege aus dem Menschenrecht

Wenn in Deutschland die Verfassung geändert wird, kriegt das der Inhaber der Staatsgewalt meistens nicht so richtig mit. Im Normalfall gibt es im Bundestag nach ein paar Plapperbeiträgen eine kurze Abstimmung, und schon ist das Einschneidendste, was es in einem Land geben kann (eben: eine Änderung der Verfassung) beschlossen. Ob damit irgendwelche Kleinigkeiten „reformiert“ werden oder der Staatsbankrott beschlossen, Menschenrechte „ausgesetzt“ oder „Verteidigung“ zur Führung von Angriffskriegen mit Atombomben umdefiniert, ist egal.

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Belästigungen 02/2017: Ich will dieses Gespräch nicht mehr führen müssen! (und hören auch nicht)

Ein guter Freund hat mal einen schlauen Satz gesagt, den ich seither bei Anlaß und Gelegenheit gerne zitiere. Wir standen in einem vom Zufall der Nikotinvorliebe zusammengewürfelten Pulk vor der Kneipe, zogen am Stengel und lauschten notgedrungen irgendeinem Small-talk-Geplänkel, gespickt mit den üblichen Vokabeln des zeitgenössischen Diskurses von „im Grunde“ bis „tolerant“, von „ambivalent“ bis „zu Gemüte führen“, von „zeitgleich“ bis „nichtsdestotrotz“ und „zweifelsohne“, bis dem Freund der Kragen platzte und er zu niemand bestimmtem sagte: „Könnt ihr mal aufhören mit eurem Scheißgespräch?“

Seitdem werde ich diesen Satz nicht mehr los. Immer wenn jemand in sein öffentliches Telephon einen Satz hineinplärrt, der in Fernsehserien längst verboten sein sollte, und in Wirklichkeit bloß „Leck mich doch am Arsch“ „Belästigungen 02/2017: Ich will dieses Gespräch nicht mehr führen müssen! (und hören auch nicht)“ weiterlesen