(periphere Notate): Gedankenwinde eines unblutigen Laien

Jeder Kult hat seine magischen Symbole, Zeichen und Rituale. Bei der derzeit leider weithin hegemonialen Weltuntergangssekte und ihren diversen Inquisitionsorganen sind dies neben der markanten Gesichtsverhüllung zum Beispiel die Zahlen zehn und 2030: In praktisch jeder Predigt wird mindestens ein „Zehn-Punkte-Plan“ oder seine demnächste Erstellung angekündigt (was an sich schon verdächtig ist: Wenn jemand einen noch unbekannten Plan aufzustellen verspricht, woher weiß der dann schon, wie viele Punkte er haben wird?), der jeweils bis zum Jahr 2030 reichen oder bis dahin umgesetzt werden soll, zur Rettung der Welt selbstverständlich.

Hinzu kommt das allgegenwärtige große Kreuz (X, selbstverständlich ohne Haken!), das derzeit (aus allerdings naheliegenden Gründen) auf sämtliche Wahlplakate gedruckt wird. Beinahe hätte ich geschrieben, es sei dort zu sehen, das ist es aber überwiegend nicht, weil Wahlplakate neuerdings auf eine Art Wellplastik gedruckt, mit Plastik-Kabelbindern befestigt und praktisch unmittelbar nach Anbringung von empörten Menschen so zusammengetreten werden, daß man sie zwar noch sieht, aber nicht mehr lesen kann, was darauf behauptet wird (meistens sowieso nur „XY wählen!“).

Daß die Plattform der Online-Streitjunkies nun nicht mehr „Twitter“, sondern „X“ heißt, ist sicherlich ein Zufall. Zumindest so lange, bis „Facebook“ in „X-Book“ umbenannt wird. Da es sich bei beiden um CIA-Projekte und -Produkte handelt, wäre das naheliegend. Spätestens bei „Gxxgle“ wäre Zufall als klassische Erklärung zur Vermeidung von „Verschwörungsmythen“ nicht mehr hinreichend.

Eine der wichtigen Strategien der Wahlpropaganda der NSDAP unter Hitler war das Verharren im Ungefähren und Vagen – Forderungen und Versprechungen wurden nur äußerst selten und punktuell etwas konkreter. Ein zentrales Element war die „Stärkung der Volksgemeinschaft“, mit der man die unterschiedlichsten Klassen, Schichten und Gruppen erreichen konnte – unschwer wiederzuerkennen im schwammigen „Unterhaken“, das heutige deutsche Regierungsparteien bei jeder Gelegenheit fordern und beschwören.

Ein weiterer Trick bestand in der „Umdeutung“ von befeindeten „Gegnern“. Unzweifelhaft vom Finanzkapital maßgeblich unterstützt und am Leben gehalten, hetzte die NSDAP zumindest zu Anfang gegen eben dieses Finanzkapital. Um dem Dilemma zu entkommen, wurde das Finanzkapital sozusagen geteilt und erweitert: Es war nicht mehr das Finanzkapital an sich, das das deutsche Volk „ausblutete“ und zu bekämpfen war, sondern das jüdische Finanzkapital, mit Betonung auf der „jüdischen Komponente“, womit zugleich jeder (zumindest vermeintlich) jüdische Mensch zum Gegner wurde und das Finanzkapital aus dem Fokus rückte. Eine Art „Rückwärtsecho“ dieser Strategie findet sich heute in dem Dogma, alleine die Erwähnung von Namen wie Rothschild, Soros und Rockefeller sei ein untrügliches Anzeichen für „Antisemitismus“.

Umgekehrt und im gleichen Sinne „kämpft“ man „gegen Rechts“. Wenn sich auf einer Demonstration zum Beispiel von „Corona“-Gegnern ein „Rechter“ identifizieren läßt (und sei’s ein geheimdienstlich oder medial eingeschleuster Hampelmann), ist die ganze Demonstration „rechts“, was sich binnen kurzer Zeit auf sämtliche Gegner oder auch nur Kritiker der „Corona“-Sanktionen ausdehnen ließ: Wer auch nur zu äußern wagt, die „Impfung“ sei möglicherweise nicht das, als was sie verkauft wird, oder es sei ein absurder Unfug, Menschen zum Schutz vor einer Erkältung das Lesen von Büchern auf Parkbänken oder das Verlassen der Wohnung nach 22 Uhr zu verbieten, ist automatisch „rechts“. Und da Menschen, die irgend etwas in dieser Richtung äußern, „rechts“ sind, ist folglich auch alles andere, was sie äußern, „rechts“, sei es die Verteidigung von Grund- und Menschenrechten oder der Zweifel an tausenden „Hitzetoten“ in einem mäßig warmen Sommer.

„Sechs Jahre Müßiggang“, plärrte der „Grüne“ Boris Palmer im Februar und meinte syrische Flüchtlinge, von denen die Hälfte keiner Arbeit nachgeht, seien „keine gute Grundlage für Integration“. Da muß ich entschieden widersprechen und zugleich die Frage nahelegen, in was denn da „integriert“ werden soll. Und selbstverständlich kommt es darauf an, was man unter „Müßiggang“ versteht. Die Vermeidung stumpfsinniger, öder und sinnloser Bullshit-Jobs ist dabei nur ein erster Schritt.

Neulich mußte ich – zugegeben: nur zu dem Zweck, darüber lästern zu können – eine zweifellos gut gemachte Propagandaproduktion des deutschen Staatsfunks zum Thema „Revolution der Erneuerbaren“ anschauen. Da wurden tatsächlich alle Register gezogen, um dem gläubigen Untertan einzuhämmern, daß die technokratisch-technologische Zukunft nicht mehr aufzuhalten sei und ihn hinwegfegen wird ins Paradiesreich des ewigen Wohlstands. Tatsächlich war selbst ich danach so beeindruckt, daß die offensichtlichen Lügen eine gewisse Überzeugungskraft entfalteten und die selbstverständlichen Gegenargumente sich eine gewisse Zeit lang in höflicher Zurückhaltung übten.

Zum Beispiel aber gibt es ja bekanntermaßen keine „Erneuerbaren“ (gemeint sind mit dem Flaps immer „Energien“). Eine Energie, die weg ist, kann nicht erneuert, sondern nur durch weitere, neue Energie ersetzt werden. Gemeint ist (wir wissen es ja): Fossile Energieträger sind, wenn man sie einmal verbrannt hat, unwiederbringlich weg. Was nicht ganz stimmt; aber wenn „wir“ nur so viel an Erdöl, Erdgas und Kohle verbrennen, wie laufend neu entsteht, dann wird es auf Erden tatsächlich recht dunkel, trüb und kühl.

Der Wind hingegen bläst unbeirrt weiter, egal wie viele Windräder man ihm in den Weg stellt. Was auch nicht ganz stimmt; aber der Zeitpunkt, an dem in Deutschland so viele Windräder herumstehen, daß deren bremsende Gesamtwirkung für „Zero Wind“ sorgt, ist schon noch ein paar Jahre entfernt. „Erneuerbar“ sind aber auch die Räder nicht – nach einiger Zeit zerflocken und zerbröseln die Rotoren, die übrigens zu einem nicht geringen Teil aus fossilen Brennstoffen hergestellt werden. Dann muß man sie ersetzen und den alten Schrott – weil er extrem umwelt- und gesundheitsschädlich ist – irgendwie entsorgen. Eine Methode dafür gibt es nicht. Noch nicht, heißt es, aber bald schon; und logischerweise denken wir da an die Atomkraft und ihren Müll, von dem man uns jahrzehntelang das gleiche erzählt hat.

Und übrigens sei noch dies erzählt: Bill Gates, hören wir, will neuerdings „kleine“ Atomkraftwerke bauen, weil sonst seine Server zusammenbrechen, und diese „Meiler“ mit Atommüll betreiben. Wir dürfen gespannt sein und uns fragen, seit wann eigentlich ein beliebiger Privatmann zu privaten Zwecken ein Atomkraftwerk bauen (lassen) darf und ob wir das auch dürfen.

Zurück zu den Windrädern, die ja nicht nur aus (nicht erneuerbaren) Flügeln bestehen, sondern zudem aus Kubikkilometern Spezialbeton und Stahlgerüst, die zum großen Teil in den Boden von Wäldern versenkt werden. Das heißt: ehemaligen Wäldern, weil wachsen darf und kann dort, wo man die Dinger einbetoniert und errichtet, selbstverständlich nie wieder etwas. Neben hunderttausenden, in Summe Millionen und Abermillionen Bäumen werden dort auch Tiere, Insekten, Pflanzen, Pilze und Hekatomben von Mikroorganismen vernichtet, die für „das Klima“ aber offenbar keine Rolle spielen und deshalb bedenkenlos vernichtet werden dürfen.

Ganz so einfach ist das aber schon auf den ersten Blick nicht: Schließlich „ernten“ Bäume und andere Pflanzen zum Beispiel Kohlendioxid aus der Luft und verwandeln es in Grün, Holz und irgendwann – horribile dictu! – Kohle. Wenn man auf das derzeit gängige Kohlendioxid-Glaubensbekenntnis schwört (was ich entschieden nicht tue, aber egal), steigt somit durch jedes errichtete Windrad der Kohlendioxidgehalt der Luft und „schädigt“ das „Klima“ (was Blödsinn ist, aber wie gesagt: Machen wir die Irrlehre mal mit). Das Windrad wiederum erzeugt Energie, die (der Theorie zufolge) dadurch nicht mehr durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen erzeugt werden muß. Unter günstigsten Bedingungen bleibt der Kohlendioxidgehalt der Luft also irgendwie und ungefähr gleich. Aber nur wenn man für jedes errichtete Windrad oder eine bestimmte Zahl der Dinger ein Kohle-, Gas- oder Ölkraftwerk abschaltet. Allerdings stellt sich die Frage, wozu man den ganzen Aufwand überhaupt betreibt, wenn am Ende nur wieder das gleiche herauskommt, was am Anfang schon da war.

Zumal man ja für die Windräder fossile Brennstoffe braucht – nicht nur für die Flügel, sondern auch für den Beton, zu dessen Herstellung extrem hohe Temperaturen erzeugt werden müssen, die sich mit Windrädern (oder dem damit erzeugten Strom) nicht oder nicht so einfach entfachen lassen. Man mag einwenden, es sei sinnvoller, fossile Brennstoffe in Epoxidharz zu verwandeln als sie zu verbrennen, aber soweit ich weiß, läßt sich Erdöl nicht einfach so in Epoxidharz verwandeln, sondern es muß zu diesem Zweck fraktioniert und raffiniert werden, wobei halt auch Schweröl, Heizöl, Benzin und anderes Zeug anfällt. Das könnte man freilich in die Erde zurückpumpen, statt es zu verbrennen, aber irgendwie wirkt diese ganze Vorgehensweise wirr und abwegig. Andererseits bin ich da absolut kein Fachmann. Vielleicht läßt sich dieses magische Harz irgendwann auch aus Mais oder alten Kaugummis herstellen, wer weiß.

Früher indes hieß es – und man erinnere sich: Dafür wurde mal eine ganze Partei gegründet!, – es sei am sinnvollsten, Energie zu sparen. Deshalb schärft man uns bisweilen ein, wir sollten das Licht früher ausschalten, nicht so oft baden und nicht mit dem Auto zum Bierholen fahren. Andererseits kann ein armer Wurm wie ich, der noch nie ein Auto oder auch nur den entsprechenden Führerschein besessen hat, die titanischen, unvorstellbaren Energiemassen, die zum Beispiel die Bauwirtschaft, die Windradindustrie und Microsoft verschlingen, durch das Aufstellen von selbstgezogenen Kerzen und eine gezielte Körperunhygiene nicht in einer Million Jahren ausgleichen.

So gesehen erhält die Zerstörung der deutschen Industrie, die die „Grünen“ derzeit betreiben, einen umweltfreundlichen Aspekt: Für unsere paar Glühbirnen und Wasserboiler wird der Strom schon noch reichen, und der Rest von dem Zeug kommt dann eh aus den USA und China! Was allerdings dem „Klima“ (wiederum: wenn man den Schmarrn glaubt) exakt überhaupt nichts nützt.

Spätestens hier wird die ganze Geschichte augenfällig widersinnig: Die Industrie stirbt, geht pleite und „wandert ab“, dennoch werden allüberall Wälder und Landschaften vernichtet, um Windräder aufzustellen, deren Energie niemand mehr braucht, die aber Kohlendioxid „einsparen“, das zuvor erzeugt beziehungsweise dessen Ernte und Entfernung aus der Luft durch die Vernichtung der Wälder und Landschaften verhindert wird. Fragte man mich, was Wahnsinn ist und wie er sich äußert: Ich wüßte ein Beispiel.

Und dabei haben wir den angeblichen Einfluß des innerhalb der deutschen Grenzen erzeugten beziehungsweise nicht geernteten beziehungsweise durch Verhinderung der Ernte freigesetzten Kohlendioxids auf das sogenannte „Klima“ irgendwo ganz anders und den Gesamtzusammenhang dieser Irrsinnstheorie überhaupt noch nicht angesprochen. Aber das ist mir heute ehrlich gesagt zu blöd – am Ende kommt mir noch jemand mit dem Argument, wir müßten das alles tun, um ein Vorbild für Chinesen und Amis zu sein: Schaut her! Wir verwandeln uns zwangsfreiwillig in ein hypermodernes Neandertal und legen euch nahe, uns das nachzumachen! Wobei wir selbstverständlich weiterhin auf eigene Kosten Unmassen von Waffen für euren Krieg beziehungsweise den Krieg gegen euch bereitstellen, um unsere Verwandlung in ein Neandertal in einem einzigen, kostensparenden Akt als „Option“ bereitzuhalten!

Mag jemand weiterdenken? Ich schaue mir lieber ein paar Fußballergebnisse und Rezepte zur Fermentierung von frisch geerntetem Tabak an.

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