Ich hege keine spezielle Sympathie für Menschen, die irgendeine Religion zum Prinzip ihrer Lebensgestaltung machen, weil dabei im besten Falle eine zwanghafte Selbstkasteiung samt neurotischem Triebstau und missionarischen Bekehrungspredigten sowie im schlimmsten Fall ein Kreuzzug mit Millionen Toten herauskommt. Abgesehen davon kann man mir erzählen, was man will – ich glaube den Schmarrn einfach nicht, und wenn ihn jemand anderer gerne glauben mag, dann soll er das in seinem Privatbereich nach Herzenslust tun, aber nicht von mir verlangen, daß ich irgendwas davon mehr als respektiere.
Andererseits haben diese Leute manchmal schon recht lustige Ideen. Zum Beispiel die „fünf Männekes“ (Selbstbeschreibung), die neulich in orangeroten Jäckchen mit der Aufschrift „Shariah Police“ durch Wuppertal spazierten und vor Diskotheken und Spielhallen Jugendliche, die ihnen dem optischen Eindruck nach „muslimisch“ erschienen (ein hübsches Thema für eine Rassismusdiskussion, aber dieses Faß bleibt heute mal geschlossen), dazu ermahnten, sich gefälligst eine gottgefällige Lebensweise zuzulegen, anstatt sich Trunk-, Spiel- und sonstigen westlich-degenerierten Süchten hinzugeben. „Belästigungen 19/2014: Hände hoch! Jacken weg! Hier kommt die „Shariah Police“-Police!“ weiterlesen