Wenn A eine Liaison unerträglich zu werden begann, überließ er es seiner jeweiligen Partnerin, aus der Empfindung wachsender Unerträglichkeit der Liaison heraus die Suche nach einem neuen Partner einzuleiten, heimlich zunächst, bis ein gewisses Maß an Kompatibilität festgestellt war, und ihm dann – manchmal bedauernd, oft in Vorfreude schwingend – mitzuteilen, daß die Liaison beendet sei. Das ersparte es A, selbst entsprechende Ränke zu schmieden, die er grundsätzlich als schmutzig und unaufrichtig und in den seltenen Fällen, da sie sich auf eine kurze elektronische Mitteilung beschränkten, als gerade obszön widerwärtig empfand, aber in Anbetracht der Unerträglichkeit der Liaison pragmatisch begrüßte. Es erstaunte ihn indes immer wieder, mit welch glühender Rachsucht ihm seine jeweiligen ehemaligen Partnerinnen hinterher (wenn ihre neue Beziehung auf ähnliche Weise gescheitert, er jedoch aufgrund einer angeborenen Neigung zur Gleichgültigkeit und wegen des Wegfalls der mit der Liaison einhergehenden Verpflichtungen, Verantwortungen und Auseinandersetzungen überaus glücklich war) nachstellten, mit bösen Gerüchten, eifersüchtigen Blicken bei „zufälligen“ Begegnungen und wütenden Briefen. Was habe ich dir getan, wo du doch mich verlassen hast? fragte er sie dann im stillen und wußte es doch: Er hatte seiner jeweiligen ehemaligen Partnerin bewiesen, daß er ohne sie glücklich sein konnte, sie jedoch nicht ohne ihn. Dieser etwas schale Triumph konnte den viel tiefer in ihm brennenden Schmerz allerdings nur augenblickweise lindern.