(periphere Notate): Es geht zu Ende geht es?

Daß es den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) noch gibt, mag manchen verwundern. Vielleicht gibt es ihn auch wieder, nach einem langen Sommerwintersommerschlaf, der offenbar zumindest milde stimulierende Wirkung hatte: Die vom Bayernführer Söder im März 2020 im Alleingang und ohne Akten, Quellen, Belege oder sonstiges belastbares Material angeordnete Ausgangssperre war nicht nur sinnlos, dumm und unverschämt, sondern laut VGH auch rechtswidrig und unwirksam (also: nichtig). Zudem zeige sich in dem Führerbefehl ein (so die „Welt“) höchst „fragwürdiges Menschenbild“: Der Söder betrachte seine Untertanen im Prinzip samt und sonders als potentielle Kriminelle und Schädlinge, die sich, wenn man sie nicht wegsperrt, sofort zusammenrotten, „Virenparties“ feiern und damit seine sterile „Gesundheit“ gefährden.

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(periphere Notate): verstehen, mißverstehen, ent(ver)stehen, un-verstehen

Informationen erweitern das Wissen, vor allem aber erweitern und befeuern sie das Denken und den Blick auf die Welt. Dabei gelangt man zu Zweifeln an scheinbaren Wahrheiten und Überzeugungen und begreift zunehmend (über Erkenntnisse und Irrtümer) die Komplexität der Dinge und ihrer Zusammenhänge. Ganz durchschauen wird man sie sicherlich im Leben nicht. Aber was man einmal weiß, kann man nicht mehr aktiv vergessen oder vielmehr „un-wissen“ oder „entwissen“, was man einmal verstanden hat, nicht mehr „ent-verstehen“ oder „un-verstehen“. Weil durch das Verstehen im Kopf und im Herz etwas entstanden ist, was auch mit massiver Desinformation, mit Druck und Gewalt nicht mehr weggeht (zumindest nicht leicht und schnell). Selbst das schlimmste Mißverständnis vergrößert letztlich – wenn man es erkannt hat – das Verstehen. Hierin liegt das (oder ein) Grundproblem der Streitereien und der Abgrenzung zwischen den „Corona-Fraktionen“.

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(periphere Notate): Schwere Krankheit, Tod, Kultur und Fußball

Ich bin vorgestern nacht zum ersten Mal in meinem Leben mehr als ein paar hundert Meter Auto gefahren. Es war ein sehr kleines Gefährt, kleiner als eine Badewanne und aus dunkelgrünem Hartgummi. Ich mußte damit meine Mutter in dichtem Verkehr einen Berg hinauf zu einer Art Gala oder Konzert kutschieren. Es ging alles gut, obwohl das Auto randvoll mit Wasser war, weil ein großer orangeroter Fisch darin wohnte. Den Fisch hatte ich in dem Wannenauto einquartieren müssen, weil er aus seinem heimatlichen Gewässer herausgehüpft und mir nachgerobbt war. Das wäre auf die Dauer sehr ungesund für ihn geworden.

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Belästigungen 13/2020: 100.000 untote Tote! oder: ein Versuch, das magische Denken zu begreifen

Wenn es Abend wird im sommerlichen Garten, schwirren die Schwirrfliegen los. Wie die Wilden schwirren sie los, und je weiter die Sonne Richtung Baumwipfel sinkt, desto wilder wird ihr Geschwirr. Vermutlich denken sie: Wenn wir nur wild genug schwirren, sinkt die Sonne langsamer, und wenn wir noch viel wilder und immer wilder schwirren, dann wird sie eines Tages stehenbleiben oder sogar wieder nach oben steigen und der Sommertag wird ewig sein.

Jetzt mag einer sagen: Fliegen denken doch nicht! Denken können nur Menschen und höchstens noch Krähen! Aha! sage ich, und woher weiß man das? „Belästigungen 13/2020: 100.000 untote Tote! oder: ein Versuch, das magische Denken zu begreifen“ weiterlesen