Belästigungen 18/2016: Vom Ein- und Auswickeln des Menschen und wer wen dazu zwingt (und warum)

Wenn der goldene Frühherbst daherrauscht, zieht es Menschen wie mich aus ihrer sommerlichen Entrückung in den Gefilden von Isarufer, Seestrand und Traumlandschaft notgedrungen ein bißchen hinaus und näher an die Gemeinschaft der Menschen hinan, die sich mit anderen Dingen als Wasser, Liebe und Hirngespinsten beschäftigen. Schließlich gibt es da ja auch noch eine Wohnung, in der man den Winter über wohnen wird müssen und die man deshalb entwahrlosen sollte, indem man (wenn es regnet) endlich mal wieder Staubsauger und Waschmaschine anwirft, Geschirr spült, Berge von Altpapier und sonstigen Ansammlungen hinausschmeißt und sich zwischendurch über die bekannten Kanäle sozialer Medien mal kurz umschaut, was sich so getan hat in der müßig verkümmelten Zwischenzeit. „Belästigungen 18/2016: Vom Ein- und Auswickeln des Menschen und wer wen dazu zwingt (und warum)“ weiterlesen

Belästigungen 02/2015: Ein paar ironiefreie Bemerkungen zu Charlie Hebdo, „Pegida“, „Bagida“, „Mügida“ und einigem anderen

Am 22. Juli 2011 erschoß ein Mann in Norwegen 77 Menschen. Am 7. Januar 2015 erschossen drei Männer in Paris 17 Menschen.

Der norwegische Mörder gab an, er habe sein Land gegen den Islam und einen sogenannten „Kulturmarxismus“ verteidigen wollen. Im Urteil spielte diese idiotische Begründung keine Rolle, auch in der Berichterstattung behauptete meines Wissens niemand, es habe sich um „christlichen“, „antiislamischen“ oder „antimarxistischen“ Terrorismus gehandelt. Die Pariser Mörder sollen vor ihrer Tat „Allahu akbar!“ gerufen haben. So gut wie keine Meldung zu dem Anschlag kommt ohne den Begriff „islamistischer Terror“ aus.

Es ist viel davon die Rede, es sei dabei um Karikaturen gegangen. Es müsse, so heißt es, auch weiterhin möglich sein, Witze zu machen, ohne erschossen zu werden. Dies ist zweifellos richtig. Es ging bzw. geht aber in beiden Fällen weder um Karikaturen noch um Witze noch um Meinungsfreiheit, und es geht auch nicht um den Islam. „Belästigungen 02/2015: Ein paar ironiefreie Bemerkungen zu Charlie Hebdo, „Pegida“, „Bagida“, „Mügida“ und einigem anderen“ weiterlesen

Belästigungen 19/2014: Hände hoch! Jacken weg! Hier kommt die „Shariah Police“-Police!

Ich hege keine spezielle Sympathie für Menschen, die irgendeine Religion zum Prinzip ihrer Lebensgestaltung machen, weil dabei im besten Falle eine zwanghafte Selbstkasteiung samt neurotischem Triebstau und missionarischen Bekehrungspredigten sowie im schlimmsten Fall ein Kreuzzug mit Millionen Toten herauskommt. Abgesehen davon kann man mir erzählen, was man will – ich glaube den Schmarrn einfach nicht, und wenn ihn jemand anderer gerne glauben mag, dann soll er das in seinem Privatbereich nach Herzenslust tun, aber nicht von mir verlangen, daß ich irgendwas davon mehr als respektiere.

Andererseits haben diese Leute manchmal schon recht lustige Ideen. Zum Beispiel die „fünf Männekes“ (Selbstbeschreibung), die neulich in orangeroten Jäckchen mit der Aufschrift „Shariah Police“ durch Wuppertal spazierten und vor Diskotheken und Spielhallen Jugendliche, die ihnen dem optischen Eindruck nach „muslimisch“ erschienen (ein hübsches Thema für eine Rassismusdiskussion, aber dieses Faß bleibt heute mal geschlossen), dazu ermahnten, sich gefälligst eine gottgefällige Lebensweise zuzulegen, anstatt sich Trunk-, Spiel- und sonstigen westlich-degenerierten Süchten hinzugeben. „Belästigungen 19/2014: Hände hoch! Jacken weg! Hier kommt die „Shariah Police“-Police!“ weiterlesen