In einem Lieblingsfilm meiner Spätjugend gibt es eine Szene, die symbolisch für so ziemlich die gesamte Menschheitsgeschichte stehen könnte. Entscheidend ist dabei allerdings nicht (oder weniger) die Szene selbst als ihre Entwicklung: Da rast ein Zug ohne Lokführer quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika auf den Hauptbahnhof von Chicago zu, der ebenso wie sein Münchner Kollege ein Kopfbahnhof ist, also keine Möglichkeit des schadlosen Hindurchrasens bietet.
Während der Zug dahinrast, gehen die Insassen ihren kriminellen, komödiantischen und romantischen Beschäftigungen nach, und die Außenwelt versucht in zunehmend hysterischer Überforderung (und selbstverständlich vergeblich), der absehbaren Katastrophe durch diverse … nun ja, sozusagen Reformen, Eingriffe und Stellschraubendrehereien Einhalt zu gebieten. „Belästigungen 01/2021: Die ganze Welt in einem rasenden Zug (nächster Halt … ähem)“ weiterlesen