Frisch gepreßt #390: Diana Krall „Turn Up The Quiet“

Wenn es im Jazz um Liebe geht, dämmert am rosa Horizont meist ein verwandtes Genre heran, das der Fachmann als „Kazz“ kennt, gerne auch verbrämt als „Quitch“ oder „Shmaltz“. Da blüht die Geige, wabert der Nebel, trocknet der Martiniring unter dem längst abgeräumten Glas zu honigener Klebrigkeit, und die alten blauen Augen schimmern verzöglich im Halbdunkel der endlosen Winzigstunden, gräulich bald und erinnerungsschwanger.

Da herrscht Verläßlichkeit, wie sie das in toten Genres oft und unumschränkt tut: Die Akkorde perlen vertraut und blue, die Drahtbesen behauchen Becken „Frisch gepreßt #390: Diana Krall „Turn Up The Quiet““ weiterlesen

Frisch gepreßt #380: Howe Gelb „Future Standards“

Am Rande der gewaltigen Wüste, die ich meine Lebensgeschichte nennen könnte, lebt in seiner buckeligen Kate ein Einsiedler, der sich dorthin zurückgezogen hat, um den Menschen so fern und dem Nichts so nahe zu sein wie nur möglich, ohne sich den einen ganz zu entfremden und dem anderen gänzlich zu verfallen. Hin und wieder laufen wir uns über den Weg; dann erzählt er ein paar von seinen verschrobenen, verwinkelten Geschichten, und wir ziehen wieder unserer Wege. „Frisch gepreßt #380: Howe Gelb „Future Standards““ weiterlesen

Frisch gepreßt #355: John Coltrane „A Love Supreme (The Complete Masters)“

Oh, das Leben … es ist groß und oft nicht leicht, vor allem wenn die Liebe dazwischenkommt. Dann wirren sich die Sinne, knotet sich die Welt, verschwimmen die Wege, flirren die Zeichen und spielt sich mancherlei physiologisches Durcheinander ab, das von der Physiologie an sich nicht vorgesehen ist. Undenkbar, unmachbar scheint vieles, was der Alltag verlangt, was ihn prägt und den Menschen auf gewohnten Gleisen durch sein Leben trägt. „Frisch gepreßt #355: John Coltrane „A Love Supreme (The Complete Masters)““ weiterlesen