Das Erscheinen ist eine Tätigkeit, die in der sowieso elusiven, nur noch als Idee und Erinnerung in der Welt wesenden Musikbranche eine schwer zu umreißende Rolle spielt. Bei Marissa Nadler noch mehr als bei anderen: Ihre (vielen) Platten irrlichtern durch die Zeit wie Sternschnuppen mit Zellaktivator – gerade erst da und mit begeisterten „Oh! Ah!“-Rufen sowie diversen Preisen und Anpreisungsetiketten versehen, sind sie schon wieder weg, kehren plötzlich wieder, sind wieder weg und wieder da. Das gilt nicht nur „körperlich“: Dieses, ihr (ungefähr) sechstes Album (von ungefähr acht) kam 2009 auf das, was man immer noch gerne Markt nennt, obwohl sich davon praktisch nichts mehr zwischen Regal und Kasse abspielt, und zwar mit Hilfe eines New Yorker Metal-Labels. Kritiker, die davon etwas mitbekamen, waren begeistert (und zeigten damit eine gewisse Beharrlichkeit, hatten sie doch schon den ungefähren Vorgänger „Songs III: Bird On The Water“ als „Best Americana Record of the Year“ gefeiert), der Rest der Welt ging achselzuckend vorüber. „Frisch gepreßt #296: Marissa Nadler „Little Hells““ weiterlesen