Belästigungen 11/2023: Was „Wohnen“ ist und wieso es jeder will und keiner darf

Wohnen ist eine seltsame Tätigkeit: Jeder tut es irgendwie, aber die meisten Menschen merken nichts davon – oder höchstens dann, wenn sie es plötzlich nicht mehr tun dürfen. Dafür, daß sie es dürfen, bezahlen sie astronomisch hohe Zwangsabgaben an die angeblichen Eigentümer von etwas, was letztlich überhaupt keinen Eigentümer haben kann – weil es schon da war, bevor clevere Ausbeuter das Konzept „Eigentum“ erfanden, und noch da sein wird, wenn es längst kein Eigentum und keine Eigentümer mehr geben wird.

(Bevor jemand fragt: Gemeint ist der Boden, also die Oberfläche des Planeten Erde, wobei die Gebäude, in denen die Tätigkeit des Wohnens zumindest hierzulande meistenteils stattfindet, ja sozusagen gestapelter und handwerklich oder industriell bearbeiteter Boden sind, also streng genommen schon Eigentum eines Eigentümers sein können, noch strenger genommen jedoch nicht; das soll uns heute aber wurst sein.) „Belästigungen 11/2023: Was „Wohnen“ ist und wieso es jeder will und keiner darf“ weiterlesen

(periphere Notate): „Die Dinge werden sich deutlich äh beschleunigen.“

Welch gewaltigen Unterschied im Denken manchmal zwei Buchstaben ausmachen können (die gar nicht NS lauten müssen). Der „Spiegel“ fragt: „Wie impft man Menschen, die nicht mehr selbst zustimmen können?“ Gemeint sind unter anderem: „psychisch kranke“ und „demente Personen“. „Wir impfen die Leute auch, wenn sie unbekleidet sind“, sagt ein damit Beauftragter. Sicherheitsprobleme habe es bislang nicht gegeben. „Aber es gibt immer wieder Unwohlsein.“ „(periphere Notate): „Die Dinge werden sich deutlich äh beschleunigen.““ weiterlesen

Belästigungen 12/2019: Der Pilz und seine „Gruppe“ und so (müßige Sommergedanken vom Rand der Demokratie)

Schwammerl sind lustige Zeitgenossen. Liegt irgendwo ein Stück Holz herum und wird für längere Zeit feucht, ploppen sie plötzlich auf, recken ihre fröhlichen Köpfchen dutzend- und hundertfach in den schattigen Tag, pulvern Sporen herum, daß es nur so raucht, und sind ein paar Tage später spurlos verschwunden.

Ihre Renitenz, ihr Eigensinn und ihre Widerständigkeit sind beispielhaft: Pflanzen sind sie nicht, Tiere irgendwie auch nicht (obwohl sich manche davon selbsttätig fortbewegen können). Einige kann man essen, andere entschieden nicht. Manchmal sind sie lieblich schön, manchmal abstoßend häßlich; einige verströmen einen urgründig-erotischen Wohlgeruch, andere stinken, daß es der Sau graust. „Belästigungen 12/2019: Der Pilz und seine „Gruppe“ und so (müßige Sommergedanken vom Rand der Demokratie)“ weiterlesen

Belästigungen 08/2016: „Uck! Uck! Uck! Rrrrarrrgl! Das ist mein Revier!“ (nebst einer dringend gebotenen Alternative)

Daß Lebewesen Räume bewohnen, ist von der Natur so vorgesehen und eigentlich auch recht zwangsläufig: Da sie die Evolution nun mal in einen Körper hineingezwungen hat, müssen sie ja irgendwohin. Und was bleibt da schon außer der Welt, solange man ins Internet (das außer dem Menschen sowieso niemanden interessiert, weil es ein ziemlich nervtötender Wirbelsturm von buntem Plemperlzeug ist) noch nicht wirklich „gehen“ kann?

Aber wie sich das gestaltet und was für Folgen es hat, ist individuell ziemlich verschieden. Das Eichkätzchen zum Beispiel verwandelt innerhalb einer Generation seinen gesamten Lebensraum in einen undurchdringlich dichten Nußbaumwald, indem es jede verfügbare Nuß nach allen Regeln der alten Gärtnerschule in den Boden hineingräbt und sofort vergißt. „Belästigungen 08/2016: „Uck! Uck! Uck! Rrrrarrrgl! Das ist mein Revier!“ (nebst einer dringend gebotenen Alternative)“ weiterlesen

Belästigungen 16/2015: Was Wohnen ist, was es kostet und was es nicht kosten darf

In einem Sommer wie dem, der nun langsam zu Ende geht, fällt es schwer, sich mit dem Thema „Wohnen“ zu befassen, weil man Wohnungen in solchen Zeiten ja höchstens zwischendurch aufsucht, ein paar Stunden lang zum Schlafen oder so. Ansonsten ergeht bzw. erliegt oder -sitzt man sich an Seen und Isarstränden, in Bier- und anderen Gärten, auf Wiesen und Festen. Anders Geneigte reihen sich in Staus auf Autobahnen ein, um mal wieder ausgiebig Bayern drei hören und überprüfen zu können, welche der fünfzig Standardplatten aus den Achtzigern immer noch nicht ganz durchgenudelt sind, oder sammeln sich an „Hipster“-Sammelstellen, lassen sich von Freiluftreklame beplärren und schütten sich Zuckerplörre in den Diekmann-Bart. „Belästigungen 16/2015: Was Wohnen ist, was es kostet und was es nicht kosten darf“ weiterlesen