(periphere Notate): Rand am Rande

Ich gestehe: Ich habe schon mal von Martin Schirdewan gehört. Weiß aber nicht mehr wann und habe seinen Namen damals als „Schtirlemand“ verstanden und (wg. Vorschädigung) mit einem schweizer Schlager von 1970 assoziiert. Der angebliche Vorsitzer einer laut eigener Aussage „politisch toten“ Organisation zur Verunglimpfung des Begriffs „links“ ist aber selbst ein begabter Schlagertexter: „Wir haben heute den Startschuß für eine Linke mit Zukunft gelegt“, soll er dem Staatsfunk gesagt haben. Das ist fein. Wenn der Schuß somit gelegt ist, wird hoffentlich auch jemand den Grundstein abfeuern oder das Fundament zersetzen. Ach nein, letzteres ist ja bereits geschehen.

„(periphere Notate): Rand am Rande“ weiterlesen

(periphere Notate:) Die Revolution der Dinge

In dem Wahn der Gesund- eben nicht (vorübergehend) -machung oder -werdung des Menschen, sondern seiner ideell unendlichen Gesunderhaltung schlägt sich die Scham über unsere individuelle Einzigkeit und Einmaligkeit nieder: Der kaputte Akku wird durch einen im Prinzip identischen neuen ersetzt, ist also unsterblich, indem er keine Individualität besitzt. Das gilt in der Welt der Dinge, in der wir leben, prinzipiell für so gut wie alles: Auch das Smartphone ist unsterblich; es wird sogar mit jedem neuen Modell, das ein altes ersetzt, irgendwie „besser“, mindestens „fortgeschritten“, aber die „Inhalte“ (Daten aus der Cloud) bleiben dieselben. Das Neue ist nicht neu, es ist auch nicht das Alte, es ist ewig.

„(periphere Notate:) Die Revolution der Dinge“ weiterlesen

Belästigungen 13/2015: Von der umgekehrten Kompatibilität des Krenweiberls (eine erzkonservative Tirade)

Ein guter Freund hatte neulich ein Computerproblem, das relativ typisch ist: Er lud sich ein paar Programme runter und stellte nach kurzer Zeit fest, daß diese Programme „Updates“ verlangten, die mit seinem „alten“ Betriebssystem nicht kompatibel waren, sondern nur mit einem mindestens mittelalten, am besten aber neuen. Neue Betriebssysteme funktionieren grundsätzlich selten, und wenn doch, legen sie nicht mehr ganz neue Computer zuverlässig so lahm, daß deren Benutzer täglich ungefähr so viel Zeit damit zubringen, lustig animierte Eieruhren und Brummkreisel anzuglotzen, wie man früher damit zubrachte, Bücher zu lesen, Gespräche zu führen, zum Baden zu fahren, im Wald spazieren zu gehen, Eis zu essen und Sex zu haben. „Belästigungen 13/2015: Von der umgekehrten Kompatibilität des Krenweiberls (eine erzkonservative Tirade)“ weiterlesen