Belästigungen 2/2019: Vom Schneedurchfall zum Cybersexkrieg: plötzlich alles weg, hui!

Schnee: ist weiß, kalt und in unberührtem Zustand wunderschön. Nach intensivem Kontakt mit den Bewohnern der irdischen Städte (den sogenannten „Autos“) wird er zu schwarzgrauem Ekelmatsch, aber dafür kann er nichts: Seiner Natur nach ist er eine bezaubernde Sache. Und ein ziemlich schönes Beispiel für die Wirkungsweise der Evolution.

Früher nämlich war Schnee harmlos und erfreulich. Um Silvester herum begann er vom Himmel zu rieseln, unausweichlich und ziemlich pausenlos bis Anfang März. Ich erinnere mich an die labyrinthischen Gänge, die Hausmeister mit riesigen Schaufeln in die weißen Massen gruben und die entlang wir ABC-Schützen unbegleitet Hand in Hand und akrobatisch rutschend unseren Weg zum Unterricht in Lesen/Schreiben/Rechnen fanden, „Belästigungen 2/2019: Vom Schneedurchfall zum Cybersexkrieg: plötzlich alles weg, hui!“ weiterlesen

Belästigungen 5/2018: Hilfe! Schwarze Schachteln wollen mein Gehirn in Scheiben schneiden!

Ein Bekannter hat mir die Geschichte von Lenins Gehirn erzählt: Das zerschnippelte man nach dem Tod des Oberrevolutionärs in 30.963 dünne Scheiben, die einem deutschen Forscher zur Untersuchung vorgelegt wurden. Man hoffte in dem zerebralen Carpaccio Indizien für Genialität zu finden, fand jedoch anfänglichem Jubel über superviele „Assoziationsstränge“ zum Trotz letztlich nur Spuren der geerbten Versteinerung (oder, je nach momentaner Theorielage, Syphilis), die Lenin dahingerafft hatte.

Das mag daran liegen, daß sich aufgrund der etwas unklaren Beschriftung die einzelnen Scheibletten nicht mehr so richtig zu einem ganzen Hirn zusammenbauen ließen. Zwar wurden sie akribisch photographiert, was unter Umständen helfen hätte können. Allerdings landeten die Bilder auf wiederum „Belästigungen 5/2018: Hilfe! Schwarze Schachteln wollen mein Gehirn in Scheiben schneiden!“ weiterlesen

Belästigungen 1/2018: Wer die Krone der Schöpfung und wer an allem Unheil schuld ist

Früher lernte man in der Schule, der Mensch sei die Krone der Schöpfung. Was vielleicht gar nicht so falsch ist, wenn man genauer drüber nachdenkt: Kronen sind (von Bäumen mal abgesehen) meist ziemlich protzige, nutzlose, unförmige, sauschwere und unbequeme Dinger, die man (also: die Schöpfung) kurz mal zum Repräsentieren aufsetzt, wenn’s unbedingt sein muß, und dann wieder wegräumt. Anfangen kann man sonst nichts damit, im Gegensatz zu Schuhen, Hosen, Hemden, Mützen, Pullovern, Jacken, Mänteln, Handschuhen, Brillen, Socken, Kopfhörern, T-Shirts, Unterhosen, Schals, Taschen und dem ganzen anderen Zeug, das man noch so tragen kann.

Wenn also ein vorwitziger Mensch einer Stubenfliege zu verstehen gibt, er sei übrigens die Krone, sie hingegen höchstens das Hühneraugenpflaster oder „Belästigungen 1/2018: Wer die Krone der Schöpfung und wer an allem Unheil schuld ist“ weiterlesen