(periphere Notate): Six for seven Schwurbeltum

Kaum etwas wird von und im Deutschen so generell falsch verstanden wie der Begriff „Faschismus“. Die derzeitige Definition lautet ungefähr: Faschismus ist alles, was auch nur im geringsten von der Linie abweicht, die die „demokratischen Parteien“ im Auftrag der Führer der Welt vorgeben, oder sich ihr entgegenstellt (im „autokratischen“ Ausland). Das erinnert ein bisserl an eine Karikatur der offiziellen DDR-Doktrin, derzufolge alles, was sich der „demokratischen Einheitsfront“ der Blockparteien und ihrer diversen Organisationen entzog oder (im kapitalistischen Ausland) entgegenstellte, zumindest im Verdacht stand, faschistisch zu sein.

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Belästigungen 9/2022: Der Stich der toten Biene (eine Spätsommerschnurre)

Neulich bin ich von einer Biene gestochen worden und dabei auf einen interessanten Gedanken gekommen. Das ist ungewöhnlich. Ich werde oft von Bienen gestochen, weil ich im Sommer den ganzen Tag barfuß unterwegs bin, meistens in Wiesen, komme dabei aber selten auf andere Gedanken als „Aua!“ oder „Scheißdreck!“ Normalerweise nämlich sehe ich die Biene unter meinem nackten Fuß rechtzeitig, bevor ich drauftreten kann, vollführe dann eine meistens sehr ungeschickt stolpernde Ausweichbewegung, werde gestochen und denke „Aua!“ oder „Scheißdreck!“. Weil ich aber offenbar eine recht zarte Haut an den Füßen habe, zieht die Biene ihren Stachel wieder raus, fliegt davon, und wir sind beide froh, sie wohl mehr als ich, aber ich auch, weil ich nicht gerne irgendwas umbringe. „Belästigungen 9/2022: Der Stich der toten Biene (eine Spätsommerschnurre)“ weiterlesen

Belästigungen 22/2020: „Exile & Freedom“ auf sechs Beinen: Vom Leben ohne Ahnung und Furcht

Seit ein paar Wochen haben wir eine Mitbewohnerin. Sie ist relativ unauffällig, verschwindet täglich stundenlang irgendwohin, wo man sie selbst dann nicht findet, wenn man sie sucht. Dann wird ihr wieder langweilig, oder sie braucht Unterhaltung und Nähe, und schon kommt sie wieder daher und nimmt ein bisserl am häuslichen Sozialleben teil.

Das heißt: Sie folgt uns von Zimmer zu Zimmer, setzt sich mal hier, mal da auf einen Arm oder eine Schulter, schaut nach, was auf der frisch aufgebackenen Brotscheibe liegt und ob im Kompost was Interessantes zu finden ist. Oder sie sitzt einfach da und reibt sich die Hände, weil irgendein Stäubchen dran ist. Das mag sie nicht sonderlich, offenbar. Sagen tut sie aber nichts. „Belästigungen 22/2020: „Exile & Freedom“ auf sechs Beinen: Vom Leben ohne Ahnung und Furcht“ weiterlesen