(Aus dem tiefen Archiv:) Schluß mit der Schauplatzverschwendung! (die Polemik hinterher)

Am kommenden Donnerstag startet in Deutschlands Kinos der Film „Verschwende deine Jugend“ – ein Kassenschlager in spe, denn mit Tom Schilling und Robert Stadlober spielen zwei hinreichend prominente Jungstars mit, das Drehbuch ist (abgesehen vielleicht von den arg faden Dialogen) fast so gut wie eine mäßige Folge von „Polizeiinspektion 1“, und sowieso liegen die frühen Achtziger und die „Neue deutsche Welle“, um die es gehen soll, groß im Trend. „(Aus dem tiefen Archiv:) Schluß mit der Schauplatzverschwendung! (die Polemik hinterher)“ weiterlesen

Politik & Dummheit (eine lose Sammlung)

Falls es jemanden interessiert, weshalb der Stadtrat energisch dafür ist, den Münchner Norden Schritt für Schritt abzuholzen und zuzubetonieren. Daß der engagierte Mensch, der den Antrag zur Begrünung gestellt hat, wenige Tage zuvor für die Vernichtung des Eggartens gestimmt hat, muß man wahrscheinlich gar nicht mehr erwähnen. Mehr dazu hier.

Belästigungen 14/2019: 400.000 Neumünchner in drei Sekunden (und dann ist die Zukunft aus)!

Haben Sie schon mal einer Katze zugeschaut, wie sie über die Zukunft nachdenkt? Höchstwahrscheinlich nicht. Für eine Katze beginnt die Zukunft jetzt und endet in drei Sekunden. Wenn eine Maus an einer Katze vorbeiläuft, haut die Katze drauf, aber wenn die Maus in einer – sagen wir mal – Mäusetrambahn hinter einer Wand mit zwei Türen im Kreis fährt und die Katze die Trambahn erst durch ein Türl, dann durch das andere sieht (immer eine Sekunde zu spät zum Draufhauen), dann kommt die Katze in tausend Jahren nicht auf die Idee, gleich beim zweiten Türl zu lauern.

Aber immerhin: drei Sekunden. Wenn ein Büchsenöffner betätigt wird, sogar bis zu dreißig Sekunden! „Belästigungen 14/2019: 400.000 Neumünchner in drei Sekunden (und dann ist die Zukunft aus)!“ weiterlesen

Belästigungen 12/2019: Der Pilz und seine „Gruppe“ und so (müßige Sommergedanken vom Rand der Demokratie)

Schwammerl sind lustige Zeitgenossen. Liegt irgendwo ein Stück Holz herum und wird für längere Zeit feucht, ploppen sie plötzlich auf, recken ihre fröhlichen Köpfchen dutzend- und hundertfach in den schattigen Tag, pulvern Sporen herum, daß es nur so raucht, und sind ein paar Tage später spurlos verschwunden.

Ihre Renitenz, ihr Eigensinn und ihre Widerständigkeit sind beispielhaft: Pflanzen sind sie nicht, Tiere irgendwie auch nicht (obwohl sich manche davon selbsttätig fortbewegen können). Einige kann man essen, andere entschieden nicht. Manchmal sind sie lieblich schön, manchmal abstoßend häßlich; einige verströmen einen urgründig-erotischen Wohlgeruch, andere stinken, daß es der Sau graust. „Belästigungen 12/2019: Der Pilz und seine „Gruppe“ und so (müßige Sommergedanken vom Rand der Demokratie)“ weiterlesen

Belästigungen 10/2019: Dreck und Geld und Sachzwänge: Wir planen eine Stadt!

Im mittleren Norden der Münchner Stadt schlummert die Eggartensiedlung, ein Idyll, wie man es in Europa kein zweites Mal findet.

Das heißt: Sie schlummert nicht mehr, sondern sie kümmert auf dem Krankenbett dahin, seit vor einigen Jahren Immobilienspekulanten auf den Plan traten und seitdem Bewohner umsiedeln, Häuser einreißen, Bäume fällen und das gesamte Gelände vermüllen lassen. Klar: die wollen bauen, am besten zehnstöckig!

Neulich bei einem „Bürgerdialog“ (dazu gleich mehr), mit dem den umliegenden Anwohnern die Vernichtung der Siedlung und ihre Ersetzung durch eine der üblichen ortlosen Wohnmaschinen verklickert werden sollte, war zu sehen, was dort geplant ist: stumpf-brutale Bunkerarchitektur für 1.700 bis 2.000 Unterzubringende, die dann täglich die wenigen schmalen Straßen außenrum verstopfen und die ganze Gegend in eine Hölle von Lärm, Gestank und Häßlichkeit verwandeln werden. Plus Supermarkt, Garagen und diverse „Kitas“ – was man halt so braucht, wenn man sein Leben im Auto und am Arbeitsplatz verbringt. „Belästigungen 10/2019: Dreck und Geld und Sachzwänge: Wir planen eine Stadt!“ weiterlesen

Belästigungen 16/2018: Auch dein Hirn ist ein glühender SUV-Motor!

Es ist halt heiß, gelt?

Das heißt (hi! hi!), daß eigentlich nichts mehr so geht, wie es eigentlich sollte. Vor allem kann man sich nach einem am Flußufer vergammelten, verpritschelten, verkifften und verbiertrunkenen Tag nicht mehr so genau an den ordnungsgemäßen Gebrauch der vielen Gegenstände und Geräte erinnern, mit denen wir Menschen seit Jahrhunderten, oder sagen wir: Jahrzehnten die Welt vollrümpeln. Da versucht man dann eine halbe Stunde lang, das Radl mit dem Taschenmesser aufzusperren, schmeißt die Zigarette in die Isar und zieht gierig am Feuerzeug, setzt sich statt der Sonnenbrille die Kondomschachtel auf die Nase und kippt pfeilgrad in den zum Glück wie immer leeren Müll-Gittercontaner, in den man die aus dem Wasser geklaubten
Flaschenscherben werfen wollte, die man aber statt dessen mit den Gurkenresten ins Handtuch eingewickelt hat … wie man’s auch macht, irgendwas macht man bei 38 Grad immer falsch. „Belästigungen 16/2018: Auch dein Hirn ist ein glühender SUV-Motor!“ weiterlesen