Belästigungen 08/2021: Wo ist die Welt, wenn man sie braucht?

Was sich in dem wenigen alten Grün, das der hyperreale Hygienemensch (HHM) am nördlichen Münchner Stadtrand noch nicht der Vernichtung und Verbetonwüstung zugeführt hat, an einem normalen Tag so tut, ist im Grunde ein Skandal.

Die Rotkehlchen flattern in gewagter Akrobatik von einem Baum zum nächsten und zurück, zwitschern frei erfundene Liedchen in die Welt (ohne Urheberrecht und in teilweise haarsträubenden Harmonien) und hüpfen freudig hinter dem Rasenmäher her, Spinnen flitzen zwischen Grashalmen herum, Mücken vollführen ekstatische Massenraves auf einzelnen Sonnenstrahlen, Schnecken flutschen auf Bäume hinauf, wissen dann nicht, was sie da sollen, sperren das Haus zu und bleiben kleben, bis ihnen was neues einfällt (zum Beispiel wieder hinunterflutschen). „Belästigungen 08/2021: Wo ist die Welt, wenn man sie braucht?“ weiterlesen

(periphere Notate): Wespen schauen dich an

Die aufgeregte Schimpferei um #allesdichtmachen beruht auf einem Mißverständnis über den Charakter der „Diskussion“ und die Ebene des Diskurses: Es geht um ein Dogma, das lautet: Der totale Lockdown wird den Feind (Virus) niederringen und Gott gnädig stimmen. Damit das gelingen kann, muß das Dogma absolut befolgt werden. Wer vom Glauben abfällt, ist ein Ketzer und verurteilt nicht nur sich zur Verdammnis, sondern alles, und muß daher mit unbedingter Härte bekämpft werden. Was nicht alle verstehen, ist: „(periphere Notate): Wespen schauen dich an“ weiterlesen

Belästigungen 05/2021: Macht, Beton und Geld – Wieso immer das Gegenteil von dem geschieht, was geschehen sollte

Das passiert einem nicht nur in München, dort aber auch und immer öfter: Man findet sich beim müßigen Herumspazieren und -radeln plötzlich vor wuchernden, monströsen, dystopisch häßlichen Betongebirgen wieder, die wie Ameisenhaufen dort stehen, wo einst Landschaften, Biotope, Quartiere, Idyllen, wohnliche Straßenzüge und gewachsene menschliche Siedlungen standen und alles, worauf sie stehen und was um sie ist, zerfressen wie rauchende Salpetersäure. Fast immer denkt man beim Anblick dieser Horror-Moloche: Das war doch letztes Jahr noch nicht?! „Belästigungen 05/2021: Macht, Beton und Geld – Wieso immer das Gegenteil von dem geschieht, was geschehen sollte“ weiterlesen

Architektur & Verbrechen (eine fortlaufende Sammlung): „Weiß“ ist Pflicht – der Rest ist grell

Es kann Gelegenheiten geben, bei denen eine gewisse Farblosigkeit Charme entwickelt. Im Städtebau ist das grelle Weiß, in dem zur Zeit gut 99 Prozent der baulichen Verbrechen getüncht werden und das sich binnen weniger Monate in ein angemessen schmutziges Bräunlichgrau verwandelt, nur dazu geeignet, die unfaßbar üblen Formen und Proportionen und den Charakter der Kisten als Ställe für Menschenvieh zu unterstreichen. 

Daß dies für die Luxussilos ebenso gilt wie für  die  Unterkünfte  des  Proletariats,  tröstet  das  Auge  nicht.

Und wenn dann doch mal Farbe genommen wird, ist sie zuverlässig ein Folterinstrument: „Architektur & Verbrechen (eine fortlaufende Sammlung): „Weiß“ ist Pflicht – der Rest ist grell“ weiterlesen

Architektur & Verbrechen (eine fortlaufende Sammlung): Klare Kante!

Falls sich jemand wundert, weshalb dieser seltsame politische Gesinnungsbefehl in den letzten Jahren so virulent geworden ist wie vor knapp hundert Jahren ein Wort mit „H“: Die Bauweise der Unterbringungsstätten für die davon Betroffenen läßt einen futuristischen Geisteszustand derselben erahnen.

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