(periphere Notate): Wer ist hier von welcher Kolonne?

Man wird mir das nicht auf Anhieb glauben, aber ich habe Heiner Geißler sehr geschätzt, obwohl uns politisch oft Welten trennten. Sein scharfer Witz und seine polemischen Bonmots würzten einen politischen Betrieb, den ich als Jugendlicher in den achtziger Jahren dröge, öde und manchmal unerträglich dumm fand. (Daß ich mich heute angesichts der kaum noch zu überbietenden Unfähigkeit und unbeschreiblichen Verblödung eines Personals, das man keiner Kindergärtnerin auch nur zur Halbtagsbetreuung wünscht, manchmal nach den damals so empfundenen Figuren und Menschen zurücksehne, kann ich meinem damaligen Ich nicht vorwerfen.)

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Frisch gepreßt #379: Rio Reiser „Blackbox“

Abschlußtreffen der Forschungsgruppe „Proletarische Rockmusik in Deutschland“. Ernüchtertes Fazit: gibt es nicht, gab es nie. Im Gegensatz fast zum Rest der Welt ist die deutsche Pop(ulär)musik eine hermetisch geschlossene Veranstaltung der Ober- und Mittelschicht, zwar nicht so streng dynastisch durchorganisiert wie der Literaturcircus, aber doch abgeschottet gegen das Proletariat, das lediglich konsumieren darf.

Lediglich Rio Reiser und seine Band Ton Steine Scherben, ebenfalls der Mittelschicht entsproßt, wagten den historisch ziemlich einmaligen Schritt, „Frisch gepreßt #379: Rio Reiser „Blackbox““ weiterlesen