Man könne so gut wie gar nichts mehr essen, weil man sonst sterbe, hat mir vor einiger Zeit, als mal wieder ein durch den Lebensmittelmassenhandel verbreiteter Virus Menschen hinraffte, jemand gesagt. Rein statistisch betrachtet leuchtet das ein: Tatsächlich sind so gut wie alle Menschen, die in den letzten, sagen wir: fünf Millionen Jahren etwas gegessen haben, in erdgeschichtlichen Maßstäben ziemlich bald darauf gestorben, und zwar völlig unabhängig davon, womit der jeweilige Todgeweihte seinen Verdauungstrakt füllte. Das, möchte man meinen, ist eben die gemeine Hinterhältigkeit des Lebens und der Natur: Man müht sich redlich, nichts falsch zu machen, und eines Tages ist es doch vorbei.
Gründliche Pessimisten könnten unter solchen Umständen der Ansicht zuneigen, es sei am vernünftigsten, sich den Unsinn, da letztlich ja doch vergeblich, von Anfang an zu sparen und gleich gar nichts zu essen. Aber da tritt der natürliche Überlebenswille auf den Plan: Freiwillig zu verhungern, „Belästigungen 23/2011: Der Mensch als Teil des Menschen – verstreute Gedanken zur Einverleibung“ weiterlesen