Aufgewärmte Gedanken zu zufälliger Lektüre (1): Christian Kracht „Imperium“

Ich höre zur Zeit gerne alte Platten von The Clash und frage mich, woher das kommt. Vielleicht wegen der nostalgischen Sehnsucht nach Zeiten, als Popmusiker noch die Frage diskutierten, ob im Fall der allfälligen Revolution das Faulobst der Bourgeoisie, mithin: Leute wie Christian Kracht, an Bäume oder Laternen zu knüpfen sei.

Mag auch sein, daß es mit dem „Clash of Critics“ zu tun hat, der seit Wochen durch die Feuilletons tobt und (angeblich) dieses Buch betrifft. Die Textmenge, die diesbezüglich gedruckt wurde, übertrifft längst das Buch selbst, täglich schwillt sie an, und immer ist darin vor allem vom Autor die Rede. Der sei wahlweise Rassist, Genie, Kampagnenopfer, Plagiator oder, meistzitiert, „der Türsteher der rechten Gedanken“, was ein derart mißratenes Bild ist, daß es einem die Nasenhaare krümmt – „die rechten Gedanken“ wären also eine Art Discothek, „nur für Stammgäste“ oder wie? „Aufgewärmte Gedanken zu zufälliger Lektüre (1): Christian Kracht „Imperium““ weiterlesen