(periphere Notate): Das liegt da noch rum!

Der Einschnitt eines Jahreswechsels ist ein willkürlicher. Das eine ist da, das andere plötzlich weg, und dabei ist doch gar nichts passiert (abgesehen von dem Rummsbummstheater, das sich der Mensch auch vom strengsten moralischen Zeigefinger nicht vergrämen läßt, obwohl oder weil es vollkommen sinnlos ist). Höchstens ist alles, was man kennt, noch schlimmer geworden, als man es kennt.

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(periphere Notate): Warnung! Empfehlung! Wachstum!

Die jüdische Religion, die von gestern auf heute Rosch ha-Schana (Neujahr) feierte, hegt ein gesundes Mißtrauen gegenüber Bildern und dem Gesichtssinn überhaupt, dem sie das Hören vorzieht. Noch in der christlichen Kirche ist es geboten, sich kein Bild von Gott zu machen, dafür dem Wort zu lauschen. Und nicht nur dem Wort, sondern allgemein dem Klang, der das Geheimnis der Welt öffnet und dem Menschen Erkenntnisse ins Herz zu pflanzen vermag.

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Belästigungen 01/2020: Ab heute nie wieder! (bis übermorgen)

Daß das Jahr mit guten Vorsätzen anfängt, hat so gut wie nie und nirgends etwas mit Erkenntnis, Einsicht und Vernunft zu tun. Zu so etwas – das zeigt die Weltgeschichte – ist der Mensch höchstens sehr punktuell fähig. Nein, das ganze „Nie wieder!“- und „Ab heute!“-Getue ist eine Folge dessen, womit das Jahr aufgehört hat.

Anfangen tut dieses Aufhören in unseren Breiten meistens schon im frühen Herbst, wenn die Wiesn als Vorwand dient, die Schranken und Zäune der Zivilisation einzureißen und sich so zu gebärden, wie das echte Schweine nicht mal dann tun, wenn man sie zur Fleischerzeugung massenweise in unbewohnbare Kästen aus Beton und Stahl zwängt und mit Chemikalien und pulverisierten Artgenossen mästet. „Belästigungen 01/2020: Ab heute nie wieder! (bis übermorgen)“ weiterlesen