Belästigungen 1/2022: Wo sind meine tausend Millionen?!

Daß die Welt ungerecht ist, wußten wir schon vor den Corona-Sanktionen, in deren Verlauf jedoch einige Dinge sich enorm verstärkt und beschleunigt haben. Oder vertieft oder verbreitert, zum Beispiel der berühmte „Graben“ zwischen der Masse der „Normalmenschen“ und dem kleinen Kreis der Milliardäre.

Da muß man vielleicht erst einmal was klären: Ein Milliardär ist jemand, der über einen privaten Geldberg (der meistens kein Berg ist und auch nicht in einem Geldspeicher gelagert wird, wo man drin herumplanschen könnte) von mindestens tausend Millionen Euro oder Dollar verfügt. Dann gibt es noch den Multimilliardär mit mehreren tausend Millionen und seit kurzem auch noch den Supermilliardär mit fünfzigtausend oder hunderttausend oder noch mehr Millionen. Eine Million Millionen hat meines Wissens noch keiner, aber das kann sich schnell ändern, und wenn man den Zaster dazurechnet, den der eine oder andere zwecks Steuerabzug in seiner pfiffigen „Stiftung“ parkiert hat, schaut das vielleicht schon anders aus. „Belästigungen 1/2022: Wo sind meine tausend Millionen?!“ weiterlesen

Belästigungen #411: Man könnte das eine Borderline-Kolumne nennen

Eine Freundin, der ich neulich einen großen Berg der hier veröffentlichten Kolumnen übergab, damit sie sie vor der Neuauflage als Sammelbuch auf Relevanz und Zumutbarkeit prüfe, meinte hinterher, ich sei ja ein ganz schöner Choleriker, wenn ich mich immer so aufrege, und so kenne sie mich gar nicht.

Das, meinte ich, mich höchstens milde aufregend, könne überhaupt nicht sein, schließlich werde der Choleriker im allgemeinen als willensstark und entschlossen beschrieben – vgl. etwa einen durchschnittlichen BWL-Börsennazi –, was auf mich nur in den seltensten Fällen halbwegs zutreffe. Dann, sagte sie nach einigem Wälzen im inneren Lexikon der Küchenpsychologie, handle es sich wohl um hyperaktive Melancholie mit einem Zug ins Depressive; andererseits kenne sie mich auch als notorisch exzessiven Sanguiniker an der Grenze zum pathologisch-hysterischem Übermut mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, und mein Phlegma sei durch den Zustand meines Schreibtischs und den mangelnden Schnitt meiner Rosenstöcke und Obstbäume ausreichend belegt. „Belästigungen #411: Man könnte das eine Borderline-Kolumne nennen“ weiterlesen