Belästigungen 11/2020: Von der unheimlichen Macht des Millionstelprozents (Komma zwei fünf)

War in dieser Kolumne in letzter Zeit von Zahlen die Rede? (Räuspern in den vorderen Reihen, die übrigen sind aus hygienischen Gründen leer.) Na gut, mag sein, aber Zahlen sind ja auch etwas ganz Famoses und beeinflussen unser Leben oft auf eine Weise, deren Gewaltigkeit sich das pompöseste Zauberkunststück – etwa die Verwandlung einer Taube in einen Flugzeugträger – höchstens respektvoll nähern kann (um staunend Beifall zu klatschen).

Jedes Schulkind weiß zum Beispiel, was herauskommt, wenn man die Zahlen 64 und 2 etwas ungeschickt kombiniert: nicht 32 oder 128 oder irgend so ein Pipifax, sondern ein Berg von Reiskörnern, den unser Universum eventuell fassen, aber keinesfalls hervorbringen kann. Das gleiche mit Papier: Das faltet man zwei-, drei- oder viermal und meint, es könne doch keinerlei Problem darstellen, den Wisch achtmal zu falten. Ätschibätsch! grinst die Zahl. „Belästigungen 11/2020: Von der unheimlichen Macht des Millionstelprozents (Komma zwei fünf)“ weiterlesen

Periphere Notate (7): Erklären vs. verstehen

In den Bereichen des extrem „Kleinen“ und des extrem „Großen“, des extrem „Schweren“ und „Leichten“ versagen die Möglichkeiten von Mathematik und Physik. Zum Verständnis der Vorgänge dort wäre nicht etwa eine neue Form der Wissenschaft nötig, weil „Wissen“ hier etwas anderes ist als landläufig. Wir bräuchten eine andere Art des Zugangs zu Verständnis, die im Verständnis selbst enthalten ist.