„Bloß kurz scheißen“ (weit ausholende Bemerkungen zu einem Film, zu Otto Muehl und anderem)

Ich bin als Kind mal in der Badewanne gelegen, als ein Neuzugang der erweiterten Kommune, die an den meisten Abenden unser Wohnzimmer bewohnte und es mit einem vielstimmigen Kanon politischer bis psychoanalytischer Thesen erschallen ließ, mit einem Zehnerl die Tür aufsperrte, das Bad betrat und dieses Eindringen damit rechtfertigte, er müsse „bloß kurz scheißen“.

Bin ich dadurch Opfer einer irgendwie gearteten Form psychischer oder gar sexueller Gewalt geworden? Diese Frage stellt sich mir nicht aufgrund spürbarer Spätfolgen (die ich mangels Vergleich wahrscheinlich gar nicht spüren könnte), sondern angesichts einer oder zwei mittlerweile nachgewachsener Generationen, denen es zum Beispiel nicht mehr möglich ist, sich sommers nackt – also ohne Legitimation durch das Signet einer Marke oder wenigstens ein hipstertaugliches Second-hand-Teil sowie unter Vorzeigung mindestens sekundärer Geschlechtsmerkmale – in einen See oder Fluss oder auch nur neben einen solchen zu begeben. „„Bloß kurz scheißen“ (weit ausholende Bemerkungen zu einem Film, zu Otto Muehl und anderem)“ weiterlesen