„Mein neues Album“, meint Saul Williams, „wird dein Leben verlängern, dich zu deinem Seelenverwandten führen, deine Beinarbeit verschärfen, deine Playlist erobern, deine Chakren ausrichten und deine Feinde schwächen.“ „Frisch gepreßt #445: Saul Williams „Encrypted & Vulnerable““ weiterlesen
Frisch gepreßt #439: Kevin Abstract „Arizona Baby“
Was ist eigentlich gleich wieder eine „Boyband“? Fragen wir das Lexikon: „eine Vokalgruppe aus männlichen Sängern, Teenagern oder Anfang zwanzig, die Liebeslieder singen und deren Zielgruppe junge Mädchen sind, meist verbunden mit durchchoreographierten Tanzdarbietungen“.
Also: die Beatles zum Beispiel? „Frisch gepreßt #439: Kevin Abstract „Arizona Baby““ weiterlesen
Frisch gepreßt #423: Milo & Elucid „Nostrum Grocers“
Daß der soeben vergangene Sommer ein Prachtexemplar eines solchen war, merkt man (auch) an gewissen Überdosierungen. Kein Seestrand, kein Flußufer, keine Freibadliegewiese, wo man nicht dauerbeschallt wurde mit Cloud Rap und seinen verästelten Ablegern: billige Tickerbeats, simples Synth-Geplömpel, mit Autotune auf Plastik gestyltes Geplapper über (pathetisch überhöht ausgedrückt) Identitäten und Gegenständlichkeiten. Eigentlich, sollte man meinen, ist damit der Hip-Hop-Bedarf für mindestens ein Jahr gedeckt und ein Interesse an noch mehr nicht mehr zu wecken. „Frisch gepreßt #423: Milo & Elucid „Nostrum Grocers““ weiterlesen
Frisch gepreßt #412: Murs „A Strange Journey Into The Unimaginable
Am Küchentisch heißt es: „Hä? Wir haben doch schon ein Hip-Hop-Album im Haus! Wozu noch eins, es ist Frühling! Da hört man sich doch nichts an, was heuer so klingt wie letztes Jahr und letztes Jahr wie 1996!“
Aber der nettmenschliche Einwandsfluß versiegt sehr bald und weicht einem mindestens milden Staunen. Zwar ist der thematische Rahmen, in dem sich Nicolas Carter alias Murs (was alles mögliche heißen kann oder soll, fragen wir nicht näher nach) auf seinem ungefähr elften Solo- und mindestens 22. Album insgesamt bewegt, so streng gezimmert, wie er das im klassischen Hip Hop „Frisch gepreßt #412: Murs „A Strange Journey Into The Unimaginable“ weiterlesen
Frisch gepreßt #406: Eminem „Revival“
Wie lange kann man leben, wenn man nicht schläft? 264 Stunden, sagt Randy Gardner, der das 1965 ausprobiert hat und immer noch lebt.
B. kann in den Wochen vor Weihnachten nie schlafen, sagt sie. Es treibt sie zu vieles um, vom Zustand ihrer Familie bis zum Zustand der Welt: Da erkennt sie Dinge, die andere nicht erkennen, während die Dinge, die andere erkennen, ihr unverständlich bleiben. Das dreht sich in ihrem Kopf, von dem sie vor allem in den frühesten Morgenstunden bisweilen befürchtet, er sei die Kugelachse des Universums. „Frisch gepreßt #406: Eminem „Revival““ weiterlesen
Frisch gepreßt #402: Zugezogen Maskulin „Alle gegen alle“
Wir leben in großen Zeiten wirrer Analysen: Ein ganzes Land, ach was: ein ganzer Kontinent, ein Halbplanet fragt sich, weshalb in seinen Parlamentspalästen plötzlich Horden von geschniegelten bis rüpeligen Nazis und anderen rechtsextremen Grimmgesichtern und Brüllfratzen drinsitzen. Fragt sich aber nicht, wieso es/er die Banden erst so lange durch die mediale Bekanntmachungsklappermühle von Talk und News gedreht hat, bis sie als manifeste Wirklichkeit aus dem Beton und Asphalt seiner Straßen erstanden, und sie dann auch noch selbst da hineingewählt hat. Fragt sich auch nicht, was „Frisch gepreßt #402: Zugezogen Maskulin „Alle gegen alle““ weiterlesen
Frisch gepreßt #397: Milo „Who Told You To Think??!!?!?!?!“
Ich mag Musikwitze. Zum Beispiel: Was passiert, wenn man Platten rückwärts abspielt?
Country: Das Feuer geht aus, die Frau kommt zurück, der Hund wird wieder lebendig. Heavy Metal: (bitte beliebige Satanspointe dazudenken). Bei Elektro: passiert nichts. Hip-Hop-Platten: handeln plötzlich nicht mehr nur von sich selbst.
Der versteckte Vorwurf geht selbstverständlich ins Leere, weil Platten mit populärer Musik im Grunde immer von sich selbst handeln. Daß die „Frisch gepreßt #397: Milo „Who Told You To Think??!!?!?!?!““ weiterlesen