(periphere Notate): Relativ relativierte Relationen („Моя борьба“!)

„Du“, schreibt mir ein Leser, „relativierst Putin, Milosevic, Ghaddafi, Saddam Hussein, Trump und Orban.“ Dagegen ist wenig zu sagen. Relativieren bedeutet, etwas ins Verhältnis zu setzen, es zum Zwecke des Vergleichs in eine Beziehung zu anderem zu bringen. Das ist eine kaum erläßliche Voraussetzung, um Dinge einschätzen, bewerten, beurteilen, irgend etwas darüber sagen zu können, was über das Nachplappern vorgestanzter Phrasen hinausgeht. Wer das nicht tut, wird nichts erkennen. Selbst der Völkermord an den europäischen Juden zeigt seine historische Einzigartigkeit, die singuläre Grausamkeit industriell-bürokratischer Massenvernichtung, nur im Vergleich mit anderen Menschheitsverbrechen.

„(periphere Notate): Relativ relativierte Relationen („Моя борьба“!)“ weiterlesen

Krach und Wahn (Popmusiktexte aus vielen Jahren): Jesus und Heroin – ein Interview mit Nick Cave (1997)

Ich hab ein paar von deinen letzten Interviews gelesen. Sieht so aus, als würdest du es nicht besonders mögen, interviewt zu werden.

Nein, mag ich nicht.

Ist das, weil du denkst, Musik sollte für sich selbst sprechen?

Well, ich fühle mich meiner Plattenfirma gegenüber verpflichtet, ein paar Interviews zu geben. Ich verdanke ihr viel. Ich bin gerne bei dieser Firma, sie erlauben mir zu tun, was immer ich will, und unterstützen mich total. Ich weiß, daß sie mich nicht rauswerfen werden, egal was ich ihnen liefere. Ein Weg, ihnen etwas zurückzuzahlen, ist, ein paar Interviews zu geben. Also tu ich’s. „Krach und Wahn (Popmusiktexte aus vielen Jahren): Jesus und Heroin – ein Interview mit Nick Cave (1997)“ weiterlesen