Frisch gepreßt #434: Ladytron „Ladytron“

Es dauert genau einen halben Takt, einen Akkordwechsel, bis die Assoziationen einsetzen: Plötzlich ist imaginär-imaginativ wieder 1972, und die Zukunft ist schimmernde Gegenwart, das Leben ein Sein in einem Traum, der zugleich ein Raumschiff ist. Durch dessen in indirektes, milchig weiches Kunstlicht getauchte Gangröhren schleicht ein Mann in retrofuturistischem Aufzug, der scheinbar scheu lächelnd seine durchtriebenen Absichten zugleich verbirgt und äußert: „I‘ll find some way of connection“, croont er, „hiding my intention, then I‘ll move up close to you …“ „Frisch gepreßt #434: Ladytron „Ladytron““ weiterlesen

Frisch gepreßt #400: Slade „Alive!“

Es soll auf diesem Planeten Menschen geben, die dieses Album nicht besitzen, obwohl es nun schon zum (gefühlt und in diversesten Ausgaben) 45. Mal erscheint, 45 Jahre nach dem ersten Erscheinen, mit dem damals eine Manie-Lawine losbrach, wie sie die Welt seit den ganz frühen Tagen der Beatles nicht mehr erlebt hatte.

Es soll Leute geben, die Slade überhaupt nicht kennen. Oder höchstens von einem Weihnachtsparty-Ungetüm namens „My Oh My“, das … nein, von dem wir heute mal einfach nicht sprechen wollen. Nachhilfe: Slade (Noddy Holder, „Frisch gepreßt #400: Slade „Alive!““ weiterlesen

Frisch gepreßt #396: Alice Cooper „Paranormal“

Detroit/Phoenix 1948-64: Die Vorfahren Hugenotten, Sioux, Engländer, Schotten, Iren, der Papa Laienprediger, der Opa Apostel der Kirche Jesu Christi, in der Vincent Damon Furnier mit elf brav ministriert, in der Schule brilliert und Mitglied des DeMolay-Ordens wird, wo er Kameradschaft, Treue, Familie und Sauberkeit schätzen lernt. Er kränkelt, schließt das Kunst-College ab und gründet eine Band, in der niemand ein Instrument spielen kann, die aber mit einer Pantomime zu Beatles-Playback einen Talentwettbewerb gewinnt. Also lernt man spielen, nennt sich The Spiders und tritt vor einem riesigen Spinnennetz auf. „Frisch gepreßt #396: Alice Cooper „Paranormal““ weiterlesen

Frisch gepreßt #382: The Sweet „Desolation Boulevard“

Professor Mattenschlepp, inhäusiger Experte für die populäre Musik des letzten Jahrhunderts, wagt zu Jahresbeginn eine Prognose: „2017 wird ein Jahr, in dem kaum ein bedeutender Popstar sterben wird. Weil fast alle schon tot sind.“

Hm, mucken wir vorsichtig auf, und was ist mit Sweet bzw. The Sweet, wie sie bis Ende 1974 hießen? Die sind doch immer noch auf Abschiedstour, seit Ende 1974 genau genommen, oder 1978 oder 1988 oder seit wann auch immer, jedenfalls: sind sie noch, nicht wahr? „Ja“, säuselt Prof. Mattenschlepp mit „Frisch gepreßt #382: The Sweet „Desolation Boulevard““ weiterlesen