Belästigungen 11/2019: Dezinformatsiya is the new Verschwörungstheorie (danke, Stalin!)

Noch vor nicht langer Zeit war es modisch, kritische Stimmen in einen Sack mit dem Etikett „Verschwörungstheorie“ zu werfen. Das zieht offenbar nicht mehr so, weil sich der Begriff durch übermäßigen Gebrauch abgenutzt hat.

Zudem war er manchmal nicht ganz so einfach nachzuvollziehen: Wenn etwa jemand äußerte, er glaube nicht so ganz an die Verschwörungstheorie, der Angriff auf das World Trade Center sei von einer Erdhöhle in Afghanistan aus gesteuert worden, war der automatisch ein Verschwörungstheoretiker. Wer hingegen der Theorie anhing, die AfD habe sich mit Putin verschworen, um Deutschland zu destabilisieren, der war keiner. Das erkläre mal jemand einem interessierten Grundschüler. „Belästigungen 11/2019: Dezinformatsiya is the new Verschwörungstheorie (danke, Stalin!)“ weiterlesen

Belästigungen 05/2016: Hundert Jahre Horror – im Banne des K-Worts

Ich weiß ein lustiges Spielchen: Man setze sich in eine beliebige „aktuelle“ Diskussion hinein („aktuell“ heißt: es geht um das, was einem die Führungsmedien derzeit als „Themen“ verkaufen wollen, also je nach Stand der „Informiertheit“ Flüchtlinge, Syrien, Ukraine, Griechenland, Putin … das ist weitgehend egal, weil sowieso im wesentlichen immer das gleiche) …

Klammer zu, guten Morgen, noch mal von vorn. Also: Man setze sich in eine beliebige Diskussion über aktuelle „Themen“ hinein und schaue erst mal freundlich. Wenn sich ein günstiger Moment ergibt – also wenn zum Beispiel alle grad kurz erschöpft sind vom Pingpongspiel der „Argumente“, Schlagwörter und gegenseitigen Relativierungen (Clausnitz! – Köln! – Österreich! – Stacheldraht! – Seehofer! – Bautzen! etc. pp.), – wirft man einfach mal so den Begriff „Kommunismus“ hinein.
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Belästigungen 15/2015: Haltet ein, ihr Gerechten! Blumen und Liebe für Wolfgang Schäuble!

Ich werde durchschnittlich zwei- bis viermal pro Woche von Wespen gestochen, die die fauligen Restkirschen unter meinem Baum zusammenlutschen und auf die ich mangels Augen an den Zehen zwangsläufig trete. Das ist (für mich) nicht weiter tragisch: Wespenstiche regen den Kreislauf an, eine Blutvergiftung ist angesichts der ausschließlichen Ernährung der Hautflüglerrabauken von Steinfrüchten kaum zu befürchten, und weitere Folgen wie Schwellungen und tagelanges Jucken lassen sich mit einer kurzen Wärmebehandlung verhindern.

Wahrscheinlich aber enthalten die vergorenen Kirschen doch einiges an Alkohol, der die Viecher übermütig macht, ihre Rachsucht anstachelt (!) und sie nach Vergeltung dürsten läßt. Gestern nämlich habe ich einen ihrer wieder mal ziemlich unkoordiniert in Bodennähe herumtorkelnden Kameraden höchstens (wenn überhaupt) leicht touchiert. „Belästigungen 15/2015: Haltet ein, ihr Gerechten! Blumen und Liebe für Wolfgang Schäuble!“ weiterlesen

Belästigungen #429: Hilfe! Killerplapperer und Todesfasler greifen die Freiheit an!

Aus allen möglichen Richtungen wird mir derzeit mitgeteilt, meine Freiheit sei in höchster Gefahr, unter anderem weil ein amerikanischer Geheimdienst meinen SMS-Austausch mitliest und unsere Regierung irgendein Handelsabkommen aushandelt oder irgendwie so. Hinzu kommen dann noch diese und jene anderen Bedrohungen und Dings und Dongs, und summa summarum – schwupps, ist die Freiheit weg.

Das ist blöd, weil eine Freiheit ist schon schätzenswert und auch ganz chic, und wenn sie weg ist, sitzt man plötzlich im Gefängnis und kann sich gar nicht mehr erinnern, wie und wieso man da hineingekommen ist. Am Ende hat man bloß mal zufällig eine falsche Partei gewählt, die dann irgendeine Zwangsplanwirtschaft oder so was eingeführt hat, was ganz doof ist und die Freiheit kaputtmacht und so weiter. „Belästigungen #429: Hilfe! Killerplapperer und Todesfasler greifen die Freiheit an!“ weiterlesen