(Aus dem tiefen Archiv:) Wie wieder einmal ein Radkurier nicht kuriert worden ist

(Anmerkung: Der folgende Text entstand mutmaßlich im Herbst 2001 im Auftrag von Michael Rudolf für die Anthologie „Das Fahrradbuch“. Er hat keine aktuelle oder sonstige Bedeutung, sondern war lediglich eine müßige Schnurre, wie man sie damals gelegentlich schrieb. Möglicherweise mag er als nostalgische Erinnerung an Zeiten dienen, als es elektrische Fahrräder zwar der Idee nach gab, nicht jedoch im täglichen Verkehr.)

Sonntagnachmittagsteestunde. Thema des wie üblich durch das Vorhandensein von Sprech- und Hörorganen und Befürchtung emotionalen Unwohlseins („peinliches Kribbeln“) im Fall einer Unternutzung derselben herbeigeführten Austausches von phonetisch organisierten Äußerungen: Wie es denn nun im Grunde eigentlich und überhaupt möglich sei, das Phänomen „Fahrrad“ eindeutig zu beschreiben. „(Aus dem tiefen Archiv:) Wie wieder einmal ein Radkurier nicht kuriert worden ist“ weiterlesen

Belästigungen 11/2021: Ein später Nachruf auf den Spaziergänger

Daß das Leben heute anders ist als früher, merkt man meistens nicht, weil man nicht gemerkt hat, wann und wo es plötzlich anders geworden wäre – was es ja meistens gar nicht ist, was die Sache noch schwieriger macht. Daß etwa die Autos seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts immer größer geworden sind und ein „praktischer“ Kleinwagen heute den Möbeltransportern meiner Kindheit gleicht, fällt erst auf, wenn man zufällig einen weniger kleinen Wagen aus jener Zeit zwischen den 2021er Panzerboliden stehen sieht und denkt: Mei, wie putzig! und dann feststellt, daß es sich (zum Beispiel) um einen BMW 2500, also ein Modell der damals sogenannten „Oberklasse“ oder gar um einen 3200 S, also ein echtes „Schiff“ handelt, und denkt: Jessas, da kann man ja regelrecht noch drüberschauen! „Belästigungen 11/2021: Ein später Nachruf auf den Spaziergänger“ weiterlesen

Belästigungen 24/2014: Rettet die Fettmutanten (und Kolumnisten) vor der frischen Luft!

Ich werde ab und zu gefragt, was ich eigentlich esse. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, daß es heutzutage als olympische Leistung gilt, sich nicht als menschliches Äquivalent eines modernen, im Vergleich zu seinen Vorfahren auf titanische Ausmaße angeschwollenen Automobils durch die Welt zu schleppen. Denke niemand, ich wollte fettleibige Menschen diskriminieren, wie das unter amerikanisierten Fitneßgerippen seit einiger Zeit in Mode ist (wie der heutige Bewohner der kapitalisierten Welt ja überhaupt immer irgendwen oder -was diskriminieren muß, weil ihm sonst seine Identität in den unteren Bereich der Hose rutscht, aber das gehört jetzt nicht hierher).

Nein, das möchte ich ganz und gar nicht; einige meiner besten Freunde sind fettleibig und haben davon wenig Gewinn. Suchen wir uns lieber einen wohlfeilen Schuldigen, schließlich sind wir hier bei den Medien! „Belästigungen 24/2014: Rettet die Fettmutanten (und Kolumnisten) vor der frischen Luft!“ weiterlesen