Ich habe mich neulich über Preise (speziell) für Literatur geäußert, wohl etwas zu arg peripher. Eine (etwas) genauere Betrachtung zeigt: Diese ganze Preiserei ist nicht nur die übliche üble Betriebschmarotzschmalzklüngelei, sondern schon auch eine Art Indikator für „Zeitgeist“ (sorry). Den Literaturnobelpreis zum Beispiel erhielt heuer Annie Ernaux. Weil sie sich irgendwann „israelkritisch“ geäußert hatte, brandete umgehend ein Sturm los: Da sei eine Antisemitin „geehrt“ worden! Ob Ernaux das ist, weiß ich nicht. Ich habe nie eine Zeile von ihr gelesen, weil mein für gewöhnlich recht (!) treffsicheres Vorurteil mich stets warnte, das Zeug sei sicher todlangweilig (was der „Nobelpreis“ für gewöhnlich amtlich bestätigt).
„(periphere Notate): Seit 5 Uhr 45 wird zurückgepreist!“ weiterlesen