Belästigungen 25/2019: Post, Post-Post und andere verschwindende Dinge

Wenn man hört, was „Kulturkritik“ und Feuilleton so in die Welt blasen, stellt man fest: Wir leben im Postzeitalter. Wir sind postmodern, postindustriell, postpolitisch, postfaktisch, postironisch, posterotisch, postdies und postdas – man braucht nur vor jedes beliebige Wort, mit dem wir unsere Befindlichkeiten umreißen möchten, ein „post“ zu bappen, schon ist man ziemlich nah dran am Konsensgeschwätz und fühlt sich betroffen.

Ich finde: Man kann da noch einen Schritt weiter gehen. In Wirklichkeit leben wir im Postdasein, in der Postwelt. Der Mensch ist buchstäblich nicht mehr da, zumindest nicht auf der Welt. „Belästigungen 25/2019: Post, Post-Post und andere verschwindende Dinge“ weiterlesen

Belästigungen 1/2019: Bumfdawk und Dickoxon? Kein Priblen! (aber wehe, man kriegt mal ein Paket …)

Verständigung ist in Zeiten moderner Kommunikation bestenfalls Glückssache, normalerweise indes mit dem Versuch vergleichbar, sich mittels einer Nagelfeile durch einen Urwald mit vorbildlich dichtem Unterholz zu schlagen. Harmlose Beispiele hierfür fallen täglich in jedem Haushalt an. Zum Beispiel smste mir neulich eine Freundin, die Einhaltung unserer verabredeten Verabredung sei „kein Priblen“, was ebensowenig ein großes Problem war wie die unmittelbar folgende Mitteilung einer anderen Freundin, sie habe dringend mal wieder Lust, „aufeinander Bier“.

Durch solche Fehlerlein kommt das Hirn ja ebenso leicht hindurch wie durch ein Wort wie „Bäslgntiuegn“ (habe ich gehört), weil es schon beim Lesen berücksichtigt, daß Schrift, Wort und Sprache für 99 Prozent der Menschheit „Belästigungen 1/2019: Bumfdawk und Dickoxon? Kein Priblen! (aber wehe, man kriegt mal ein Paket …)“ weiterlesen