Daß „der Westen“ in einen Krieg hinein schlafwandle, der sein letzter sein werde, ist ein Gemeinplatz dieser Zeit, der sich aus der bestgesellten Behauptung speist, „die Welt“ sei damals vor 110 Jahren ja auch per Schlafwandelei in den ersten Weltkrieg hineingeraten. Richtig ist daran höchstwahrscheinlich nur, daß der Krieg möglicherweise für den „Westen“ der letzte sein wird und daß er offenbar unmittelbar bevorsteht. Von „Schlafwandeln“ kann dabei jedoch keine Rede sein. Es ist Absicht – sofern man bei verzweifelten Wahnsinnigen, die Amok laufen, von „Absicht“ überhaupt sprechen kann.
(periphere Notate): Es geht zu Ende geht es?
Daß es den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) noch gibt, mag manchen verwundern. Vielleicht gibt es ihn auch wieder, nach einem langen Sommerwintersommerschlaf, der offenbar zumindest milde stimulierende Wirkung hatte: Die vom Bayernführer Söder im März 2020 im Alleingang und ohne Akten, Quellen, Belege oder sonstiges belastbares Material angeordnete Ausgangssperre war nicht nur sinnlos, dumm und unverschämt, sondern laut VGH auch rechtswidrig und unwirksam (also: nichtig). Zudem zeige sich in dem Führerbefehl ein (so die „Welt“) höchst „fragwürdiges Menschenbild“: Der Söder betrachte seine Untertanen im Prinzip samt und sonders als potentielle Kriminelle und Schädlinge, die sich, wenn man sie nicht wegsperrt, sofort zusammenrotten, „Virenparties“ feiern und damit seine sterile „Gesundheit“ gefährden.
(periphere Notate): Geisteslinke unter freiem Himmel
Das „Präventionsparadox“ (ein Dogma, dem zufolge nur deswegen in Deutschland Millionen Menschen nicht an Covid-19 gestorben sind, weil die Lockdowns „Wirkung gezeigt“ hätten) ist laut dem Medizinstatistiker Gerd Antes „naturwissenschaftlich, mathematisch, logisch betrachtet natürlich blanker Unsinn“. Ich bin nicht überzeugt, denn als ich letztes Frühjahr meinen Anti-Corona-Tanz aufgeführt habe, sind die „Inzidenzen“ sofort zurückgegangen. Wer könnte das Gegenteil beweisen? Wie bitte, „Falsifizierbarkeit“? Dieses Kriterium gibt es in der zeitgenössischen „Wissenschaft“ nicht mehr. „(periphere Notate): Geisteslinke unter freiem Himmel“ weiterlesen
(Aus dem tiefen Archiv:) Belästigungen 26/2009: Ein Vorschlag zur Güte an die protestierenden Studenten (und ihre Gegner)
Eine Frau Wintermantel, die so etwas wie die oberste Verwaltungsverwalterin der deutschen Universitäten ist, hat erklärt: „Auf den Arbeitsmärkten wächst die Akzeptanz der Bachelor- und Masterabsolventen.“ Das, meint sie, sei ein Erfolg.
Ja, es ist ein Erfolg, und zwar für die Bemühungen um Durchsetzung einer vollkommenen geistigen Verwirrung in bezug auf das, was man in Europa unter „Bildung“ versteht. „Bildung“ ist für Leute wie Wintermantel nichts anderes und nicht mehr als ein Arsenal von Techniken und Fertigkeiten, die der Mensch braucht, um als Arbeitskraft eingesetzt werden zu können. „(Aus dem tiefen Archiv:) Belästigungen 26/2009: Ein Vorschlag zur Güte an die protestierenden Studenten (und ihre Gegner)“ weiterlesen
Belästigungen 10/2018: Die unsichtbare Universität (ein Plädoyer für die Nutzlosigkeit)
Eine Freundin berichtete vor einiger Zeit, sie studiere jetzt an der Universität. Irgendwas mit Schaltkreisen, die man über spezielle Bluetoothfrequenzen steuern könne und die für die Autoindustrie enorm zukunftsträchtig seien. Es sei ziemlich schwer; sauviel zu lernen in viel zu kurzer Zeit, ständig Prüfungen. Sie komme überhaupt nicht mehr zu den Sachen, die sie interessieren. Aber man brauche eben eine Bildung, damit man mal einen anständigen Job finde.
Spontan und etwas leichtfertig korrigierte ich ihren Irrtum: Weder studiere sie, noch sei sie an einer Universität (abgesehen von dem Gebäude, das aus Traditionsgründen diese Aufschrift trage). Vielmehr mache sie eine hochspezialisierte berufliche Ausbildung, deren Ziel die Qualifikation für eine Arbeitsstelle sei. Mit Bildung habe das absolut nichts zu tun, weil Bildung im „Belästigungen 10/2018: Die unsichtbare Universität (ein Plädoyer für die Nutzlosigkeit)“ weiterlesen
Belästigungen 19/2016: Ein paar grundlegende Fragen (und ein Ätschibätschi) für den goldenen Restsommer
Neulich war an dieser Stelle die Rede von den Ferien und ihrer Eignung, ja geradezu Prädestination zum Lernen – wobei es eben darauf ankomme, was man lerne und daß dies im Zweifelsfall zuallererst das Naturgesetz ist, daß Arbeit etwas Lästiges ist, dem man so weit wie nur möglich aus dem Weg gehen sollte.
Indes befürchte ich, daß vor allem ungeduldige Leser (d. h.: die jüngeren) über die Überschrift und ihre gerechte Empörung – „Bitte was? Lernen in den Ferien!? Blas mir den Schuh auf!“ – nicht hinausgekommen sind und grollend beschlossen haben, diese Seite hinkünftig zu überblättern, um nicht noch mehr solchen Schmarrn vorgesetzt zu kriegen. „Belästigungen 19/2016: Ein paar grundlegende Fragen (und ein Ätschibätschi) für den goldenen Restsommer“ weiterlesen
Belästigungen 15/2016: Ferien sind zum Lernen da (es kommt nur darauf an, was)!
Daß der Mensch was lernen muß, hat schon meine Oma hin und wieder betont, wenn die zügellose Kinderschar lieber in einer Gebirgslandschaft aus Donald-Duck-Heften, Knabberzeugs und Blubberlutsch kampierte als sich lateinischen Vokabeln und mathematischen Formeln zu widmen. Andererseits lernt der Mensch bekanntlich gerade dann besonders gut und nachhaltig, wenn er es aus reiner Lust und Laune tut und gar nicht merkt.
So haben ganze Generationen aus der Lektüre der Entengeschichten von Carl Barks die tief im Bewußtsein verankerte Erkenntnis davongetragen, daß Arbeit etwas Lästiges ist, dem man am besten weiträumig aus dem Weg geht, und daß einem viel Geld nur dann was nützt, wenn man Spaß daran hat, darin herumzukraulen. „Belästigungen 15/2016: Ferien sind zum Lernen da (es kommt nur darauf an, was)!“ weiterlesen